sollten (i), man kann die ganze Mutter für eine zarte Hülle der Frucht ansehen, und folglich zu diesen Mil- lionen noch eben so viel Millionen solcher Hüllen sezzen, um vielleicht die Summe hundertmal grösser zu ma- chen (k).
Es trägt zwar der berühmte Bonnet noch darüber ein Bedenken; es scheinet mir aber an den Pflanzen offenbar zu seyn, daß die Mutter die Anfänge vieler Generationen (m) in sich fasset: indem viele Genera- tionen der Jungferblatläusen alle fruchtbar sind, und folglich fruchtbare Früchte enthalten, indem die Augen in dem volvox, sechs zugleich existirende Generationen (o) unterscheiden können; da endlich auch die Polipen (p), von denen wir so gleich reden wollen, in ihrem Körper, auch zu vielen Generationen, Keime genung tragen. Es folget nämlich daraus, daß in dem Eyerstokke der Gros- mutter, nicht allein die Tochter, sondern auch die Enke- lin, und Grosenkelin u. s. w. enthalten ist. Wenn wir nun einmal erwiesen, daß in dem Eyerstokke, der gemeinschaftlichen Grosmutter viele Zeugungen enthalten sind, so scheinet es nicht sehr widersprechend zu seyn, daß nicht auch alle darinnen enthalten sind. Es scheinet nicht der Analogie gemäs zu seyn, daß in einem Keime, welcher durch alle Körper ausgetheilt ist, fünf oder zehn, und nicht mehr Generationen stekken sollten.
(l) (n)
§. 30.
(i)[Spaltenumbruch]
Jst bei den Pflanzen grösser BONNET I. p. 103.
(k)BONNET I. p. 102. u. s. f.
(m)p. 91. 92.
(o)[Spaltenumbruch]LINN proleps. plant. p. 327. in Amoenit. Acad.
(p) Dieses erkannte BONNET corps. organ II. p. 64. die Poli- penmutter stellt mit ihren Kindern einen Stammbaum vor, und daß alle Generationen in der ersten ein- geschlossen gewesen, zeiget Idem Cont. de la nature I. p. 246.
(l) Von der Entwikkelung Cont. de la nature I. p. 162. 166. 167.
(n)p. 92.
Die Frucht. XXIX. B.
ſollten (i), man kann die ganze Mutter fuͤr eine zarte Huͤlle der Frucht anſehen, und folglich zu dieſen Mil- lionen noch eben ſo viel Millionen ſolcher Huͤllen ſezzen, um vielleicht die Summe hundertmal groͤſſer zu ma- chen (k).
Es traͤgt zwar der beruͤhmte Bonnet noch daruͤber ein Bedenken; es ſcheinet mir aber an den Pflanzen offenbar zu ſeyn, daß die Mutter die Anfaͤnge vieler Generationen (m) in ſich faſſet: indem viele Genera- tionen der Jungferblatlaͤuſen alle fruchtbar ſind, und folglich fruchtbare Fruͤchte enthalten, indem die Augen in dem volvox, ſechs zugleich exiſtirende Generationen (o) unterſcheiden koͤnnen; da endlich auch die Polipen (p), von denen wir ſo gleich reden wollen, in ihrem Koͤrper, auch zu vielen Generationen, Keime genung tragen. Es folget naͤmlich daraus, daß in dem Eyerſtokke der Gros- mutter, nicht allein die Tochter, ſondern auch die Enke- lin, und Grosenkelin u. ſ. w. enthalten iſt. Wenn wir nun einmal erwieſen, daß in dem Eyerſtokke, der gemeinſchaftlichen Grosmutter viele Zeugungen enthalten ſind, ſo ſcheinet es nicht ſehr widerſprechend zu ſeyn, daß nicht auch alle darinnen enthalten ſind. Es ſcheinet nicht der Analogie gemaͤs zu ſeyn, daß in einem Keime, welcher durch alle Koͤrper ausgetheilt iſt, fuͤnf oder zehn, und nicht mehr Generationen ſtekken ſollten.
(l) (n)
§. 30.
(i)[Spaltenumbruch]
Jſt bei den Pflanzen groͤſſer BONNET I. p. 103.
(k)BONNET I. p. 102. u. ſ. f.
(m)p. 91. 92.
(o)[Spaltenumbruch]LINN prolepſ. plant. p. 327. in Amoenit. Acad.
(p) Dieſes erkannte BONNET corps. organ II. p. 64. die Poli- penmutter ſtellt mit ihren Kindern einen Stammbaum vor, und daß alle Generationen in der erſten ein- geſchloſſen geweſen, zeiget Idem Cont. de la nature I. p. 246.
(l) Von der Entwikkelung Cont. de la nature I. p. 162. 166. 167.
(n)p. 92.
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Die Frucht. XXIX. B.
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Huͤlle der Frucht anſehen, und folglich zu dieſen Mil-
lionen noch eben ſo viel Millionen ſolcher Huͤllen ſezzen,
um vielleicht die Summe hundertmal groͤſſer zu ma-
chen (k).
Es traͤgt zwar der beruͤhmte Bonnet noch daruͤber
ein Bedenken; es ſcheinet mir aber an den Pflanzen
offenbar zu ſeyn, daß die Mutter die Anfaͤnge vieler
Generationen (m) in ſich faſſet: indem viele Genera-
tionen der Jungferblatlaͤuſen alle fruchtbar ſind, und
folglich fruchtbare Fruͤchte enthalten, indem die Augen
in dem volvox, ſechs zugleich exiſtirende Generationen (o)
unterſcheiden koͤnnen; da endlich auch die Polipen (p),
von denen wir ſo gleich reden wollen, in ihrem Koͤrper,
auch zu vielen Generationen, Keime genung tragen. Es
folget naͤmlich daraus, daß in dem Eyerſtokke der Gros-
mutter, nicht allein die Tochter, ſondern auch die Enke-
lin, und Grosenkelin u. ſ. w. enthalten iſt. Wenn
wir nun einmal erwieſen, daß in dem Eyerſtokke, der
gemeinſchaftlichen Grosmutter viele Zeugungen enthalten
ſind, ſo ſcheinet es nicht ſehr widerſprechend zu ſeyn,
daß nicht auch alle darinnen enthalten ſind. Es ſcheinet
nicht der Analogie gemaͤs zu ſeyn, daß in einem Keime,
welcher durch alle Koͤrper ausgetheilt iſt, fuͤnf oder zehn,
und nicht mehr Generationen ſtekken ſollten.
§. 30.
(l)
(n)
(i)
Jſt bei den Pflanzen groͤſſer
BONNET I. p. 103.
(k) BONNET I. p. 102. u. ſ. f.
(m) p. 91. 92.
(o)
LINN prolepſ. plant. p.
327. in Amoenit. Acad.
(p) Dieſes erkannte BONNET
corps. organ II. p. 64. die Poli-
penmutter ſtellt mit ihren Kindern
einen Stammbaum vor, und daß
alle Generationen in der erſten ein-
geſchloſſen geweſen, zeiget Idem
Cont. de la nature I. p. 246.
(l) Von der Entwikkelung Cont.
de la nature I. p. 162. 166. 167.
(n) p. 92.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/310>, abgerufen am 23.11.2024.
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