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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. Die Zergliederung.

Jndessen sahe doch Rolfink die Milchgefässe im Jahre
1626(r). M. A. Severin im Jahre 1630 (s). Worm
im Jahre 1630 oder 1631 (t). Hildan im Jahre 1632 (u).

Kurze Zeit darauf, nämlich im Jahre 1634 sahe sie
Johann Vesling (w), welcher sich mit diesen Gefässen
vielfältige Beschäftigung gab (x), und zuerst Kupfer da-
von nach dem Menschen edirte (y). Jn eben dem Jah-
ro oder 1635 sagte D. Fournier, wiewohl ohne einen
Zeugen zu haben, er habe den Sammelkasten so groß
als ein Ei, nahe am Zwerchfelle demonstrirt (z), und er
ist in der That sein Erfinder, wofern man ihm Glau-
ben beimist.

Am Menschen soll ein Freund des Highmor(a),
im Jahre 1637 die Milchgefässe gezeiget haben, doch
sind die Zeugen nicht zuverläßig genug, daß man dem
berühmten Nikolaus Tulpius (b) diese Ehre schuldig
wäre.

Seit der Zeit breitete sich das Schauspiel der Milch-
gefässe an mehr Orten aus, und sie wurden im Jahre
1639 von N. Highmor (c), vom Caecilius Folius (d),
und in einem erwürgten Menschen vom Nikolaus Pei-
rescus
(e) beobachtet, so wie Johann Walaeus (f)
verschiedenes hinzufügte.

Moriz
(r) [Spaltenumbruch] Diss. anat. p. 909. er hat
zu Padua an Hunden die Milch-
gefässe gezeiget.
(s) Abscess. noviss. obs. c. 9.
(t) Am Hunde Epist. p. 443.
(u) An der Ziege zeigte es
STOUGARD.
(w) RHOD. mantiss n. 31.
(x) Epist. posth. p. 61. 64. 66.
67.
(y) Syntagm. anat. T. VIII.
post f.
1. zeigte es an der Frucht
ann. 1639. RHODIUS l. c.
(z) Anatom. pacis. p. 32.
(a) [Spaltenumbruch] Disquis. anat. p. 38.
(b) An einem Erwürgten 1638.
oder 1639. BARTHOLIN. Epist.
ad WOEM. p.
651.
(c) Vor kurzem.
(d) Nov. sang. via p. 161.
(e) In vita p. 235. und aus ei-
nem Menschen p. 299. das Jahr
bemerkt nicht PECQUETUS der
p. 16. dergleichen erzählt.
(f) In epistolis de vita sang.
et chyli,
die oft, sonderlich mit
der anatome BARTHOLINI, her-
auskommen.
I. Abſchn. Die Zergliederung.

Jndeſſen ſahe doch Rolfink die Milchgefaͤſſe im Jahre
1626(r). M. A. Severin im Jahre 1630 (s). Worm
im Jahre 1630 oder 1631 (t). Hildan im Jahre 1632 (u).

Kurze Zeit darauf, naͤmlich im Jahre 1634 ſahe ſie
Johann Vesling (w), welcher ſich mit dieſen Gefaͤſſen
vielfaͤltige Beſchaͤftigung gab (x), und zuerſt Kupfer da-
von nach dem Menſchen edirte (y). Jn eben dem Jah-
ro oder 1635 ſagte D. Fournier, wiewohl ohne einen
Zeugen zu haben, er habe den Sammelkaſten ſo groß
als ein Ei, nahe am Zwerchfelle demonſtrirt (z), und er
iſt in der That ſein Erfinder, wofern man ihm Glau-
ben beimiſt.

Am Menſchen ſoll ein Freund des Highmor(a),
im Jahre 1637 die Milchgefaͤſſe gezeiget haben, doch
ſind die Zeugen nicht zuverlaͤßig genug, daß man dem
beruͤhmten Nikolaus Tulpius (b) dieſe Ehre ſchuldig
waͤre.

