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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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II. Abs. Anfänge des Thieres.

Es erfolgen mehr als zu oft rothe Flecken, wenn
man über eine Feuersbrunst erschrikkt (a), wenn man
Blut siehet (b) oder Wunden zu sehen bekömmt (c);
und so bekam ein Lamm eine rothe Wolle, weil sich des-
sen trächtige Mutter bei Gelegenheit eines Feuers ent-
sezzet hatte (d).

Man will noch, daß dergleichen Zeichen an der
Frucht hervorbrechen, wenn sich die Mutter mit einem
Schauer worüber entsezzt, und die Hand an diejenige
Stelle von freien Stükken bewegt, wo das Muttermal
an der Frucht erscheinen wird (e). So waren die Flekken
braun (f), welche man dem übergelaufenen Kaffeegetränke
zuschreiben wollte (g).

Endlich giebt man, von mit Blut unterlaufnen Stel-
len, Nachricht, wozu die Schläge (h) oder Wunden der
Mutter (i) Anlaß gegeben haben sollen. Hundeszähne
waren in dem Hals eines jungen Hirschkalbes einge-
drükkt (m).

Diese Flekken entstehen durch Krankheiten in der
Haut: und sie sind roth, wenn sich das Blut anhäuft (n)
oder in den Blutadern verhält, und in den Gefässen
stokkt, welche durch die zarte Hautdekken hindurchschei-
nen (o), oder wenn sich das Blut verirrt, woraus

blaue
(a) [Spaltenumbruch] HORST. post DONAT.
hist. med. p. 671. LEIGH. natur.
hist. of Lancahire L II. p.
4. die
rothe Flekken KAAUW impet. n.
399. da eine glühende Kohle ans
Knie gesprungen war DELIUS ad
KRAZENSTEIN p.
70.
(b) VOELTER Hebammen-
schule p. 435.
(c) Von einer angesehenen Be-
schneidung SCHURIG Syllepfiol.
p.
554.
(d) HASTFER p. 61.
(e) BOERHAAVE morb. ner-
vor p.
558.
(f) Ibid. p. 559.
(g) [Spaltenumbruch] KAAUW
(h) VALENTIN Pänd. Med.
Leg. P. I. 5. 2. c. 20. BOHN offio
med. dupl. p. 659. RODDER
bei
dem ALBERTI med. leg. T. VI.
obs.
27. Am Schläfenmuskel,
Kopfe und Halse der Frucht.
(i) PEIRESC. vit. p. 82.
(m) STALPAART v. der WIEL
Cent. II. obs.
35.
(n) Dieses sahe eben derselbe
Autor p. 167.
(o) LETTRES sur. l'imagina-
tion p.
163. u. s. f. ROEDERER
p.
80.
P 2
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.

Es erfolgen mehr als zu oft rothe Flecken, wenn
man uͤber eine Feuersbrunſt erſchrikkt (a), wenn man
Blut ſiehet (b) oder Wunden zu ſehen bekoͤmmt (c);
und ſo bekam ein Lamm eine rothe Wolle, weil ſich deſ-
ſen traͤchtige Mutter bei Gelegenheit eines Feuers ent-
ſezzet hatte (d).

Man will noch, daß dergleichen Zeichen an der
Frucht hervorbrechen, wenn ſich die Mutter mit einem
Schauer woruͤber entſezzt, und die Hand an diejenige
Stelle von freien Stuͤkken bewegt, wo das Muttermal
an der Frucht erſcheinen wird (e). So waren die Flekken
braun (f), welche man dem uͤbergelaufenen Kaffeegetraͤnke
zuſchreiben wollte (g).

Endlich giebt man, von mit Blut unterlaufnen Stel-
len, Nachricht, wozu die Schlaͤge (h) oder Wunden der
Mutter (i) Anlaß gegeben haben ſollen. Hundeszaͤhne
waren in dem Hals eines jungen Hirſchkalbes einge-
druͤkkt (m).

