Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abs. Empfängnis.

Unser ehemalige Zuhörer hat mit Hülfe einer Glas-
linse (z) etwas mehr, nämlich Ohren, Nase und Au-
gen (a), wie auch die Leber sehen können: so wie bereits
A. v. Leeuwenhök am neunzehnten Tage an seinem
Schaafe Augen, und fast alle Theile, ja sogar Muskel-
fasern unterscheiden konnte (b).

Jch finde dieses nicht in meinen Aufsätzen, ausser
daß ich in der Gegend der Leber einen Geschwulst be-
merkte, und ich fand an einer Frucht von zwei und zwan-
zig Tagen nicht mehr Ausbildung.

Es will Dodart die Eingeweide, Herz und Milz
gesehen haben.

Die Hübelchen des Gutermanns schreibe ich dem
Zufalle zu (c).

§. 33.
Die schon begliederte Frucht.

Es währet indessen nicht lange, und es lassen sich
an der Frucht die Theile bald unterscheiden.

Ein Hühnchen krümmt sich gemeiniglich in der sechs-
zigsten Stunde der Brütung, da es vorher gerade war,
und es ziehet auch die Menschenfrucht den Kopf gegen
den untersten Theil des Rükkgrades herab (d).

Jn der acht und vierzigsten Stunde bemerkte man
am Hühnchen das Herz (e), und fast zu eben der Zeit
auch die Augen (f): die Flügel erschienen nach siebenzig
Stunden (g), so wie die Gehirnblasen (h): in der sechs

und
(z) [Spaltenumbruch] KUHLEMAN p. 50. ein
Herz den 21 Tag, und den An-
fang zu den übrigen Theilen.
LANGLEY p. 161.
(a) So auch HARVEI p. 56.
ich habe keine am Hühnchen gese-
hen vor der Stunde S. I. T. II:
p.
159.
(b) [Spaltenumbruch] Anat Cont. II. p. 164 165.
(c) Comm. Lit. l. c.
(d) TREW Comm Lit. l. c.
(e) Form du poulet II. p. 64.
(f) p. 47.
(g) II. p. 159.
(h) II. p. 47.
H 4
I. Abſ. Empfaͤngnis.

Unſer ehemalige Zuhoͤrer hat mit Huͤlfe einer Glas-
linſe (z) etwas mehr, naͤmlich Ohren, Naſe und Au-
gen (a), wie auch die Leber ſehen koͤnnen: ſo wie bereits
A. v. Leeuwenhoͤk am neunzehnten Tage an ſeinem
Schaafe Augen, und faſt alle Theile, ja ſogar Muskel-
faſern unterſcheiden konnte (b).

Jch finde dieſes nicht in meinen Aufſaͤtzen, auſſer
daß ich in der Gegend der Leber einen Geſchwulſt be-
merkte, und ich fand an einer Frucht von zwei und zwan-
zig Tagen nicht mehr Ausbildung.

Es will Dodart die Eingeweide, Herz und Milz
geſehen haben.

Die Huͤbelchen des Gutermanns ſchreibe ich dem
Zufalle zu (c).

§. 33.
Die ſchon begliederte Frucht.

Es waͤhret indeſſen nicht lange, und es laſſen ſich
an der Frucht die Theile bald unterſcheiden.

Ein Huͤhnchen kruͤmmt ſich gemeiniglich in der ſechs-
zigſten Stunde der Bruͤtung, da es vorher gerade war,
und es ziehet auch die Menſchenfrucht den Kopf gegen
den unterſten Theil des Ruͤkkgrades herab (d).

Jn der acht und vierzigſten Stunde bemerkte man
am Huͤhnchen das Herz (e), und faſt zu eben der Zeit
auch die Augen (f): die Fluͤgel erſchienen nach ſiebenzig
Stunden (g), ſo wie die Gehirnblaſen (h): in der ſechs

