einem andern Orte gezeigt, daß eine Schlagader ohne Röthe ist, wenn selbige nur von einer einzigen Reihe Kü- gelchen durchströmt wird (b).
Hiermit stimmet dasjenige, was man an einem be- brüteten Hühnchen wahrnimmt, und was sich bei einem callo, bei der Ergiessung des Saftes aus einem zerbroch- nen Knochen, und selbst bei dem Hartwerden der Kno- chen in menschlichen Körpern ereignet, wenn die Knochen aus dem Knorpelzustande in den Knochenzustand über- gehen, auf das artigste überein; dieses gilt auch von den Nahrungsmitteln, so eine Blutfarbe an sich haben, wenn man selbige den Thieren zum Futter giebt.
Erstlich zeiget sich an den langen Knochen eines Hühn- chens, welches noch im Ey eingeschlossen ist, ein bestän- diger Zusammenhang, zwischen dem durchsichtigen, und biegsamen Wesen; und hernach zwischen dem gefärbten und hartem Wesen.
So lange noch der ganze Knochen durchsichtig ist (c), so ist er auch durchweg biegsam und so weich, daß man aus der umgewikkelten Schienenröhre einen Ring zu ma- chen im Stande ist. Zugleich zeiget sich kein Unterscheid der Theile, und keine einzige Faser (d).
Sobald als die Undurchsichtigkeit (e) einigermaassen am Knochen Plazz genommen, so äussert sich auch einige Elasticität, welche der Biegung einen Widerstand (f) entgegen stellt, und sich selbst unterstüzzt. Zu gleicher Zeit zeigen sich die Anfänge von Fasern (g).
Ferner breiten sich nebst der Farbe, auch Runzeln, welches die Anfänge von Fasern sind, über den ganzen Knochen aus, so wie über den Knorpel (h). Den zehn-
einem andern Orte gezeigt, daß eine Schlagader ohne Roͤthe iſt, wenn ſelbige nur von einer einzigen Reihe Kuͤ- gelchen durchſtroͤmt wird (b).
Hiermit ſtimmet dasjenige, was man an einem be- bruͤteten Huͤhnchen wahrnimmt, und was ſich bei einem callo, bei der Ergieſſung des Saftes aus einem zerbroch- nen Knochen, und ſelbſt bei dem Hartwerden der Kno- chen in menſchlichen Koͤrpern ereignet, wenn die Knochen aus dem Knorpelzuſtande in den Knochenzuſtand uͤber- gehen, auf das artigſte uͤberein; dieſes gilt auch von den Nahrungsmitteln, ſo eine Blutfarbe an ſich haben, wenn man ſelbige den Thieren zum Futter giebt.
Erſtlich zeiget ſich an den langen Knochen eines Huͤhn- chens, welches noch im Ey eingeſchloſſen iſt, ein beſtaͤn- diger Zuſammenhang, zwiſchen dem durchſichtigen, und biegſamen Weſen; und hernach zwiſchen dem gefaͤrbten und hartem Weſen.
So lange noch der ganze Knochen durchſichtig iſt (c), ſo iſt er auch durchweg biegſam und ſo weich, daß man aus der umgewikkelten Schienenroͤhre einen Ring zu ma- chen im Stande iſt. Zugleich zeiget ſich kein Unterſcheid der Theile, und keine einzige Faſer (d).
Sobald als die Undurchſichtigkeit (e) einigermaaſſen am Knochen Plazz genommen, ſo aͤuſſert ſich auch einige Elaſticitaͤt, welche der Biegung einen Widerſtand (f) entgegen ſtellt, und ſich ſelbſt unterſtuͤzzt. Zu gleicher Zeit zeigen ſich die Anfaͤnge von Faſern (g).
Ferner breiten ſich nebſt der Farbe, auch Runzeln, welches die Anfaͤnge von Faſern ſind, uͤber den ganzen Knochen aus, ſo wie uͤber den Knorpel (h). Den zehn-
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[539[541]/0593]
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
einem andern Orte gezeigt, daß eine Schlagader ohne
Roͤthe iſt, wenn ſelbige nur von einer einzigen Reihe Kuͤ-
gelchen durchſtroͤmt wird (b).
Hiermit ſtimmet dasjenige, was man an einem be-
bruͤteten Huͤhnchen wahrnimmt, und was ſich bei einem
callo, bei der Ergieſſung des Saftes aus einem zerbroch-
nen Knochen, und ſelbſt bei dem Hartwerden der Kno-
chen in menſchlichen Koͤrpern ereignet, wenn die Knochen
aus dem Knorpelzuſtande in den Knochenzuſtand uͤber-
gehen, auf das artigſte uͤberein; dieſes gilt auch von den
Nahrungsmitteln, ſo eine Blutfarbe an ſich haben, wenn
man ſelbige den Thieren zum Futter giebt.
Erſtlich zeiget ſich an den langen Knochen eines Huͤhn-
chens, welches noch im Ey eingeſchloſſen iſt, ein beſtaͤn-
diger Zuſammenhang, zwiſchen dem durchſichtigen, und
biegſamen Weſen; und hernach zwiſchen dem gefaͤrbten
und hartem Weſen.
So lange noch der ganze Knochen durchſichtig iſt (c),
ſo iſt er auch durchweg biegſam und ſo weich, daß man
aus der umgewikkelten Schienenroͤhre einen Ring zu ma-
chen im Stande iſt. Zugleich zeiget ſich kein Unterſcheid
der Theile, und keine einzige Faſer (d).
Sobald als die Undurchſichtigkeit (e) einigermaaſſen
am Knochen Plazz genommen, ſo aͤuſſert ſich auch einige
Elaſticitaͤt, welche der Biegung einen Widerſtand (f)
entgegen ſtellt, und ſich ſelbſt unterſtuͤzzt. Zu gleicher
Zeit zeigen ſich die Anfaͤnge von Faſern (g).
Ferner breiten ſich nebſt der Farbe, auch Runzeln,
welches die Anfaͤnge von Faſern ſind, uͤber den ganzen
Knochen aus, ſo wie uͤber den Knorpel (h). Den zehn-
ten
(b)
L. II. p. 115.
(c) Obſ. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 8. 9. 10.
13. 18. 20.
(d) Obſ. 1. 5.
(e) Obſ. 7. Stunde 186. obſ.
15. Stunde 194. obſ. 17. Stunde
196. obſ. 19. Stunde 214.
(f)
Obſ. 27. Stunde 216. &c.
(g) Obſ. 11. Stunde 192. obſ.
15. Stunde 194. obſ. 17. Stunde
196. obſ. 19. Stunde 214. obſ. 21.
23. Stunde 216.
(h) p. 255.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 539[541]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/593>, abgerufen am 01.11.2024.
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