Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Abs. Die Nachgeburt.
mir scheinen sie nothwendig zu erfolgen, sobald an einer
Blutader der Anfang zu einer Krampfader gemacht
worden.

Folglich verschwinden die Knoten, wenn die Blut-
ader aufgeblasen, und zu einem Cilinder ausgedehnt
worden (h).

Auch die Thiere haben eine Nabelgekröseblutader,
welche von der Pfortader entsteht; wenigstens findet man
sie im Hunde (i), an der Kazze (k), am Löwen (l), am
Kaninchen (m). Und am Menschen hat man sie eben-
fals gesehen (n).

§. 19.
Ob es noch andre Gefässe an der Nabelschnur
gebe?

Von der Blasenschnur haben wir bereits das Nö-
thige, gemeldet (n*).

Der Gang des Dotters, dessen Erfindung sich J.
Needham (a), und N. Stenonis (b), zuschreiben,
führet blos in den Vögeln, aus der Hölung des Dotters,
einen gelben Saft in die Gedärme. Es hatte aber
Harwey gelehret, daß die Nahrung des Hühnchen
durch das Gedärme resorbiret werde (c).

Man siehet, daß hin und wieder Nerven angeführet
werden (d), weil die Stahlische Hipothese dieselbe vor-
züglich nöthig hat; denn es scheinet schwer zu seyn, daß

das
(h) [Spaltenumbruch] Idem p. 316.
(i) PFISTER l. c. SEVERIN
ZOOTOM p.
309. welcher kleine
Blutäderchen erwähnet. So BAR-
THOL. anat. p.
322.
(k) FISTER. FONTONA in
seiner Epist. ad CALDANUM p.
220. daher entstehen die drei Nabel-
blutadern WEISSER fetus circul.
(l) BARTHOL. Cent. IV. hist.
100. anat. p.
322.
(m) [Spaltenumbruch] NEEDHAM c. 7.
(n) KERKRING p. 80. Eine
Nabelblutader in die Gekröseader
inserirt. TREW. chylos.
(n*) p. 207. u. s. f.
(a) C. 4. p. 97. und er nennt
das Jahr 1655.
(b) Musc. gland. p. 74. cum ic.
(c) Circul. sang. p. 144.
(d) Auch WHARTON. HO-
BOKEN p.
285.
A a 2

III. Abſ. Die Nachgeburt.
mir ſcheinen ſie nothwendig zu erfolgen, ſobald an einer
Blutader der Anfang zu einer Krampfader gemacht
worden.

Folglich verſchwinden die Knoten, wenn die Blut-
ader aufgeblaſen, und zu einem Cilinder ausgedehnt
worden (h).

Auch die Thiere haben eine Nabelgekroͤſeblutader,
welche von der Pfortader entſteht; wenigſtens findet man
ſie im Hunde (i), an der Kazze (k), am Loͤwen (l), am
Kaninchen (m). Und am Menſchen hat man ſie eben-
fals geſehen (n).

§. 19.
Ob es noch andre Gefaͤſſe an der Nabelſchnur
gebe?

Von der Blaſenſchnur haben wir bereits das Noͤ-
thige, gemeldet (n*).

Der Gang des Dotters, deſſen Erfindung ſich J.
Needham (a), und N. Stenonis (b), zuſchreiben,
fuͤhret blos in den Voͤgeln, aus der Hoͤlung des Dotters,
einen gelben Saft in die Gedaͤrme. Es hatte aber
Harwey gelehret, daß die Nahrung des Huͤhnchen
durch das Gedaͤrme reſorbiret werde (c).

Man ſiehet, daß hin und wieder Nerven angefuͤhret
werden (d), weil die Stahliſche Hipotheſe dieſelbe vor-
zuͤglich noͤthig hat; denn es ſcheinet ſchwer zu ſeyn, daß

