tion beraubt worden, so durch das eirunde Loch nach den rechten Theilen zurükk gekehrt ist.
Nun sezze man, daß nach Vergleichung der sehr weiten Mündung der rechten Kammer, mit dem ganz kleinen Wege, welcher durch das eirunde Loch offen steht, der vierte Theil Blut der Holader durch diese Strasse durchgeht, welches viel ist; so wird die Lungenschlagader a, oder alles Blut der Holader, und Einviertheil a, oder Fünfviertheil a(s) enthalten.
Man sezze, daß der Schlagadergang so gros, als die Lungenäste (t) sei, ob derselbe gleich viel grösser ist; so werden diese Fünfachttheil a bekommen, und es wird eben diese Portion Blutes auch in dem linken Sinus ein- genommen werden. Der linke Sinus wird von dieser Menge, den vierten Theil Blutes der Holader, nämlich Einviertheil a in das rechte Ohr zurükke senden. Folg- lich wird die Aorte Fünfachttheil a -- Einviertheil a = Dreiachttheil a, oder das Blut der Lungenschlagadern, weniger das Blut bekommen, welches durch das eirunde Loch in die rechte Theile zurükk strömt. Folglich wird sie Dreiachtel a bekommen, da die Lungenschlagader Fünf- viertheil a, oder dreißig vier und zwanzig Theil a, oder Zehnachttheil a, oder dreimal mehr bekömmt, als die Aorte, da sie doch nur um etwas weniges grösser ist.
Viel ansehnlicher würde der Fehler der Meryschen Berechnung seyn, wenn ich das Verhältniß des Schlag- aderganges, zur den Schlagadern der Lunge doppelt so gros genommen hätte. Denn alsdenn würde die Lun- genschlagader Fünfviertheil bleiben, die Aorte würde den sechsten Theil Bluts aus der Holader behalten, und es
würde
(s)[Spaltenumbruch]
Nur gleich 1/4 von der un- tern Holader macht es VERHEYEN II. p. 415. doch es thut nicht eben viel zur Sache, was man für ein Verhältniß nehme, und es wird [Spaltenumbruch]
der Beweis um desto stärker seyn, je grösser man das Verhältniß der Lungenschlagader zu dem eirunden Loche annimmt.
(t)p. 394.
Die Frucht. XXIX. B.
tion beraubt worden, ſo durch das eirunde Loch nach den rechten Theilen zuruͤkk gekehrt iſt.
Nun ſezze man, daß nach Vergleichung der ſehr weiten Muͤndung der rechten Kammer, mit dem ganz kleinen Wege, welcher durch das eirunde Loch offen ſteht, der vierte Theil Blut der Holader durch dieſe Straſſe durchgeht, welches viel iſt; ſo wird die Lungenſchlagader a, oder alles Blut der Holader, und Einviertheil a, oder Fuͤnfviertheil a(s) enthalten.
Man ſezze, daß der Schlagadergang ſo gros, als die Lungenaͤſte (t) ſei, ob derſelbe gleich viel groͤſſer iſt; ſo werden dieſe Fuͤnfachttheil a bekommen, und es wird eben dieſe Portion Blutes auch in dem linken Sinus ein- genommen werden. Der linke Sinus wird von dieſer Menge, den vierten Theil Blutes der Holader, naͤmlich Einviertheil a in das rechte Ohr zuruͤkke ſenden. Folg- lich wird die Aorte Fuͤnfachttheil a — Einviertheil a = Dreiachttheil a, oder das Blut der Lungenſchlagadern, weniger das Blut bekommen, welches durch das eirunde Loch in die rechte Theile zuruͤkk ſtroͤmt. Folglich wird ſie Dreiachtel a bekommen, da die Lungenſchlagader Fuͤnf- viertheil a, oder dreißig vier und zwanzig Theil a, oder Zehnachttheil a, oder dreimal mehr bekoͤmmt, als die Aorte, da ſie doch nur um etwas weniges groͤſſer iſt.
Viel anſehnlicher wuͤrde der Fehler der Meryſchen Berechnung ſeyn, wenn ich das Verhaͤltniß des Schlag- aderganges, zur den Schlagadern der Lunge doppelt ſo gros genommen haͤtte. Denn alsdenn wuͤrde die Lun- genſchlagader Fuͤnfviertheil bleiben, die Aorte wuͤrde den ſechſten Theil Bluts aus der Holader behalten, und es
wuͤrde
(s)[Spaltenumbruch]
Nur gleich ¼ von der un- tern Holader macht es VERHEYEN II. p. 415. doch es thut nicht eben viel zur Sache, was man fuͤr ein Verhaͤltniß nehme, und es wird [Spaltenumbruch]
der Beweis um deſto ſtaͤrker ſeyn, je groͤſſer man das Verhaͤltniß der Lungenſchlagader zu dem eirunden Loche annimmt.
(t)p. 394.
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[658[660]/0712]
Die Frucht. XXIX. B.
tion beraubt worden, ſo durch das eirunde Loch nach
den rechten Theilen zuruͤkk gekehrt iſt.
Nun ſezze man, daß nach Vergleichung der ſehr
weiten Muͤndung der rechten Kammer, mit dem ganz
kleinen Wege, welcher durch das eirunde Loch offen ſteht,
der vierte Theil Blut der Holader durch dieſe Straſſe
durchgeht, welches viel iſt; ſo wird die Lungenſchlagader
a, oder alles Blut der Holader, und Einviertheil a, oder
Fuͤnfviertheil a (s) enthalten.
Man ſezze, daß der Schlagadergang ſo gros, als
die Lungenaͤſte (t) ſei, ob derſelbe gleich viel groͤſſer iſt;
ſo werden dieſe Fuͤnfachttheil a bekommen, und es wird
eben dieſe Portion Blutes auch in dem linken Sinus ein-
genommen werden. Der linke Sinus wird von dieſer
Menge, den vierten Theil Blutes der Holader, naͤmlich
Einviertheil a in das rechte Ohr zuruͤkke ſenden. Folg-
lich wird die Aorte Fuͤnfachttheil a — Einviertheil a =
Dreiachttheil a, oder das Blut der Lungenſchlagadern,
weniger das Blut bekommen, welches durch das eirunde
Loch in die rechte Theile zuruͤkk ſtroͤmt. Folglich wird
ſie Dreiachtel a bekommen, da die Lungenſchlagader Fuͤnf-
viertheil a, oder dreißig vier und zwanzig Theil a, oder
Zehnachttheil a, oder dreimal mehr bekoͤmmt, als die
Aorte, da ſie doch nur um etwas weniges groͤſſer iſt.
Viel anſehnlicher wuͤrde der Fehler der Meryſchen
Berechnung ſeyn, wenn ich das Verhaͤltniß des Schlag-
aderganges, zur den Schlagadern der Lunge doppelt ſo
gros genommen haͤtte. Denn alsdenn wuͤrde die Lun-
genſchlagader Fuͤnfviertheil bleiben, die Aorte wuͤrde den
ſechſten Theil Bluts aus der Holader behalten, und es
wuͤrde
(s)
Nur gleich ¼ von der un-
tern Holader macht es VERHEYEN
II. p. 415. doch es thut nicht eben
viel zur Sache, was man fuͤr ein
Verhaͤltniß nehme, und es wird
der Beweis um deſto ſtaͤrker ſeyn,
je groͤſſer man das Verhaͤltniß der
Lungenſchlagader zu dem eirunden
Loche annimmt.
(t) p. 394.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 658[660]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/712>, abgerufen am 22.11.2024.
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