welches ein offenbarer Beweis sei, daß es keine spätere Zeiten gebe, da sich die Frucht in das Bekken herab- werfen sollte (c). Der Meynung dieses berühmten Man- nes pflichten viele unter den Neuern bei (d).
Man hat in dem Eie eine schwimmende (e) Frucht, die jedoch im dritten (f), vierten oder fünften (g), im sechsten (h), im siebenten (i), im achten Monate (k), und bei einer Frauensperson, deren Geburt sehr nahe war, schon vorwärts gebükkt war (l), den Kopf der Frucht im Bekken, herabgesunken gesehen.
Jn einem sechsmonatlichen Eie lag die Frucht mit dem Kopfe vorne gekehrt, und es war ihr Rükken hori- zontal zu sehen (l*).
Dahingegen finden andere überhaupt in der Lage der Frucht (m) nichts gewisses.
Wenigstens habe ich zuerst an einem Menscheneie, zu einer Zeit, da der Antheil Wasser noch ziemlich gros war, die Frucht sich nach allen Seiten bewegen gesehen.
Nachgehens aber, wenn nun die Frucht mit dem Ab- laufe des fünften Monates Stösse giebt (n), und der Mutter, ferner mit ihren Erschütterungen beschwerlich fällt, so kam es mir oft vor, daß ich vermittelst der auf- gelegten Hand etwas breites, so einem Kopfe zu verglei-
chen,
(c)[Spaltenumbruch]
Der Kopf sei gemeiniglich vor sich herabgebükkt COLUM- BUS p. 52. So sagt VENETTE ONYMOS p. 22.
(d)SMELLIE p. 176. 177. Ess. of a Societ. phys. and. lit. I. p. 422. BOEHMER praef. ad. MAN- NINGHAM es stimmt überein FANTON p. 239.
(e)BIANCHI p. 69.
(f)SMELLIE T. VI. f. 1.
(g)SMELLIE t. 6. f. 2
(h)DENYS p. 56. PAW. obs. 6.
(i)L. BOURGEOIS I. p. 213.
(k)[Spaltenumbruch]SMELLIE t. 8. MAURI- CEAU p. 235. einen Monat vor der Geburt CARON.
(l)SMELLIE t. 13. 14.
(l*)J. HORN. praelect. p. 50.
(m)La MOTTE l. c. J. HORNE RIOLAN p. 367. ANCHERSEN COWPER ad. t. 13. NOORT- WYCK p. 127. F. OULD. pre- face LEVRET dieses gestehet auch MAURICEAU p. 234.
(n) Von dessen Bewegung ROE- DERER p. 38. OULD. preface.
V. Abſ. Die Geburt.
welches ein offenbarer Beweis ſei, daß es keine ſpaͤtere Zeiten gebe, da ſich die Frucht in das Bekken herab- werfen ſollte (c). Der Meynung dieſes beruͤhmten Man- nes pflichten viele unter den Neuern bei (d).
Man hat in dem Eie eine ſchwimmende (e) Frucht, die jedoch im dritten (f), vierten oder fuͤnften (g), im ſechſten (h), im ſiebenten (i), im achten Monate (k), und bei einer Frauensperſon, deren Geburt ſehr nahe war, ſchon vorwaͤrts gebuͤkkt war (l), den Kopf der Frucht im Bekken, herabgeſunken geſehen.
Jn einem ſechsmonatlichen Eie lag die Frucht mit dem Kopfe vorne gekehrt, und es war ihr Ruͤkken hori- zontal zu ſehen (l*).
Dahingegen finden andere uͤberhaupt in der Lage der Frucht (m) nichts gewiſſes.
Wenigſtens habe ich zuerſt an einem Menſcheneie, zu einer Zeit, da der Antheil Waſſer noch ziemlich gros war, die Frucht ſich nach allen Seiten bewegen geſehen.
Nachgehens aber, wenn nun die Frucht mit dem Ab- laufe des fuͤnften Monates Stoͤſſe giebt (n), und der Mutter, ferner mit ihren Erſchuͤtterungen beſchwerlich faͤllt, ſo kam es mir oft vor, daß ich vermittelſt der auf- gelegten Hand etwas breites, ſo einem Kopfe zu verglei-
chen,
(c)[Spaltenumbruch]
Der Kopf ſei gemeiniglich vor ſich herabgebuͤkkt COLUM- BUS p. 52. So ſagt VENETTE ONYMOS p. 22.