und
(z) [Spaltenumbruch] KUHLEMAN p. 50. ein
Herz den 21 Tag, und den An-
fang zu den uͤbrigen Theilen.
LANGLEY p. 161.
(a) So auch HARVEI p. 56.
ich habe keine am Huͤhnchen geſe-
hen vor der Stunde S. I. T. II:
p.
159.
(b) [Spaltenumbruch] Anat Cont. II. p. 164 165.
(c) Comm. Lit. l. c.
(d) TREW Comm Lit. l. c.
(e) Form du poulet II. p. 64.
(f) p. 47.
(g) II. p. 159.
(h) II. p. 47.
H 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0171" n="119"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;. Empfa&#x0364;ngnis.</hi> </fw><lb/>
              <p>Un&#x017F;er ehemalige Zuho&#x0364;rer hat mit Hu&#x0364;lfe einer Glas-<lb/>
lin&#x017F;e <note place="foot" n="(z)"><cb/><hi rendition="#aq">KUHLEMAN p.</hi> 50. ein<lb/>
Herz den 21 Tag, und den An-<lb/>
fang zu den u&#x0364;brigen Theilen.<lb/><hi rendition="#aq">LANGLEY p.</hi> 161.</note> etwas mehr, na&#x0364;mlich Ohren, Na&#x017F;e und Au-<lb/>
gen <note place="foot" n="(a)">So auch <hi rendition="#aq">HARVEI p.</hi> 56.<lb/>
ich habe keine am Hu&#x0364;hnchen ge&#x017F;e-<lb/>
hen vor der Stunde <hi rendition="#aq">S. I. T. II:<lb/>
p.</hi> 159.</note>, wie auch die Leber &#x017F;ehen ko&#x0364;nnen: &#x017F;o wie bereits<lb/>
A. v. <hi rendition="#fr">Leeuwenho&#x0364;k</hi> am neunzehnten Tage an &#x017F;einem<lb/>
Schaafe Augen, und fa&#x017F;t alle Theile, ja &#x017F;ogar Muskel-<lb/>
fa&#x017F;ern unter&#x017F;cheiden konnte <note place="foot" n="(b)"><cb/><hi rendition="#aq">Anat Cont. II. p.</hi> 164 165.</note>.</p><lb/>
              <p>Jch finde die&#x017F;es nicht in meinen Auf&#x017F;a&#x0364;tzen, au&#x017F;&#x017F;er<lb/>
daß ich in der Gegend der Leber einen Ge&#x017F;chwul&#x017F;t be-<lb/>
merkte, und ich fand an einer Frucht von zwei und zwan-<lb/>
zig Tagen nicht mehr Ausbildung.</p><lb/>
              <p>Es will <hi rendition="#fr">Dodart</hi> die Eingeweide, Herz und Milz<lb/>
ge&#x017F;ehen haben.</p><lb/>
              <p>Die Hu&#x0364;belchen des <hi rendition="#fr">Gutermanns</hi> &#x017F;chreibe ich dem<lb/>
Zufalle zu <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Comm. Lit. l. c.</hi></note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 33.<lb/>
Die &#x017F;chon begliederte Frucht.</head><lb/>
              <p>Es wa&#x0364;hret inde&#x017F;&#x017F;en nicht lange, und es la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich<lb/>
an der Frucht die Theile bald unter&#x017F;cheiden.</p><lb/>
              <p>Ein Hu&#x0364;hnchen kru&#x0364;mmt &#x017F;ich gemeiniglich in der &#x017F;echs-<lb/>
zig&#x017F;ten Stunde der Bru&#x0364;tung, da es vorher gerade war,<lb/>
und es ziehet auch die Men&#x017F;chenfrucht den Kopf gegen<lb/>
den unter&#x017F;ten Theil des Ru&#x0364;kkgrades herab <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">TREW Comm Lit. l. c.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Jn der acht und vierzig&#x017F;ten Stunde bemerkte man<lb/>
am Hu&#x0364;hnchen das Herz <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Form du poulet II. p.</hi> 64.</note>, und fa&#x017F;t zu eben der Zeit<lb/>
auch die Augen <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 47.</note>: die Flu&#x0364;gel er&#x017F;chienen nach &#x017F;iebenzig<lb/>
Stunden <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">II. p.</hi> 159.</note>, &#x017F;o wie die Gehirnbla&#x017F;en <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">II. p.</hi> 47.</note>: in der &#x017F;echs<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H 4</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[119/0171] I. Abſ. Empfaͤngnis. Unſer ehemalige Zuhoͤrer hat mit Huͤlfe einer Glas- linſe (z) etwas mehr, naͤmlich Ohren, Naſe und Au- gen (a), wie auch die Leber ſehen koͤnnen: ſo wie bereits A. v. Leeuwenhoͤk am neunzehnten Tage an ſeinem Schaafe Augen, und faſt alle Theile, ja ſogar Muskel- faſern unterſcheiden konnte (b). Jch finde dieſes nicht in meinen Aufſaͤtzen, auſſer daß ich in der Gegend der Leber einen Geſchwulſt be- merkte, und ich fand an einer Frucht von zwei und zwan- zig Tagen nicht mehr Ausbildung. Es will Dodart die Eingeweide, Herz und Milz geſehen haben. Die Huͤbelchen des Gutermanns ſchreibe ich dem Zufalle zu (c). §. 33. Die ſchon begliederte Frucht. Es waͤhret indeſſen nicht lange, und es laſſen ſich an der Frucht die Theile bald unterſcheiden. Ein Huͤhnchen kruͤmmt ſich gemeiniglich in der ſechs- zigſten Stunde der Bruͤtung, da es vorher gerade war, und es ziehet auch die Menſchenfrucht den Kopf gegen den unterſten Theil des Ruͤkkgrades herab (d). Jn der acht und vierzigſten Stunde bemerkte man am Huͤhnchen das Herz (e), und faſt zu eben der Zeit auch die Augen (f): die Fluͤgel erſchienen nach ſiebenzig Stunden (g), ſo wie die Gehirnblaſen (h): in der ſechs und (z) KUHLEMAN p. 50. ein Herz den 21 Tag, und den An- fang zu den uͤbrigen Theilen. LANGLEY p. 161. (a) So auch HARVEI p. 56. ich habe keine am Huͤhnchen geſe- hen vor der Stunde S. I. T. II: p. 159. (b) Anat Cont. II. p. 164 165. (c) Comm. Lit. l. c. (d) TREW Comm Lit. l. c. (e) Form du poulet II. p. 64. (f) p. 47. (g) II. p. 159. (h) II. p. 47. H 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/171
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/171>, abgerufen am 30.11.2024.