Was noch mehr ist, so findet man es überflüßig; so wohl in den Windeyern (e), als in den Eyern der Vögel, oder der vierfüßigen Thiere, wenn sie befruchtet sind, ohngeachtet sie noch keine sichtbare Frucht ent- halten (f).
Das Wasser wächset mit der Frucht, jedoch in ge- ringerem Verhältnisse als die Frucht, und es richtet sich also nicht nach dem Fortgange derselben. Seit dem dritten Monate soll die Frucht schwerer als das Wasser wiegen, worinnen sie schwimmt.
Eine reife Frucht enthält gegen zwei Pfunde Was- ser, und drüber (h) in dem amnion, obgleich die Frucht selbst acht Pfunde schwer ist.
Es giebt Thiere, und auch einige Frauen, welche in der Geburt wenig Wasser von sich geben (i). Es verzehret sich auch im Eye seit dem achtzehnten Tage (k), und es ist beim Auskriechen davon nur noch sehr wenig übrig. Bei den Kaninchen zeiget sich vor der Geburt keines (l).
Die Quantität dieses Wassers ist auch bei den Thieren gegen den Harn geringer, je grösser die Frucht wächst, nehmlich bey den vierfüßigen Thieren, bei wel- chen man eine deutliche Harnhaut antrift. Jst die Frucht noch zart, so überwiegt es den Urin, bei einer reifen Frucht ist das Wasser (m) zwanzigmal weniger. Man findet bei einem reifen Kalbe einige Pfunde Flüs- sigkeit in der Harnhaut (n), da doch im dritten Mo- nate sehr weniges darinnen angetroffen wurde.
(g)
Es
(e)[Spaltenumbruch]MALPIGH. form. pull ap- pend. p. 2.
(f)HARVEI p. 184. 281.
(h) Jm achten Monate befand zwey ein Drittheil Pfunde HAM- BERGER acht Pfuude waren bei dem PORTAL p. 79. fünf Pinten [Spaltenumbruch]DENYS p. 157. doch ist dieses zu viel.
(i)DENYS p. 553.
(k)MONRO l. c. p. 210.
(l)GRAAF p. 278.
(m)ALDES p. 22. um hundert mal mehr beim HARVEI.
(n)ALDES p. 10.
(g)PUZOS p. 103.
X 3
III. Abſ. Die Nachgeburt.
Was noch mehr iſt, ſo findet man es uͤberfluͤßig; ſo wohl in den Windeyern (e), als in den Eyern der Voͤgel, oder der vierfuͤßigen Thiere, wenn ſie befruchtet ſind, ohngeachtet ſie noch keine ſichtbare Frucht ent- halten (f).
Das Waſſer waͤchſet mit der Frucht, jedoch in ge- ringerem Verhaͤltniſſe als die Frucht, und es richtet ſich alſo nicht nach dem Fortgange derſelben. Seit dem dritten Monate ſoll die Frucht ſchwerer als das Waſſer wiegen, worinnen ſie ſchwimmt.
Eine reife Frucht enthaͤlt gegen zwei Pfunde Waſ- ſer, und druͤber (h) in dem amnion, obgleich die Frucht ſelbſt acht Pfunde ſchwer iſt.
Es giebt Thiere, und auch einige Frauen, welche in der Geburt wenig Waſſer von ſich geben (i). Es verzehret ſich auch im Eye ſeit dem achtzehnten Tage (k), und es iſt beim Auskriechen davon nur noch ſehr wenig uͤbrig. Bei den Kaninchen zeiget ſich vor der Geburt keines (l).
Die Quantitaͤt dieſes Waſſers iſt auch bei den Thieren gegen den Harn geringer, je groͤſſer die Frucht waͤchſt, nehmlich bey den vierfuͤßigen Thieren, bei wel- chen man eine deutliche Harnhaut antrift. Jſt die Frucht noch zart, ſo uͤberwiegt es den Urin, bei einer reifen Frucht iſt das Waſſer (m) zwanzigmal weniger. Man findet bei einem reifen Kalbe einige Pfunde Fluͤſ- ſigkeit in der Harnhaut (n), da doch im dritten Mo- nate ſehr weniges darinnen angetroffen wurde.
(g)
Es
(e)[Spaltenumbruch]MALPIGH. form. pull ap- pend. p. 2.
(f)HARVEI p. 184. 281.
(h) Jm achten Monate befand zwey ein Drittheil Pfunde HAM- BERGER acht Pfuude waren bei dem PORTAL p. 79. fuͤnf Pinten [Spaltenumbruch]DENYS p. 157. doch iſt dieſes zu viel.
(i)DENYS p. 553.
(k)MONRO l. c. p. 210.
(l)GRAAF p. 278.
(m)ALDES p. 22. um hundert mal mehr beim HARVEI.
(n)ALDES p. 10.
(g)PUZOS p. 103.
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III. Abſ. Die Nachgeburt.
Was noch mehr iſt, ſo findet man es uͤberfluͤßig;
ſo wohl in den Windeyern (e), als in den Eyern der
Voͤgel, oder der vierfuͤßigen Thiere, wenn ſie befruchtet
ſind, ohngeachtet ſie noch keine ſichtbare Frucht ent-
halten (f).
Das Waſſer waͤchſet mit der Frucht, jedoch in ge-
ringerem Verhaͤltniſſe als die Frucht, und es richtet
ſich alſo nicht nach dem Fortgange derſelben. Seit
dem dritten Monate ſoll die Frucht ſchwerer als das
Waſſer wiegen, worinnen ſie ſchwimmt.
Eine reife Frucht enthaͤlt gegen zwei Pfunde Waſ-
ſer, und druͤber (h) in dem amnion, obgleich die Frucht
ſelbſt acht Pfunde ſchwer iſt.
Es giebt Thiere, und auch einige Frauen, welche
in der Geburt wenig Waſſer von ſich geben (i). Es
verzehret ſich auch im Eye ſeit dem achtzehnten Tage (k),
und es iſt beim Auskriechen davon nur noch ſehr wenig
uͤbrig. Bei den Kaninchen zeiget ſich vor der Geburt
keines (l).
Die Quantitaͤt dieſes Waſſers iſt auch bei den
Thieren gegen den Harn geringer, je groͤſſer die Frucht
waͤchſt, nehmlich bey den vierfuͤßigen Thieren, bei wel-
chen man eine deutliche Harnhaut antrift. Jſt die
Frucht noch zart, ſo uͤberwiegt es den Urin, bei einer
reifen Frucht iſt das Waſſer (m) zwanzigmal weniger.
Man findet bei einem reifen Kalbe einige Pfunde Fluͤſ-
ſigkeit in der Harnhaut (n), da doch im dritten Mo-
nate ſehr weniges darinnen angetroffen wurde.
Es
(g)
(e)
MALPIGH. form. pull ap-
pend. p. 2.
(f) HARVEI p. 184. 281.
(h) Jm achten Monate befand
zwey ein Drittheil Pfunde HAM-
BERGER acht Pfuude waren bei
dem PORTAL p. 79. fuͤnf Pinten
DENYS p. 157. doch iſt dieſes zu
viel.
(i) DENYS p. 553.
(k) MONRO l. c. p. 210.
(l) GRAAF p. 278.
(m) ALDES p. 22. um hundert
mal mehr beim HARVEI.
(n) ALDES p. 10.
(g) PUZOS p. 103.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/377>, abgerufen am 23.11.2024.
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