Es erfolgen mehr als zu oft rothe Flecken, wenn man über eine Feuersbrunst erschrikkt (a), wenn man Blut siehet (b) oder Wunden zu sehen bekömmt (c); und so bekam ein Lamm eine rothe Wolle, weil sich des- sen trächtige Mutter bei Gelegenheit eines Feuers ent- sezzet hatte (d).
Man will noch, daß dergleichen Zeichen an der Frucht hervorbrechen, wenn sich die Mutter mit einem Schauer worüber entsezzt, und die Hand an diejenige Stelle von freien Stükken bewegt, wo das Muttermal an der Frucht erscheinen wird (e). So waren die Flekken braun (f), welche man dem übergelaufenen Kaffeegetränke zuschreiben wollte (g).
Endlich giebt man, von mit Blut unterlaufnen Stel- len, Nachricht, wozu die Schläge (h) oder Wunden der Mutter (i) Anlaß gegeben haben sollen. Hundeszähne waren in dem Hals eines jungen Hirschkalbes einge- drükkt (m).
Diese Flekken entstehen durch Krankheiten in der Haut: und sie sind roth, wenn sich das Blut anhäuft (n) oder in den Blutadern verhält, und in den Gefässen stokkt, welche durch die zarte Hautdekken hindurchschei- nen (o), oder wenn sich das Blut verirrt, woraus
blaue
(a)[Spaltenumbruch]HORST. post DONAT. hist. med. p. 671. LEIGH. natur. hist. of Lancahire L II. p. 4. die rothe Flekken KAAUW impet. n. 399. da eine glühende Kohle ans Knie gesprungen war DELIUS ad KRAZENSTEIN p. 70.
(b)VOELTER Hebammen- schule p. 435.
(c) Von einer angesehenen Be- schneidung SCHURIG Syllepfiol. p. 554.
(d)HASTFER p. 61.
(e)BOERHAAVE morb. ner- vor p. 558.
(f)Ibid. p. 559.
(g)[Spaltenumbruch]KAAUW
(h)VALENTIN Pänd. Med. Leg. P. I. 5. 2. c. 20. BOHN offio med. dupl. p. 659. RODDER bei dem ALBERTI med. leg. T. VI. obs. 27. Am Schläfenmuskel, Kopfe und Halse der Frucht.
(i)PEIRESC. vit. p. 82.
(m)STALPAART v. der WIEL Cent. II. obs. 35.
(n) Dieses sahe eben derselbe Autor p. 167.
(o)LETTRES sur. l'imagina- tion p. 163. u. s. f. ROEDERER p. 80.
P 2
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
Es erfolgen mehr als zu oft rothe Flecken, wenn man uͤber eine Feuersbrunſt erſchrikkt (a), wenn man Blut ſiehet (b) oder Wunden zu ſehen bekoͤmmt (c); und ſo bekam ein Lamm eine rothe Wolle, weil ſich deſ- ſen traͤchtige Mutter bei Gelegenheit eines Feuers ent- ſezzet hatte (d).
Man will noch, daß dergleichen Zeichen an der Frucht hervorbrechen, wenn ſich die Mutter mit einem Schauer woruͤber entſezzt, und die Hand an diejenige Stelle von freien Stuͤkken bewegt, wo das Muttermal an der Frucht erſcheinen wird (e). So waren die Flekken braun (f), welche man dem uͤbergelaufenen Kaffeegetraͤnke zuſchreiben wollte (g).
Endlich giebt man, von mit Blut unterlaufnen Stel- len, Nachricht, wozu die Schlaͤge (h) oder Wunden der Mutter (i) Anlaß gegeben haben ſollen. Hundeszaͤhne waren in dem Hals eines jungen Hirſchkalbes einge- druͤkkt (m).
