einen amnion, zween Tage vor der Geburt der Zwil- linge geflossen (i).
Diese Haut ist weder ein Fortsatz der Haut (k), noch des Darmfelles (l), und sie ist unter der Nabel- schnur ganz vollständig zu sehen.
Was man Westerhemde (galla) nennt (m), ist ein Stükk der Amnionshaut, von welcher sich die Frucht nicht losgemacht. Man erblikkt es, wenn die Wege ungemein breit sind (n), und es ist insosern ein Zeichen einer glükklichen Geburt.
§. 7. Die Amnionsflüßigkeit.
Das amnion ist niemals trokken, und es enthält alsdenn eine Flüßigkeit, sobald als die Frucht zu er- scheinen anfängt, und wenn sie nunmehr an Tageslicht gebracht werden soll.
Dieses Wasser ist in dem Verhältnisse, da die Frucht ihrem Ursprung näher ist, auch in grösserer Menge vorhanden (a), und es übertrift selbige viel- mals am Gewichte (b).
Man fand drei bis vier Unzen, als die Frucht nicht grösser als eine Ameise war (c).
Da ein Kalb eilf Quentgen wog, so waren an- derthalb Pfunde Wasser im amnion zu finden (d).
Was
(i)[Spaltenumbruch]MAURICEAU obs. 481.
(k)BURTON p. 49.
(l) Mit Grunde leugnet es HE- BENSTREIT p. 20. von der Haut N. HARTZOECKER Suite des Conjectures physiques p. 125.
(m)RIOLAN p. 375. RUYSCH thes. VIII. n. 62. TILING pla- cent. p. 77. BESLER ad T. I.
(n)[Spaltenumbruch]MAURICEAU p. 218.
(a)HARVEI p. 186. 196. MONRO Ess. of a Societ at. Edimb. edit. 4. T. II. p. 139. ver- gleich PUZOS p. 103. gegen die sechste Woche.
(b) Zehnmal PUZOS p. 202.
(c)RIOLAN p. 318.
(d)VERHEYN. L. II. p. 362.
Die Frucht. XXIX. B.
einen amnion, zween Tage vor der Geburt der Zwil- linge gefloſſen (i).
Dieſe Haut iſt weder ein Fortſatz der Haut (k), noch des Darmfelles (l), und ſie iſt unter der Nabel- ſchnur ganz vollſtaͤndig zu ſehen.
Was man Weſterhemde (galla) nennt (m), iſt ein Stuͤkk der Amnionshaut, von welcher ſich die Frucht nicht losgemacht. Man erblikkt es, wenn die Wege ungemein breit ſind (n), und es iſt inſoſern ein Zeichen einer gluͤkklichen Geburt.
§. 7. Die Amnionsfluͤßigkeit.
Das amnion iſt niemals trokken, und es enthaͤlt alsdenn eine Fluͤßigkeit, ſobald als die Frucht zu er- ſcheinen anfaͤngt, und wenn ſie nunmehr an Tageslicht gebracht werden ſoll.
Dieſes Waſſer iſt in dem Verhaͤltniſſe, da die Frucht ihrem Urſprung naͤher iſt, auch in groͤſſerer Menge vorhanden (a), und es uͤbertrift ſelbige viel- mals am Gewichte (b).
Man fand drei bis vier Unzen, als die Frucht nicht groͤſſer als eine Ameiſe war (c).
Da ein Kalb eilf Quentgen wog, ſo waren an- derthalb Pfunde Waſſer im amnion zu finden (d).
Was
(i)[Spaltenumbruch]MAURICEAU obſ. 481.
(k)BURTON p. 49.
(l) Mit Grunde leugnet es HE- BENSTREIT p. 20. von der Haut N. HARTZOECKER Suite des Conjectures phyſiques p. 125.
(m)RIOLAN p. 375. RUYSCH theſ. VIII. n. 62. TILING pla- cent. p. 77. BESLER ad T. I.
(n)[Spaltenumbruch]MAURICEAU p. 218.
(a)HARVEI p. 186. 196. MONRO Eſſ. of a Societ at. Edimb. edit. 4. T. II. p. 139. ver- gleich PUZOS p. 103. gegen die ſechſte Woche.
(b) Zehnmal PUZOS p. 202.
(c)RIOLAN p. 318.
(d)VERHEYN. L. II. p. 362.
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Die Frucht. XXIX. B.
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linge gefloſſen (i).
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noch des Darmfelles (l), und ſie iſt unter der Nabel-
ſchnur ganz vollſtaͤndig zu ſehen.
Was man Weſterhemde (galla) nennt (m), iſt ein
Stuͤkk der Amnionshaut, von welcher ſich die Frucht
nicht losgemacht. Man erblikkt es, wenn die Wege
ungemein breit ſind (n), und es iſt inſoſern ein Zeichen
einer gluͤkklichen Geburt.
§. 7.
Die Amnionsfluͤßigkeit.
Das amnion iſt niemals trokken, und es enthaͤlt
alsdenn eine Fluͤßigkeit, ſobald als die Frucht zu er-
ſcheinen anfaͤngt, und wenn ſie nunmehr an Tageslicht
gebracht werden ſoll.
Dieſes Waſſer iſt in dem Verhaͤltniſſe, da die
Frucht ihrem Urſprung naͤher iſt, auch in groͤſſerer
Menge vorhanden (a), und es uͤbertrift ſelbige viel-
mals am Gewichte (b).
Man fand drei bis vier Unzen, als die Frucht nicht
groͤſſer als eine Ameiſe war (c).
Da ein Kalb eilf Quentgen wog, ſo waren an-
derthalb Pfunde Waſſer im amnion zu finden (d).
Was
(i)
MAURICEAU obſ. 481.
(k) BURTON p. 49.
(l) Mit Grunde leugnet es HE-
BENSTREIT p. 20. von der Haut
N. HARTZOECKER Suite des
Conjectures phyſiques p. 125.
(m) RIOLAN p. 375. RUYSCH
theſ. VIII. n. 62. TILING pla-
cent. p. 77. BESLER ad T. I.
(n)
MAURICEAU p. 218.
(a) HARVEI p. 186. 196.
MONRO Eſſ. of a Societ at.
Edimb. edit. 4. T. II. p. 139. ver-
gleich PUZOS p. 103. gegen die
ſechſte Woche.
(b) Zehnmal PUZOS p. 202.
(c) RIOLAN p. 318.
(d) VERHEYN. L. II. p. 362.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/376>, abgerufen am 23.11.2024.
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