das
(h) [Spaltenumbruch] Idem p. 316.
(i) PFISTER l. c. SEVERIN
ZOOTOM p.
309. welcher kleine
Blutaͤderchen erwaͤhnet. So BAR-
THOL. anat. p.
322.
(k) FISTER. FONTONA in
ſeiner Epiſt. ad CALDANUM p.
220. daher entſtehen die drei Nabel-
blutadern WEISSER fetus circul.
(l) BARTHOL. Cent. IV. hiſt.
100. anat. p.
322.
(m) [Spaltenumbruch] NEEDHAM c. 7.
(n) KERKRING p. 80. Eine
Nabelblutader in die Gekroͤſeader
inſerirt. TREW. chyloſ.
(n*) p. 207. u. ſ. f.
(a) C. 4. p. 97. und er nennt
das Jahr 1655.
(b) Muſc. gland. p. 74. cum ic.
(c) Circul. ſang. p. 144.
(d) Auch WHARTON. HO-
BOKEN p.
285.
A a 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0423" n="369[371]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Ab&#x017F;. Die Nachgeburt.</hi></fw><lb/>
mir &#x017F;cheinen &#x017F;ie nothwendig zu erfolgen, &#x017F;obald an einer<lb/>
Blutader der Anfang zu einer Krampfader gemacht<lb/>
worden.</p><lb/>
              <p>Folglich ver&#x017F;chwinden die Knoten, wenn die Blut-<lb/>
ader aufgebla&#x017F;en, und zu einem Cilinder ausgedehnt<lb/>
worden <note place="foot" n="(h)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> p.</hi> 316.</note>.</p><lb/>
              <p>Auch die Thiere haben eine Nabelgekro&#x0364;&#x017F;eblutader,<lb/>
welche von der Pfortader ent&#x017F;teht; wenig&#x017F;tens findet man<lb/>
&#x017F;ie im Hunde <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">PFISTER l. c. SEVERIN<lb/>
ZOOTOM p.</hi> 309. welcher kleine<lb/>
Bluta&#x0364;derchen erwa&#x0364;hnet. So <hi rendition="#aq">BAR-<lb/>
THOL. anat. p.</hi> 322.</note>, an der Kazze <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">FISTER. FONTONA</hi> in<lb/>
&#x017F;einer <hi rendition="#aq">Epi&#x017F;t. ad CALDANUM p.</hi><lb/>
220. daher ent&#x017F;tehen die drei Nabel-<lb/>
blutadern <hi rendition="#aq">WEISSER fetus circul.</hi></note>, am Lo&#x0364;wen <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">BARTHOL. Cent. IV. hi&#x017F;t.<lb/>
100. anat. p.</hi> 322.</note>, am<lb/>
Kaninchen <note place="foot" n="(m)"><cb/><hi rendition="#aq">NEEDHAM c.</hi> 7.</note>. Und am Men&#x017F;chen hat man &#x017F;ie eben-<lb/>
fals ge&#x017F;ehen <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">KERKRING p.</hi> 80. Eine<lb/>
Nabelblutader in die Gekro&#x0364;&#x017F;eader<lb/>
in&#x017F;erirt. <hi rendition="#aq">TREW. chylo&#x017F;.</hi></note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 19.<lb/><hi rendition="#b">Ob es noch andre Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e an der Nabel&#x017F;chnur<lb/>
gebe?</hi></head><lb/>
              <p>Von der Bla&#x017F;en&#x017F;chnur haben wir bereits das No&#x0364;-<lb/>
thige, gemeldet <note place="foot" n="(n*)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 207. u. &#x017F;. f.</note>.</p><lb/>
              <p>Der Gang des Dotters, de&#x017F;&#x017F;en Erfindung &#x017F;ich J.<lb/><hi rendition="#fr">Needham</hi> <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">C. 4. p.</hi> 97. und er nennt<lb/>
das Jahr 1655.</note>, und N. <hi rendition="#fr">Stenonis</hi> <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;c. gland. p. 74. cum ic.</hi></note>, zu&#x017F;chreiben,<lb/>
fu&#x0364;hret blos in den Vo&#x0364;geln, aus der Ho&#x0364;lung des Dotters,<lb/>
einen gelben Saft in die Geda&#x0364;rme. Es hatte aber<lb/><hi rendition="#fr">Harwey</hi> gelehret, daß die Nahrung des Hu&#x0364;hnchen<lb/>
durch das Geda&#x0364;rme re&#x017F;orbiret werde <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Circul. &#x017F;ang. p.</hi> 144.</note>.</p><lb/>
              <p>Man &#x017F;iehet, daß hin und wieder Nerven angefu&#x0364;hret<lb/>
werden <note place="foot" n="(d)">Auch <hi rendition="#aq">WHARTON. HO-<lb/>
BOKEN p.</hi> 285.</note>, weil die <hi rendition="#fr">Stahli&#x017F;che</hi> Hipothe&#x017F;e die&#x017F;elbe vor-<lb/>
zu&#x0364;glich no&#x0364;thig hat; denn es &#x017F;cheinet &#x017F;chwer zu &#x017F;eyn, daß<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A a 2</fw><fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[369[371]/0423] III. Abſ. Die Nachgeburt. mir ſcheinen ſie nothwendig zu erfolgen, ſobald an einer Blutader der Anfang zu einer Krampfader gemacht worden. Folglich verſchwinden die Knoten, wenn die Blut- ader aufgeblaſen, und zu einem Cilinder ausgedehnt worden (h). Auch die Thiere haben eine Nabelgekroͤſeblutader, welche von der Pfortader entſteht; wenigſtens findet man ſie im Hunde (i), an der Kazze (k), am Loͤwen (l), am Kaninchen (m). Und am Menſchen hat man ſie eben- fals geſehen (n). §. 19. Ob es noch andre Gefaͤſſe an der Nabelſchnur gebe? Von der Blaſenſchnur haben wir bereits das Noͤ- thige, gemeldet (n*). Der Gang des Dotters, deſſen Erfindung ſich J. Needham (a), und N. Stenonis (b), zuſchreiben, fuͤhret blos in den Voͤgeln, aus der Hoͤlung des Dotters, einen gelben Saft in die Gedaͤrme. Es hatte aber Harwey gelehret, daß die Nahrung des Huͤhnchen durch das Gedaͤrme reſorbiret werde (c). Man ſiehet, daß hin und wieder Nerven angefuͤhret werden (d), weil die Stahliſche Hipotheſe dieſelbe vor- zuͤglich noͤthig hat; denn es ſcheinet ſchwer zu ſeyn, daß das (h) Idem p. 316. (i) PFISTER l. c. SEVERIN ZOOTOM p. 309. welcher kleine Blutaͤderchen erwaͤhnet. So BAR- THOL. anat. p. 322. (k) FISTER. FONTONA in ſeiner Epiſt. ad CALDANUM p. 220. daher entſtehen die drei Nabel- blutadern WEISSER fetus circul. (l) BARTHOL. Cent. IV. hiſt. 100. anat. p. 322. (m) NEEDHAM c. 7. (n) KERKRING p. 80. Eine Nabelblutader in die Gekroͤſeader inſerirt. TREW. chyloſ. (n*) p. 207. u. ſ. f. (a) C. 4. p. 97. und er nennt das Jahr 1655. (b) Muſc. gland. p. 74. cum ic. (c) Circul. ſang. p. 144. (d) Auch WHARTON. HO- BOKEN p. 285. A a 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/423
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 369[371]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/423>, abgerufen am 23.11.2024.