Laugensalze von der Art der natürlichen Egiptischen Natri, die öfters Feuerbeständig (o), zum Theil auch flüch- tig sind, trift man in einigen Wassern an (p).
Seip merkt sonderlich an, daß man einige Säure in den Eisengewässern wahrgenommen. Spuren davon findet man beim Johann Rutty an den Londnerwas- sern (q).
So gar zeigt sich Vitriol (r) in einigen Qvellen, wo- von die Milch gerinnt.
Der berümte Borlase(s) glaubt, daß man auch dem Kupfer, so von einer Säure aufgelöst worden, und selbst dem Arsenik die tödtende Kraft eines Brunnen in Cor- wall zuzuschreiben habe (t). Man muß dieses Wort in einem weitläuftigen Verstande nehmen, denn der Arsenik ist gemeiniglich ein Werk der Kunst. Doch dergleichen kommt mir selten vor.
Jn vielen Gewässern findet sich etwas harziges, wel- ches in der dem Wasser zugemischten Erde stekkt. Oder es begiebt sich auch von selbst in vielen und weichen Was- sern auf die Oberfläche des Wassers, als ein Pfauen- schwanz hinauf. Aus einer Verdikkung des auf dem hunderten Theil verrauchten Wassers, hat schon Borri- chius ein Oel bekommen. Ob sich dieses Oel gleich in frischem Wasser schwerlich zeigen läst, so erhält man es
doch
(o)[Spaltenumbruch]
Jm Wasser des Rheins HOLZBERGER im Wasser der Jlle gegen 20 und 30 Gran, betref- fend die salzige Materie, so da 210 & 240 Gran enthält. Etwas im Brunnenwasser id. p. 15. 16. Jn der Tieber, wie es scheinet LANCI- SIUS Exp. 8. in anderm Wasser Exp. 3. 4. In aquis Brunnensibus R. PAROLINUS Europ. Med. p. 158.
(p)LUCAS p. 142. 150.
(q)p. 11. 210. diese Säure ver- [Spaltenumbruch]
dikkt die Seife. Dergleichen BOR RICH I. c.
(r)RUTTY p. 268. Jn den Schottischen Wassern HART- FELL. erzeugen sich Vitriolkristal- len. Jn den Seen von Landskron stekkt Eisenvitriol I. c.
(s) Die Wasser Cronebaum RUTTY p. 291. Reusolerwasser. Die von Wilkow, Com. bei Riotin- to in Andalusien.
(t)Natur. hist. of Cornwall p. 133.
Z 2
III. Abſchnitt. Speiſe und Trank.
Laugenſalze von der Art der natuͤrlichen Egiptiſchen Natri, die oͤfters Feuerbeſtaͤndig (o), zum Theil auch fluͤch- tig ſind, trift man in einigen Waſſern an (p).
Seip merkt ſonderlich an, daß man einige Saͤure in den Eiſengewaͤſſern wahrgenommen. Spuren davon findet man beim Johann Rutty an den Londnerwaſ- ſern (q).
So gar zeigt ſich Vitriol (r) in einigen Qvellen, wo- von die Milch gerinnt.
Der beruͤmte Borlaſe(s) glaubt, daß man auch dem Kupfer, ſo von einer Saͤure aufgeloͤſt worden, und ſelbſt dem Arſenik die toͤdtende Kraft eines Brunnen in Cor- wall zuzuſchreiben habe (t). Man muß dieſes Wort in einem weitlaͤuftigen Verſtande nehmen, denn der Arſenik iſt gemeiniglich ein Werk der Kunſt. Doch dergleichen kommt mir ſelten vor.