Seit der Zeit breitete ſich das Schauſpiel der Milch-
gefaͤſſe an mehr Orten aus, und ſie wurden im Jahre
1639 von N. Highmor (c), vom Caecilius Folius (d),
und in einem erwuͤrgten Menſchen vom Nikolaus Pei-
reſcus
(e) beobachtet, ſo wie Johann Walaeus (f)
verſchiedenes hinzufuͤgte.

Moriz
(r) [Spaltenumbruch] Diſſ. anat. p. 909. er hat
zu Padua an Hunden die Milch-
gefaͤſſe gezeiget.
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(u) An der Ziege zeigte es
STOUGARD.
(w) RHOD. mantiſſ n. 31.
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67.
(y) Syntagm. anat. T. VIII.
poſt f.
1. zeigte es an der Frucht
ann. 1639. RHODIUS l. c.
(z) Anatom. paciſ. p. 32.
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(b) An einem Erwuͤrgten 1638.
oder 1639. BARTHOLIN. Epiſt.
ad WOEM. p.
651.
(c) Vor kurzem.
(d) Nov. ſang. via p. 161.
(e) In vita p. 235. und aus ei-
nem Menſchen p. 299. das Jahr
bemerkt nicht PECQUETUS der
p. 16. dergleichen erzaͤhlt.
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et chyli,
die oft, ſonderlich mit
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[301/0337] I. Abſchn. Die Zergliederung. Jndeſſen ſahe doch Rolfink die Milchgefaͤſſe im Jahre 1626 (r). M. A. Severin im Jahre 1630 (s). Worm im Jahre 1630 oder 1631 (t). Hildan im Jahre 1632 (u). Kurze Zeit darauf, naͤmlich im Jahre 1634 ſahe ſie Johann Vesling (w), welcher ſich mit dieſen Gefaͤſſen vielfaͤltige Beſchaͤftigung gab (x), und zuerſt Kupfer da- von nach dem Menſchen edirte (y). Jn eben dem Jah- ro oder 1635 ſagte D. Fournier, wiewohl ohne einen Zeugen zu haben, er habe den Sammelkaſten ſo groß als ein Ei, nahe am Zwerchfelle demonſtrirt (z), und er iſt in der That ſein Erfinder, wofern man ihm Glau- ben beimiſt. Am Menſchen ſoll ein Freund des Highmor (a), im Jahre 1637 die Milchgefaͤſſe gezeiget haben, doch ſind die Zeugen nicht zuverlaͤßig genug, daß man dem beruͤhmten Nikolaus Tulpius (b) dieſe Ehre ſchuldig waͤre. Seit der Zeit breitete ſich das Schauſpiel der Milch- gefaͤſſe an mehr Orten aus, und ſie wurden im Jahre 1639 von N. Highmor (c), vom Caecilius Folius (d), und in einem erwuͤrgten Menſchen vom Nikolaus Pei- reſcus (e) beobachtet, ſo wie Johann Walaeus (f) verſchiedenes hinzufuͤgte. Moriz (r) Diſſ. anat. p. 909. er hat zu Padua an Hunden die Milch- gefaͤſſe gezeiget. (s) Abſceſſ. noviſſ. obſ. c. 9. (t) Am Hunde Epiſt. p. 443. (u) An der Ziege zeigte es STOUGARD. (w) RHOD. mantiſſ n. 31. (x) Epiſt. poſth. p. 61. 64. 66. 67. (y) Syntagm. anat. T. VIII. poſt f. 1. zeigte es an der Frucht ann. 1639. RHODIUS l. c. (z) Anatom. paciſ. p. 32. (a) Disquiſ. anat. p. 38. (b) An einem Erwuͤrgten 1638. oder 1639. BARTHOLIN. Epiſt. ad WOEM. p. 651. (c) Vor kurzem. (d) Nov. ſang. via p. 161. (e) In vita p. 235. und aus ei- nem Menſchen p. 299. das Jahr bemerkt nicht PECQUETUS der p. 16. dergleichen erzaͤhlt. (f) In epiſtolis de vita ſang. et chyli, die oft, ſonderlich mit der anatome BARTHOLINI, her- auskommen.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/337>, abgerufen am 22.11.2024.