(d)SMELLIE p. 176. 177. Eſſ. of a Societ. phyſ. and. lit. I. p. 422. BOEHMER præf. ad. MAN- NINGHAM es ſtimmt uͤberein FANTON p. 239.
(e)BIANCHI p. 69.
(f)SMELLIE T. VI. f. 1.
(g)SMELLIE t. 6. f. 2
(h)DENYS p. 56. PAW. obſ. 6.
(i)L. BOURGEOIS I. p. 213.
(k)[Spaltenumbruch]SMELLIE t. 8. MAURI- CEAU p. 235. einen Monat vor der Geburt CARON.
(l)SMELLIE t. 13. 14.
(l*)J. HORN. prælect. p. 50.
(m)La MOTTE l. c. J. HORNE RIOLAN p. 367. ANCHERSEN COWPER ad. t. 13. NOORT- WYCK p. 127. F. OULD. prè- face LEVRET dieſes geſtehet auch MAURICEAU p. 234.
(n) Von deſſen Bewegung ROE- DERER p. 38. OULD. prèface.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0739"n="685[687]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">V.</hi> Abſ. Die Geburt.</hi></fw><lb/>
welches ein offenbarer Beweis ſei, daß es keine ſpaͤtere<lb/>
Zeiten gebe, da ſich die Frucht in das Bekken herab-<lb/>
werfen ſollte <noteplace="foot"n="(c)"><cb/>
Der Kopf ſei gemeiniglich<lb/>
vor ſich herabgebuͤkkt <hirendition="#aq">COLUM-<lb/>
BUS p.</hi> 52. So ſagt <hirendition="#aq">VENETTE<lb/>
ONYMOS p.</hi> 22.</note>. Der Meynung dieſes beruͤhmten Man-<lb/>
nes pflichten viele unter den Neuern bei <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">SMELLIE p. 176. 177. Eſſ.<lb/>
of a Societ. phyſ. and. lit. I. p.<lb/>
422. BOEHMER præf. ad. MAN-<lb/>
NINGHAM</hi> es ſtimmt uͤberein<lb/><hirendition="#aq">FANTON p.</hi> 239.</note>.</p><lb/><p>Man hat in dem Eie eine ſchwimmende <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">BIANCHI p.</hi> 69.</note> Frucht,<lb/>
die jedoch im dritten <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">SMELLIE T. VI. f.</hi> 1.</note>, vierten oder fuͤnften <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">SMELLIE t. 6. f.</hi> 2</note>, im<lb/>ſechſten <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">DENYS p. 56. PAW. obſ.</hi> 6.</note>, im ſiebenten <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">L. BOURGEOIS I. p.</hi> 213.</note>, im achten Monate <noteplace="foot"n="(k)"><cb/><hirendition="#aq">SMELLIE t. 8. MAURI-<lb/>
CEAU p.</hi> 235. einen Monat vor<lb/>
der Geburt <hirendition="#aq">CARON.</hi></note>,<lb/>
und bei einer Frauensperſon, deren Geburt ſehr nahe<lb/>
war, ſchon vorwaͤrts gebuͤkkt war <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">SMELLIE t.</hi> 13. 14.</note>, den Kopf der Frucht<lb/>
im Bekken, herabgeſunken geſehen.</p><lb/><p>Jn einem ſechsmonatlichen Eie lag die Frucht mit<lb/>
dem Kopfe vorne gekehrt, und es war ihr Ruͤkken hori-<lb/>
zontal zu ſehen <noteplace="foot"n="(l*)"><hirendition="#aq">J. HORN. prælect. p.</hi> 50.</note>.</p><lb/><p>Dahingegen finden andere uͤberhaupt in der Lage der<lb/>
Frucht <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">La MOTTE l. c. J. HORNE<lb/>
RIOLAN p. 367. ANCHERSEN<lb/><hirendition="#g">COWPER</hi> ad. t. 13. NOORT-<lb/>
