sie beim Herausziehen des Staars eben keine sonderliche Empfindung haben (m). Wenn die Hornhaut das Rei- ben rauher Körper zu empfinden scheint (n), so gehört diese Empfindung zur zusammenfügenden Haut, die von der gemeinen Haut ein Fortsazz ist.
Sie wächset, wenn sie verlezzt worden, wie ich da- von ein Exempel vor mir habe, von dem ausgetretenen Safte, durchsichtig wieder (o); und wenn man sie gleich ziemlich weit zerstöhret, so wächst doch überhaupt, wie das Oberhäutchen, eine neue an ihrer Stelle wieder.
§. 9. Das Aderhäutchen. Dessen Ursprung.
Da das Auge in einigen auf einander folgenden Hül- len eingewikkelt ist, so kennt man die zweite von diesen Hüllen lange schon unter den Namen der Choroidea (Aderhaut), und dieser Name drükkt eine Bekleidung voller Gefässe aus (p). Um solche aber genauer zu be- schreiben, muß ich sagen, auf was für Art der Sehner- ve seinen Eingang in das Auge hält.
Dieser
(m)[Spaltenumbruch]Physiol. Ess. pag. 123. Ein Zeugniß von der Unempfindlich- keit der Hornhaut, beim Aus- uehmen des Staares kömmt auch vor in K. swensk, wetensk, handl. 1757. Trim. 2. et Cl. KE- PHALIDIS in den Fränk. An- merk. T. IV. p. 337.
(n) Sie ist empfindlich VAN- DELLI Epist. I. p. 38. seq. Epist. II. p. 138. WHYTT physiol. es- says p. 122. LAMBERTI p. 19. BIANCHI Epistol. pag. 62. 173. LOTTIERI pag. 295. Sehr em- pfindlich MAUCHART de cor- nea p. 20.
(o)[Spaltenumbruch]ESSCHENBACH rar. anat. med. n. 4. 5. MAYERNE prax. pag. 115. Philos. transact. n. 453. BURRHI de cerebr. et ocul. p. 52.
(p)Ragoeidis der Alten gehö- ret hieher GALEN de usu part. L. X. ORIBAS p. 40. POLLUX II. c. 4. SUIDAE II. pag. 349. Von Choroide hat es unterschie- den RUFUS, daß Ragoeidis mehr der iris, et coroidis mehr cho- roidea sei. App. I. pag. 36. II. pag. 55.
II. Abſchnitt. Das Auge.
ſie beim Herausziehen des Staars eben keine ſonderliche Empfindung haben (m). Wenn die Hornhaut das Rei- ben rauher Koͤrper zu empfinden ſcheint (n), ſo gehoͤrt dieſe Empfindung zur zuſammenfuͤgenden Haut, die von der gemeinen Haut ein Fortſazz iſt.
Sie waͤchſet, wenn ſie verlezzt worden, wie ich da- von ein Exempel vor mir habe, von dem ausgetretenen Safte, durchſichtig wieder (o); und wenn man ſie gleich ziemlich weit zerſtoͤhret, ſo waͤchſt doch uͤberhaupt, wie das Oberhaͤutchen, eine neue an ihrer Stelle wieder.
§. 9. Das Aderhaͤutchen. Deſſen Urſprung.
Da das Auge in einigen auf einander folgenden Huͤl- len eingewikkelt iſt, ſo kennt man die zweite von dieſen Huͤllen lange ſchon unter den Namen der Choroidea (Aderhaut), und dieſer Name druͤkkt eine Bekleidung voller Gefaͤſſe aus (p). Um ſolche aber genauer zu be- ſchreiben, muß ich ſagen, auf was fuͤr Art der Sehner- ve ſeinen Eingang in das Auge haͤlt.