Dieſe Flekken entſtehen durch Krankheiten in der
Haut: und ſie ſind roth, wenn ſich das Blut anhaͤuft (n)
oder in den Blutadern verhaͤlt, und in den Gefaͤſſen
ſtokkt, welche durch die zarte Hautdekken hindurchſchei-
nen (o), oder wenn ſich das Blut verirrt, woraus

blaue
(a) [Spaltenumbruch] HORST. poſt DONAT.
hiſt. med. p. 671. LEIGH. natur.
hiſt. of Lancahire L II. p.
4. die
rothe Flekken KAAUW impet. n.
399. da eine gluͤhende Kohle ans
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KRAZENSTEIN p.
70.
(b) VOELTER Hebammen-
ſchule p. 435.
(c) Von einer angeſehenen Be-
ſchneidung SCHURIG Syllepfiol.
p.
554.
(d) HASTFER p. 61.
(e) BOERHAAVE morb. ner-
vor p.
558.
(f) Ibid. p. 559.
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(h) VALENTIN Pänd. Med.
Leg. P. I. 5. 2. c. 20. BOHN offio
med. dupl. p. 659. RODDER
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dem ALBERTI med. leg. T. VI.
obſ.
27. Am Schlaͤfenmuskel,
Kopfe und Halſe der Frucht.
(i) PEIRESC. vit. p. 82.
(m) STALPAART v. der WIEL
Cent. II. obſ.
35.
(n) Dieſes ſahe eben derſelbe
Autor p. 167.
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[227/0279] II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres. Es erfolgen mehr als zu oft rothe Flecken, wenn man uͤber eine Feuersbrunſt erſchrikkt (a), wenn man Blut ſiehet (b) oder Wunden zu ſehen bekoͤmmt (c); und ſo bekam ein Lamm eine rothe Wolle, weil ſich deſ- ſen traͤchtige Mutter bei Gelegenheit eines Feuers ent- ſezzet hatte (d). Man will noch, daß dergleichen Zeichen an der Frucht hervorbrechen, wenn ſich die Mutter mit einem Schauer woruͤber entſezzt, und die Hand an diejenige Stelle von freien Stuͤkken bewegt, wo das Muttermal an der Frucht erſcheinen wird (e). So waren die Flekken braun (f), welche man dem uͤbergelaufenen Kaffeegetraͤnke zuſchreiben wollte (g). Endlich giebt man, von mit Blut unterlaufnen Stel- len, Nachricht, wozu die Schlaͤge (h) oder Wunden der Mutter (i) Anlaß gegeben haben ſollen. Hundeszaͤhne waren in dem Hals eines jungen Hirſchkalbes einge- druͤkkt (m). Dieſe Flekken entſtehen durch Krankheiten in der Haut: und ſie ſind roth, wenn ſich das Blut anhaͤuft (n) oder in den Blutadern verhaͤlt, und in den Gefaͤſſen ſtokkt, welche durch die zarte Hautdekken hindurchſchei- nen (o), oder wenn ſich das Blut verirrt, woraus blaue (a) HORST. poſt DONAT. hiſt. med. p. 671. LEIGH. natur. hiſt. of Lancahire L II. p. 4. die rothe Flekken KAAUW impet. n. 399. da eine gluͤhende Kohle ans Knie geſprungen war DELIUS ad KRAZENSTEIN p. 70. (b) VOELTER Hebammen- ſchule p. 435. (c) Von einer angeſehenen Be- ſchneidung SCHURIG Syllepfiol. p. 554. (d) HASTFER p. 61. (e) BOERHAAVE morb. ner- vor p. 558. (f) Ibid. p. 559. (g) KAAUW (h) VALENTIN Pänd. Med. Leg. P. I. 5. 2. c. 20. BOHN offio med. dupl. p. 659. RODDER bei dem ALBERTI med. leg. T. VI. obſ. 27. Am Schlaͤfenmuskel, Kopfe und Halſe der Frucht. (i) PEIRESC. vit. p. 82. (m) STALPAART v. der WIEL Cent. II. obſ. 35. (n) Dieſes ſahe eben derſelbe Autor p. 167. (o) LETTRES ſur. l’imagina- tion p. 163. u. ſ. f. ROEDERER p. 80. P 2

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/279>, abgerufen am 17.05.2024.