WYCK p. 127. F. OULD. prè-<lb/>
face LEVRET</hi> dieſes geſtehet auch<lb/><hirendition="#aq">MAURICEAU p.</hi> 234.</note> nichts gewiſſes.</p><lb/><p>Wenigſtens habe ich zuerſt an einem Menſcheneie,<lb/>
zu einer Zeit, da der Antheil Waſſer noch ziemlich gros<lb/>
war, die Frucht ſich nach allen Seiten bewegen geſehen.</p><lb/><p>Nachgehens aber, wenn nun die Frucht mit dem Ab-<lb/>
laufe des fuͤnften Monates Stoͤſſe giebt <noteplace="foot"n="(n)">Von deſſen Bewegung <hirendition="#aq">ROE-<lb/>
DERER p. 38. OULD. prèface.</hi></note>, und der<lb/>
Mutter, ferner mit ihren Erſchuͤtterungen beſchwerlich<lb/>
faͤllt, ſo kam es mir oft vor, daß ich vermittelſt der auf-<lb/>
gelegten Hand etwas breites, ſo einem Kopfe zu verglei-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">chen,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[685[687]/0739]
V. Abſ. Die Geburt.
welches ein offenbarer Beweis ſei, daß es keine ſpaͤtere
Zeiten gebe, da ſich die Frucht in das Bekken herab-
werfen ſollte (c). Der Meynung dieſes beruͤhmten Man-
nes pflichten viele unter den Neuern bei (d).
Man hat in dem Eie eine ſchwimmende (e) Frucht,
die jedoch im dritten (f), vierten oder fuͤnften (g), im
ſechſten (h), im ſiebenten (i), im achten Monate (k),
und bei einer Frauensperſon, deren Geburt ſehr nahe
war, ſchon vorwaͤrts gebuͤkkt war (l), den Kopf der Frucht
im Bekken, herabgeſunken geſehen.
Jn einem ſechsmonatlichen Eie lag die Frucht mit
dem Kopfe vorne gekehrt, und es war ihr Ruͤkken hori-
zontal zu ſehen (l*).
Dahingegen finden andere uͤberhaupt in der Lage der
Frucht (m) nichts gewiſſes.
Wenigſtens habe ich zuerſt an einem Menſcheneie,
zu einer Zeit, da der Antheil Waſſer noch ziemlich gros
war, die Frucht ſich nach allen Seiten bewegen geſehen.
Nachgehens aber, wenn nun die Frucht mit dem Ab-
laufe des fuͤnften Monates Stoͤſſe giebt (n), und der
Mutter, ferner mit ihren Erſchuͤtterungen beſchwerlich
faͤllt, ſo kam es mir oft vor, daß ich vermittelſt der auf-
gelegten Hand etwas breites, ſo einem Kopfe zu verglei-
chen,
(c)
Der Kopf ſei gemeiniglich
vor ſich herabgebuͤkkt COLUM-
BUS p. 52. So ſagt VENETTE
ONYMOS p. 22.
(d) SMELLIE p. 176. 177. Eſſ.
of a Societ. phyſ. and. lit. I. p.
422. BOEHMER præf. ad. MAN-
NINGHAM es ſtimmt uͤberein
FANTON p. 239.
(e) BIANCHI p. 69.
(f) SMELLIE T. VI. f. 1.
(g) SMELLIE t. 6. f. 2
(h) DENYS p. 56. PAW. obſ. 6.
(i) L. BOURGEOIS I. p. 213.
(k)
SMELLIE t. 8. MAURI-
CEAU p. 235. einen Monat vor
der Geburt CARON.
(l) SMELLIE t. 13. 14.
(l*) J. HORN. prælect. p. 50.
(m) La MOTTE l. c. J. HORNE
RIOLAN p. 367. ANCHERSEN
COWPER ad. t. 13. NOORT-
WYCK p. 127. F. OULD. prè-
face LEVRET dieſes geſtehet auch
MAURICEAU p. 234.
(n) Von deſſen Bewegung ROE-
DERER p. 38. OULD. prèface.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 685[687]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/739>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.