Dieſer
(m)[Spaltenumbruch]Phyſiol. Eſſ. pag. 123. Ein Zeugniß von der Unempfindlich- keit der Hornhaut, beim Aus- uehmen des Staares koͤmmt auch vor in K. ſwenſk, wetenſk, handl. 1757. Trim. 2. et Cl. KE- PHALIDIS in den Fraͤnk. An- merk. T. IV. p. 337.
(n) Sie iſt empfindlich VAN- DELLI Epiſt. I. p. 38. ſeq. Epiſt. II. p. 138. WHYTT phyſiol. eſ- ſays p. 122. LAMBERTI p. 19. BIANCHI Epiſtol. pag. 62. 173. LOTTIERI pag. 295. Sehr em- pfindlich MAUCHART de cor- nea p. 20.
(o)[Spaltenumbruch]ESSCHENBACH rar. anat. med. n. 4. 5. MAYERNE prax. pag. 115. Philoſ. transact. n. 453. BURRHI de cerebr. et ocul. p. 52.
(p)Ragoeidis der Alten gehoͤ- ret hieher GALEN de uſu part. L. X. ORIBAS p. 40. POLLUX II. c. 4. SUIDAE II. pag. 349. Von Choroide hat es unterſchie- den RUFUS, daß Ragoeidis mehr der iris, et coroidis mehr cho- roidea ſei. App. I. pag. 36. II. pag. 55.
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ben rauher Koͤrper zu empfinden ſcheint (n), ſo gehoͤrt
dieſe Empfindung zur zuſammenfuͤgenden Haut, die von
der gemeinen Haut ein Fortſazz iſt.
Sie waͤchſet, wenn ſie verlezzt worden, wie ich da-
von ein Exempel vor mir habe, von dem ausgetretenen
Safte, durchſichtig wieder (o); und wenn man ſie gleich
ziemlich weit zerſtoͤhret, ſo waͤchſt doch uͤberhaupt, wie
das Oberhaͤutchen, eine neue an ihrer Stelle wieder.
§. 9.
Das Aderhaͤutchen. Deſſen Urſprung.
Da das Auge in einigen auf einander folgenden Huͤl-
len eingewikkelt iſt, ſo kennt man die zweite von dieſen
Huͤllen lange ſchon unter den Namen der Choroidea
(Aderhaut), und dieſer Name druͤkkt eine Bekleidung
voller Gefaͤſſe aus (p). Um ſolche aber genauer zu be-
ſchreiben, muß ich ſagen, auf was fuͤr Art der Sehner-
ve ſeinen Eingang in das Auge haͤlt.
Dieſer
(m)
Phyſiol. Eſſ. pag. 123. Ein
Zeugniß von der Unempfindlich-
keit der Hornhaut, beim Aus-
uehmen des Staares koͤmmt auch
vor in K. ſwenſk, wetenſk,
handl. 1757. Trim. 2. et Cl. KE-
PHALIDIS in den Fraͤnk. An-
merk. T. IV. p. 337.
(n) Sie iſt empfindlich VAN-
DELLI Epiſt. I. p. 38. ſeq. Epiſt.
II. p. 138. WHYTT phyſiol. eſ-
ſays p. 122. LAMBERTI p. 19.
BIANCHI Epiſtol. pag. 62. 173.
LOTTIERI pag. 295. Sehr em-
pfindlich MAUCHART de cor-
nea p. 20.
(o)
ESSCHENBACH rar.
anat. med. n. 4. 5. MAYERNE
prax. pag. 115. Philoſ. transact.
n. 453. BURRHI de cerebr. et
ocul. p. 52.
(p) Ragoeidis der Alten gehoͤ-
ret hieher GALEN de uſu part.
L. X. ORIBAS p. 40. POLLUX
II. c. 4. SUIDAE II. pag. 349.
Von Choroide hat es unterſchie-
den RUFUS, daß Ragoeidis mehr
der iris, et coroidis mehr cho-
roidea ſei. App. I. pag. 36. II.
pag. 55.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 799. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/817>, abgerufen am 23.11.2024.
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