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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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III. Abs. Die Nachgeburt.
und ich sehe es nicht, warum er dazu keine Bestim-
mung haben solte.

Endlich giebt es noch andere Gründe, welche dem
Zweifler den Glauben abnöthigen.

Wir haben bereits gesagt, daß einige Thiere, aus
dem Geschlechte der vierfüßigen, vom kalten Blute (e),
so wie die Fische und Jnsekten, auf keine andere Art, als
vermittelst des Saftes der innern Fruchthaut, ernähret
werden können.

Es ist fast unumgänglich nothwendig, daß die Vö-
gel von diesem Safte in dem Anfange des Brütens ge-
nährt werden müssen, denn es ist in dieser Zeit ihr Ge-
därme so klein, und wenigstens so leer, daß sie vom Dot-
ter nicht genährt werden könnten. Und es liefern die
Nabelgefässe einem Hühnchen, so sich zu bilden anfängt,
weiter nichts, als was dasselbe von sich giebt.

Endlich, so kann die Frucht eines Menschen, oder ei-
nes vierfüßigen Thieres, so lange als sie noch frei ist,
kaum anders, als durch ihren Saft ernährt werden, wel-
chen die Natur zu dieser Zeit in einem grössern Ueber-
flusse hervorbringt, und daher zu dieser Absicht gewählt
zu haben scheint (f). Und da es für die Nahrung
keinen andern Weg, ausser dem Resorbiren aus der Ge-
bärmutter vermittelst der Blutadern des Kuchens, und
ausser dem Wasser der innern Fruchthaut giebt, so muß
wenigstens in diesen Thieren dieses Wasser nahrhaft
seyn, und die Frucht erhalten, welche keinen Nabel (g) hat,

oder
(e) Frosch ROESEL Fische LO-
ENZINI p.
48.
(f) [Spaltenumbruch] DRELINCOURT parreg
de ouis n. 4. BERGER p.
470.
(g) STALPAART v. der WIEL
Centur II. obs. 32. DENYS Vroed-
vrouw p.
271. diese dauerte zwei
Jahre lang fort FACIO hebamm.
p.
37. 38.
Y 4

III. Abſ. Die Nachgeburt.
und ich ſehe es nicht, warum er dazu keine Beſtim-
mung haben ſolte.

Endlich giebt es noch andere Gruͤnde, welche dem
Zweifler den Glauben abnoͤthigen.

Wir haben bereits geſagt, daß einige Thiere, aus
dem Geſchlechte der vierfuͤßigen, vom kalten Blute (e),
ſo wie die Fiſche und Jnſekten, auf keine andere Art, als
vermittelſt des Saftes der innern Fruchthaut, ernaͤhret
werden koͤnnen.

Es iſt faſt unumgaͤnglich nothwendig, daß die Voͤ-
gel von dieſem Safte in dem Anfange des Bruͤtens ge-
naͤhrt werden muͤſſen, denn es iſt in dieſer Zeit ihr Ge-
daͤrme ſo klein, und wenigſtens ſo leer, daß ſie vom Dot-
ter nicht genaͤhrt werden koͤnnten. Und es liefern die
Nabelgefaͤſſe einem Huͤhnchen, ſo ſich zu bilden anfaͤngt,
weiter nichts, als was daſſelbe von ſich giebt.

Endlich, ſo kann die Frucht eines Menſchen, oder ei-
nes vierfuͤßigen Thieres, ſo lange als ſie noch frei iſt,
kaum anders, als durch ihren Saft ernaͤhrt werden, wel-
chen die Natur zu dieſer Zeit in einem groͤſſern Ueber-
fluſſe hervorbringt, und daher zu dieſer Abſicht gewaͤhlt
zu haben ſcheint (f). Und da es fuͤr die Nahrung
keinen andern Weg, auſſer dem Reſorbiren aus der Ge-
baͤrmutter vermittelſt der Blutadern des Kuchens, und
auſſer dem Waſſer der innern Fruchthaut giebt, ſo muß
wenigſtens in dieſen Thieren dieſes Waſſer nahrhaft
ſeyn, und die Frucht erhalten, welche keinen Nabel (g) hat,

oder
(e) Froſch ROESEL Fiſche LO-
ENZINI p.
48.
(f) [Spaltenumbruch] DRELINCOURT parreg
de ouis n. 4. BERGER p.
470.
(g) STALPAART v. der WIEL
Centur II. obſ. 32. DENYS Vroed-
vrouw p.
271. dieſe dauerte zwei
Jahre lang fort FACIO hebamm.
p.
37. 38.
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[343/0395] III. Abſ. Die Nachgeburt. und ich ſehe es nicht, warum er dazu keine Beſtim- mung haben ſolte. Endlich giebt es noch andere Gruͤnde, welche dem Zweifler den Glauben abnoͤthigen. Wir haben bereits geſagt, daß einige Thiere, aus dem Geſchlechte der vierfuͤßigen, vom kalten Blute (e), ſo wie die Fiſche und Jnſekten, auf keine andere Art, als vermittelſt des Saftes der innern Fruchthaut, ernaͤhret werden koͤnnen. Es iſt faſt unumgaͤnglich nothwendig, daß die Voͤ- gel von dieſem Safte in dem Anfange des Bruͤtens ge- naͤhrt werden muͤſſen, denn es iſt in dieſer Zeit ihr Ge- daͤrme ſo klein, und wenigſtens ſo leer, daß ſie vom Dot- ter nicht genaͤhrt werden koͤnnten. Und es liefern die Nabelgefaͤſſe einem Huͤhnchen, ſo ſich zu bilden anfaͤngt, weiter nichts, als was daſſelbe von ſich giebt. Endlich, ſo kann die Frucht eines Menſchen, oder ei- nes vierfuͤßigen Thieres, ſo lange als ſie noch frei iſt, kaum anders, als durch ihren Saft ernaͤhrt werden, wel- chen die Natur zu dieſer Zeit in einem groͤſſern Ueber- fluſſe hervorbringt, und daher zu dieſer Abſicht gewaͤhlt zu haben ſcheint (f). Und da es fuͤr die Nahrung keinen andern Weg, auſſer dem Reſorbiren aus der Ge- baͤrmutter vermittelſt der Blutadern des Kuchens, und auſſer dem Waſſer der innern Fruchthaut giebt, ſo muß wenigſtens in dieſen Thieren dieſes Waſſer nahrhaft ſeyn, und die Frucht erhalten, welche keinen Nabel (g) hat, oder (e) Froſch ROESEL Fiſche LO- ENZINI p. 48. (f) DRELINCOURT parreg de ouis n. 4. BERGER p. 470. (g) STALPAART v. der WIEL Centur II. obſ. 32. DENYS Vroed- vrouw p. 271. dieſe dauerte zwei Jahre lang fort FACIO hebamm. p. 37. 38. Y 4

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/395>, abgerufen am 23.11.2024.