Jn vielen Gewaͤſſern findet ſich etwas harziges, wel- ches in der dem Waſſer zugemiſchten Erde ſtekkt. Oder es begiebt ſich auch von ſelbſt in vielen und weichen Waſ- ſern auf die Oberflaͤche des Waſſers, als ein Pfauen- ſchwanz hinauf. Aus einer Verdikkung des auf dem hunderten Theil verrauchten Waſſers, hat ſchon Borri- chius ein Oel bekommen. Ob ſich dieſes Oel gleich in friſchem Waſſer ſchwerlich zeigen laͤſt, ſo erhaͤlt man es
doch
(o)[Spaltenumbruch]
Jm Waſſer des Rheins HOLZBERGER im Waſſer der Jlle gegen 20 und 30 Gran, betref- fend die ſalzige Materie, ſo da 210 & 240 Gran enthaͤlt. Etwas im Brunnenwaſſer id. p. 15. 16. Jn der Tieber, wie es ſcheinet LANCI- SIUS Exp. 8. in anderm Waſſer Exp. 3. 4. In aquis Brunnenſibus R. PAROLINUS Europ. Med. p. 158.
(p)LUCAS p. 142. 150.
(q)p. 11. 210. dieſe Saͤure ver- [Spaltenumbruch]
dikkt die Seife. Dergleichen BOR RICH I. c.
(r)RUTTY p. 268. Jn den Schottiſchen Waſſern HART- FELL. erzeugen ſich Vitriolkriſtal- len. Jn den Seen von Landskron ſtekkt Eiſenvitriol I. c.
(s) Die Waſſer Cronebaum RUTTY p. 291. Reuſolerwaſſer. Die von Wilkow, Com. bei Riotin- to in Andaluſien.
(t)Natur. hiſt. of Cornwall p. 133.
Z 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0375"n="339[355]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſchnitt. Speiſe und Trank.</hi></fw><lb/><p>Laugenſalze von der Art der natuͤrlichen Egiptiſchen<lb/><hirendition="#aq">Natri</hi>, die oͤfters Feuerbeſtaͤndig <noteplace="foot"n="(o)"><cb/>
Jm Waſſer des Rheins<lb/><hirendition="#aq">HOLZBERGER</hi> im Waſſer der<lb/>
Jlle gegen 20 und 30 Gran, betref-<lb/>
fend die ſalzige Materie, ſo da 210<lb/>& 240 Gran enthaͤlt. Etwas im<lb/>
Brunnenwaſſer <hirendition="#aq">id. p.</hi> 15. 16. Jn<lb/>
der Tieber, wie es ſcheinet <hirendition="#aq">LANCI-<lb/>
SIUS Exp.</hi> 8. in anderm Waſſer<lb/><hirendition="#aq">Exp. 3. 4. In aquis Brunnenſibus<lb/>
R. PAROLINUS Europ. Med.<lb/>
p.</hi> 158.</note>, zum Theil auch fluͤch-<lb/>
tig ſind, trift man in einigen Waſſern an <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">LUCAS p.</hi> 142. 150.</note>.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Seip</hi> merkt ſonderlich an, daß man einige Saͤure in<lb/>
den Eiſengewaͤſſern wahrgenommen. Spuren davon<lb/>
findet man beim Johann <hirendition="#fr">Rutty</hi> an den Londnerwaſ-<lb/>ſern <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">p.</hi> 11. 210. dieſe Saͤure ver-<lb/><cb/>
dikkt die Seife. Dergleichen <hirendition="#aq">BOR<lb/>
RICH I. c.</hi></note>.</p><lb/><p>So gar zeigt ſich Vitriol <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">RUTTY</hi> p.</hi> 268. Jn den<lb/>
Schottiſchen Waſſern <hirendition="#aq">HART-<lb/>
FELL.</hi> erzeugen ſich Vitriolkriſtal-<lb/>
len. Jn den Seen von Landskron<lb/>ſtekkt Eiſenvitriol <hirendition="#aq">I. c.</hi></note> in einigen Qvellen, wo-<lb/>
von die Milch gerinnt.</p><lb/><p>Der beruͤmte <hirendition="#fr">Borlaſe</hi><noteplace="foot"n="(s)">Die Waſſer Cronebaum<lb/><hirendition="#aq">RUTTY p.</hi> 291. Reuſolerwaſſer.<lb/>
Die von Wilkow, <hirendition="#aq">Com.</hi> bei Riotin-<lb/>
to in Andaluſien.</note> glaubt, daß man auch dem<lb/>