Dieſe Flekken entſtehen durch Krankheiten in der Haut: und ſie ſind roth, wenn ſich das Blut anhaͤuft (n) oder in den Blutadern verhaͤlt, und in den Gefaͤſſen ſtokkt, welche durch die zarte Hautdekken hindurchſchei- nen (o), oder wenn ſich das Blut verirrt, woraus
blaue
(a)[Spaltenumbruch]HORST. poſt DONAT. hiſt. med. p. 671. LEIGH. natur. hiſt. of Lancahire L II. p. 4. die rothe Flekken KAAUW impet. n. 399. da eine gluͤhende Kohle ans Knie geſprungen war DELIUS ad KRAZENSTEIN p. 70.
(b)VOELTER Hebammen- ſchule p. 435.
(c) Von einer angeſehenen Be- ſchneidung SCHURIG Syllepfiol. p. 554.
(d)HASTFER p. 61.
(e)BOERHAAVE morb. ner- vor p. 558.
(f)Ibid. p. 559.
(g)[Spaltenumbruch]KAAUW
(h)VALENTIN Pänd. Med. Leg. P. I. 5. 2. c. 20. BOHN offio med. dupl. p. 659. RODDER bei dem ALBERTI med. leg. T. VI. obſ. 27. Am Schlaͤfenmuskel, Kopfe und Halſe der Frucht.
(i)PEIRESC. vit. p. 82.
(m)STALPAART v. der WIEL Cent. II. obſ. 35.
(n) Dieſes ſahe eben derſelbe Autor p. 167.
(o)LETTRES ſur. l’imagina- tion p. 163. u. ſ. f. ROEDERER p. 80.
P 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0279"n="227"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſ. Anfaͤnge des Thieres.</hi></fw><lb/><p>Es erfolgen mehr als zu oft rothe Flecken, wenn<lb/>
man uͤber eine Feuersbrunſt erſchrikkt <noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">HORST.</hi> poſt DONAT.<lb/>
hiſt. med. p. 671. LEIGH. natur.<lb/>
hiſt. of Lancahire L II. p.</hi> 4. die<lb/>
rothe Flekken <hirendition="#aq">KAAUW impet. n.</hi><lb/>
399. da eine gluͤhende Kohle ans<lb/>
Knie geſprungen war <hirendition="#aq">DELIUS ad<lb/>
KRAZENSTEIN p.</hi> 70.</note>, wenn man<lb/>
Blut ſiehet <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VOELTER</hi></hi> Hebammen-<lb/>ſchule <hirendition="#aq">p.</hi> 435.</note> oder Wunden zu ſehen bekoͤmmt <noteplace="foot"n="(c)">Von einer angeſehenen Be-<lb/>ſchneidung <hirendition="#aq">SCHURIG Syllepfiol.<lb/>
p.</hi> 554.</note>;<lb/>
und ſo bekam ein Lamm eine rothe Wolle, weil ſich deſ-<lb/>ſen traͤchtige Mutter bei Gelegenheit eines Feuers ent-<lb/>ſezzet hatte <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">HASTFER p.</hi> 61.</note>.</p><lb/><p>Man will noch, daß dergleichen Zeichen an der<lb/>
Frucht hervorbrechen, wenn ſich die Mutter mit einem<lb/>
Schauer woruͤber entſezzt, und die Hand an diejenige<lb/>
Stelle von freien Stuͤkken bewegt, wo das Muttermal<lb/>
an der Frucht erſcheinen wird <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">BOERHAAVE morb. ner-<lb/>
vor p.</hi> 558.</note>. So waren die Flekken<lb/>
braun <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Ibid. p.</hi> 559.</note>, welche man dem uͤbergelaufenen Kaffeegetraͤnke<lb/>
zuſchreiben wollte <noteplace="foot"n="(g)"><cb/><hirendition="#aq">KAAUW</hi></note>.</p><lb/><p>Endlich giebt man, von mit Blut unterlaufnen Stel-<lb/>
len, Nachricht, wozu die Schlaͤge <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">VALENTIN Pänd. Med.<lb/>
Leg. P. I. 5. 2. c. 20. BOHN offio<lb/>
med. dupl. p. 659. RODDER</hi> bei<lb/>
dem <hirendition="#aq">ALBERTI med. leg. T. VI.<lb/>
