Man hat längst an dieser Frage gezweifelt, daß hin- gegen andere behaupteten, daß beides einerlei Element sei (i), andere aber einen Unterschied darunter machten (k).
Es ist gewiß, daß das Licht in grader Linie nach un- serer Empfindung, das Feuer aber nach allen Richtungen fortgehe und sich solchergestalt verstärke (l).
Ferner, daß das allerlebhafteste Licht (m), ohne alle Wärme, sonderlich in dem Brennpunkt eines Holspiegels angetroffen werde, wodurch man die Strahlen des Mon- des sammle (n), und daß man hingegen eine brennende Hizze ohne alles Licht an Metallen antreffe, die dem Glü- hen nahe sind (o).
Daß das Licht so abpralle, wie der Winkel des Ein- falls ist, das Feuer aber nicht reflectirt wird (p).
Daß sich das Feuer durch das Reiben, das Licht von der Sonne erwekken lasse (q).
Daß das Licht nicht eben so wie das Feuer alle Kör- per durchdringe (r).
Daß sich die Theilchen des Feuers einander zurükk- stossen (s), nicht aber die Theilchen des Lichts.
Und
(i)[Spaltenumbruch]S'GRAVEZANDE p. 658. LIEUTAUD Prolegom. pag. 23. NOLLET Lec. de phys. T. V. p. 14. MUSSCHENBROECK Instit. n. 1082.
(k)WALLERIUS über den HIARNE pag. 27. Die Wärme kömmt von der Sonne HILLARY proprieties of. fire p. 63. seqq.
(l)S. GRAVEZANDE n. 2414. 2415.
(m) Blindheit von Mondglanze HEERS observ. p. 45. seqq.
(n)VILLETTE in sui speculi descriptione. HOOKE of ligth. [Spaltenumbruch]
p. 80. du CHATELET physiq. HILLARY p. 63. WOLF. Versu- che T. II. p. 409. SMITH optiks n. 95. 96. BOUGUER Degrod. de la lum. pag. 32. Daß sie warm machen, glaubte MONTANA- RIUS, COGROSSI saggi delle med. Ifal. p. 29. doch sie machen auch keine Kälte, wie WEPFER apopplex. p. 239. will.
(o)pag. 64.
(p)pag. 65.
(q)pag. 67.
(r)pag. 68. 13.
(s)pag. 35.
Das Licht. XVI. Buch.
§. 3. Ob das Licht und Feuer einerlei iſt.
Man hat laͤngſt an dieſer Frage gezweifelt, daß hin- gegen andere behaupteten, daß beides einerlei Element ſei (i), andere aber einen Unterſchied darunter machten (k).
Es iſt gewiß, daß das Licht in grader Linie nach un- ſerer Empfindung, das Feuer aber nach allen Richtungen fortgehe und ſich ſolchergeſtalt verſtaͤrke (l).
Ferner, daß das allerlebhafteſte Licht (m), ohne alle Waͤrme, ſonderlich in dem Brennpunkt eines Holſpiegels angetroffen werde, wodurch man die Strahlen des Mon- des ſammle (n), und daß man hingegen eine brennende Hizze ohne alles Licht an Metallen antreffe, die dem Gluͤ- hen nahe ſind (o).
Daß das Licht ſo abpralle, wie der Winkel des Ein- falls iſt, das Feuer aber nicht reflectirt wird (p).
Daß ſich das Feuer durch das Reiben, das Licht von der Sonne erwekken laſſe (q).
Daß das Licht nicht eben ſo wie das Feuer alle Koͤr- per durchdringe (r).
Daß ſich die Theilchen des Feuers einander zuruͤkk- ſtoſſen (s), nicht aber die Theilchen des Lichts.
Und
(i)[Spaltenumbruch]S’GRAVEZANDE p. 658. LIEUTAUD Prolegom. pag. 23. NOLLET Lec. de phyſ. T. V. p. 14. MUSSCHENBROECK Inſtit. n. 1082.
(k)WALLERIUS uͤber den HIARNE pag. 27. Die Waͤrme koͤmmt von der Sonne HILLARY proprieties of. fire p. 63. ſeqq.
(l)S. GRAVEZANDE n. 2414. 2415.
(m) Blindheit von Mondglanze HEERS obſerv. p. 45. ſeqq.
(n)VILLETTE in ſui ſpeculi deſcriptione. HOOKE of ligth. [Spaltenumbruch]
p. 80. du CHATELET phyſiq. HILLARY p. 63. WOLF. Verſu- che T. II. p. 409. SMITH optiks n. 95. 96. BOUGUER Degrod. de la lum. pag. 32. Daß ſie warm machen, glaubte MONTANA- RIUS, COGROSSI ſaggi delle med. Ifal. p. 29. doch ſie machen auch keine Kaͤlte, wie WEPFER apopplex. p. 239. will.
(o)pag. 64.
(p)pag. 65.
(q)pag. 67.
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Das Licht. XVI. Buch.
§. 3.
Ob das Licht und Feuer einerlei iſt.
Man hat laͤngſt an dieſer Frage gezweifelt, daß hin-
gegen andere behaupteten, daß beides einerlei Element ſei
(i), andere aber einen Unterſchied darunter machten (k).
Es iſt gewiß, daß das Licht in grader Linie nach un-
ſerer Empfindung, das Feuer aber nach allen Richtungen
fortgehe und ſich ſolchergeſtalt verſtaͤrke (l).
Ferner, daß das allerlebhafteſte Licht (m), ohne alle
Waͤrme, ſonderlich in dem Brennpunkt eines Holſpiegels
angetroffen werde, wodurch man die Strahlen des Mon-
des ſammle (n), und daß man hingegen eine brennende
Hizze ohne alles Licht an Metallen antreffe, die dem Gluͤ-
hen nahe ſind (o).
Daß das Licht ſo abpralle, wie der Winkel des Ein-
falls iſt, das Feuer aber nicht reflectirt wird (p).
Daß ſich das Feuer durch das Reiben, das Licht von
der Sonne erwekken laſſe (q).
Daß das Licht nicht eben ſo wie das Feuer alle Koͤr-
per durchdringe (r).
Daß ſich die Theilchen des Feuers einander zuruͤkk-
ſtoſſen (s), nicht aber die Theilchen des Lichts.
Und
(i)
S’GRAVEZANDE p. 658.
LIEUTAUD Prolegom. pag. 23.
NOLLET Lec. de phyſ. T. V. p.
14. MUSSCHENBROECK Inſtit.
n. 1082.
(k) WALLERIUS uͤber den
HIARNE pag. 27. Die Waͤrme
koͤmmt von der Sonne HILLARY
proprieties of. fire p. 63. ſeqq.
(l) S. GRAVEZANDE n. 2414.
2415.
(m) Blindheit von Mondglanze
HEERS obſerv. p. 45. ſeqq.
(n) VILLETTE in ſui ſpeculi
deſcriptione. HOOKE of ligth.
p. 80. du CHATELET phyſiq.
HILLARY p. 63. WOLF. Verſu-
che T. II. p. 409. SMITH optiks
n. 95. 96. BOUGUER Degrod. de
la lum. pag. 32. Daß ſie warm
machen, glaubte MONTANA-
RIUS, COGROSSI ſaggi delle
med. Ifal. p. 29. doch ſie machen
auch keine Kaͤlte, wie WEPFER
apopplex. p. 239. will.
(o) pag. 64.
(p) pag. 65.
(q) pag. 67.
(r) pag. 68. 13.
(s) pag. 35.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 918. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/936>, abgerufen am 23.11.2024.
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