Kupfer, ſo von einer Saͤure aufgeloͤſt worden, und ſelbſt<lb/>
dem Arſenik die toͤdtende Kraft eines Brunnen in Cor-<lb/>
wall zuzuſchreiben habe <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">Natur. hiſt. of Cornwall<lb/>
p.</hi> 133.</note>. Man muß dieſes Wort in<lb/>
einem weitlaͤuftigen Verſtande nehmen, denn der Arſenik<lb/>
iſt gemeiniglich ein Werk der Kunſt. Doch dergleichen<lb/>
kommt mir ſelten vor.</p><lb/><p>Jn vielen Gewaͤſſern findet ſich etwas harziges, wel-<lb/>
ches in der dem Waſſer zugemiſchten Erde ſtekkt. Oder<lb/>
es begiebt ſich auch von ſelbſt in vielen und weichen Waſ-<lb/>ſern auf die Oberflaͤche des Waſſers, als ein Pfauen-<lb/>ſchwanz hinauf. Aus einer Verdikkung des auf dem<lb/>
hunderten Theil verrauchten Waſſers, hat ſchon <hirendition="#fr">Borri-<lb/>
chius</hi> ein Oel bekommen. Ob ſich dieſes Oel gleich in<lb/>
friſchem Waſſer ſchwerlich zeigen laͤſt, ſo erhaͤlt man es<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Z 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">doch</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[339[355]/0375]
III. Abſchnitt. Speiſe und Trank.
Laugenſalze von der Art der natuͤrlichen Egiptiſchen
Natri, die oͤfters Feuerbeſtaͤndig (o), zum Theil auch fluͤch-
tig ſind, trift man in einigen Waſſern an (p).
Seip merkt ſonderlich an, daß man einige Saͤure in
den Eiſengewaͤſſern wahrgenommen. Spuren davon
findet man beim Johann Rutty an den Londnerwaſ-
ſern (q).
So gar zeigt ſich Vitriol (r) in einigen Qvellen, wo-
von die Milch gerinnt.
Der beruͤmte Borlaſe (s) glaubt, daß man auch dem
Kupfer, ſo von einer Saͤure aufgeloͤſt worden, und ſelbſt
dem Arſenik die toͤdtende Kraft eines Brunnen in Cor-
wall zuzuſchreiben habe (t). Man muß dieſes Wort in
einem weitlaͤuftigen Verſtande nehmen, denn der Arſenik
iſt gemeiniglich ein Werk der Kunſt. Doch dergleichen
kommt mir ſelten vor.
Jn vielen Gewaͤſſern findet ſich etwas harziges, wel-
ches in der dem Waſſer zugemiſchten Erde ſtekkt. Oder
es begiebt ſich auch von ſelbſt in vielen und weichen Waſ-
ſern auf die Oberflaͤche des Waſſers, als ein Pfauen-
ſchwanz hinauf. Aus einer Verdikkung des auf dem
hunderten Theil verrauchten Waſſers, hat ſchon Borri-
chius ein Oel bekommen. Ob ſich dieſes Oel gleich in
friſchem Waſſer ſchwerlich zeigen laͤſt, ſo erhaͤlt man es
doch
(o)
Jm Waſſer des Rheins
HOLZBERGER im Waſſer der
Jlle gegen 20 und 30 Gran, betref-
fend die ſalzige Materie, ſo da 210
& 240 Gran enthaͤlt. Etwas im
Brunnenwaſſer id. p. 15. 16. Jn
der Tieber, wie es ſcheinet LANCI-
SIUS Exp. 8. in anderm Waſſer
Exp. 3. 4. In aquis Brunnenſibus
R. PAROLINUS Europ. Med.
p. 158.
(p) LUCAS p. 142. 150.
(q) p. 11. 210. dieſe Saͤure ver-
dikkt die Seife. Dergleichen BOR
RICH I. c.
(r) RUTTY p. 268. Jn den
Schottiſchen Waſſern HART-
FELL. erzeugen ſich Vitriolkriſtal-
len. Jn den Seen von Landskron
ſtekkt Eiſenvitriol I. c.
(s) Die Waſſer Cronebaum
RUTTY p. 291. Reuſolerwaſſer.
Die von Wilkow, Com. bei Riotin-
to in Andaluſien.
(t) Natur. hiſt. of Cornwall
p. 133.
Z 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 339[355]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/375>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.