obſ.</hi> 27. Am Schlaͤfenmuskel,<lb/>
Kopfe und Halſe der Frucht.</note> oder Wunden der<lb/>
Mutter <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">PEIRESC. vit. p.</hi> 82.</note> Anlaß gegeben haben ſollen. Hundeszaͤhne<lb/>
waren in dem Hals eines jungen Hirſchkalbes einge-<lb/>
druͤkkt <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">STALPAART v. der WIEL<lb/>
Cent. II. obſ.</hi> 35.</note>.</p><lb/><p>Dieſe Flekken entſtehen durch Krankheiten in der<lb/>
Haut: und ſie ſind roth, wenn ſich das Blut anhaͤuft <noteplace="foot"n="(n)">Dieſes ſahe eben derſelbe<lb/><hirendition="#aq">Autor p.</hi> 167.</note><lb/>
oder in den Blutadern verhaͤlt, und in den Gefaͤſſen<lb/>ſtokkt, welche durch die zarte Hautdekken hindurchſchei-<lb/>
nen <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">LETTRES ſur. l’imagina-<lb/>
tion p.</hi> 163. u. ſ. f. <hirendition="#aq">ROEDERER<lb/>
p.</hi> 80.</note>, oder wenn ſich das Blut verirrt, woraus<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">blaue</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[227/0279]
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
Es erfolgen mehr als zu oft rothe Flecken, wenn
man uͤber eine Feuersbrunſt erſchrikkt (a), wenn man
Blut ſiehet (b) oder Wunden zu ſehen bekoͤmmt (c);
und ſo bekam ein Lamm eine rothe Wolle, weil ſich deſ-
ſen traͤchtige Mutter bei Gelegenheit eines Feuers ent-
ſezzet hatte (d).
Man will noch, daß dergleichen Zeichen an der
Frucht hervorbrechen, wenn ſich die Mutter mit einem
Schauer woruͤber entſezzt, und die Hand an diejenige
Stelle von freien Stuͤkken bewegt, wo das Muttermal
an der Frucht erſcheinen wird (e). So waren die Flekken
braun (f), welche man dem uͤbergelaufenen Kaffeegetraͤnke
zuſchreiben wollte (g).
Endlich giebt man, von mit Blut unterlaufnen Stel-
len, Nachricht, wozu die Schlaͤge (h) oder Wunden der
Mutter (i) Anlaß gegeben haben ſollen. Hundeszaͤhne
waren in dem Hals eines jungen Hirſchkalbes einge-
druͤkkt (m).
Dieſe Flekken entſtehen durch Krankheiten in der
Haut: und ſie ſind roth, wenn ſich das Blut anhaͤuft (n)
oder in den Blutadern verhaͤlt, und in den Gefaͤſſen
ſtokkt, welche durch die zarte Hautdekken hindurchſchei-
nen (o), oder wenn ſich das Blut verirrt, woraus
blaue
(a)
HORST. poſt DONAT.
hiſt. med. p. 671. LEIGH. natur.
hiſt. of Lancahire L II. p. 4. die
rothe Flekken KAAUW impet. n.
399. da eine gluͤhende Kohle ans
Knie geſprungen war DELIUS ad
KRAZENSTEIN p. 70.
(b) VOELTER Hebammen-
ſchule p. 435.
(c) Von einer angeſehenen Be-
ſchneidung SCHURIG Syllepfiol.
p. 554.
(d) HASTFER p. 61.
(e) BOERHAAVE morb. ner-
vor p. 558.
(f) Ibid. p. 559.
(g)
KAAUW
(h) VALENTIN Pänd. Med.
Leg. P. I. 5. 2. c. 20. BOHN offio
med. dupl. p. 659. RODDER bei
dem ALBERTI med. leg. T. VI.
obſ. 27. Am Schlaͤfenmuskel,
Kopfe und Halſe der Frucht.
(i) PEIRESC. vit. p. 82.
(m) STALPAART v. der WIEL
Cent. II. obſ. 35.
(n) Dieſes ſahe eben derſelbe
Autor p. 167.
(o) LETTRES ſur. l’imagina-
tion p. 163. u. ſ. f. ROEDERER
p. 80.
P 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/279>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.