Dieser zieht sich nämlich allmählich zusammen (q), er verengert sich in die Mitte eines Kegels, doch aber nicht in die Spizze; und er ist auch nunmehro kleiner, als die harte und dünne Gehirnhaut, welche er fahren lassen.
Endlich, wenn er nunmehro enger geworden ist, so wird weiter nach vorne das Ende des Sehnerven so weit derselbe zum Auge gehöret, von einer runden (r) sieb- förmigen (s) Membrane, die ihm besonders eigen ist, bedekkt, durch deren häufige Poros das deutliche Ner- venmark (s*) zur Nezzhaut fortgehet. Es kann dieses Plättchen nicht von der dunklen Hornhaut herkom- men (t), ob ich gleich dieses ehemals nebst berühmten Männern vermuthet habe, indem sich die dunkle Horn- haut vom Sehenerven, und in den Fischen zwo Linien eher trennt, als dieses Plättchen seinen Ursprung nimmt (x). Es erscheinet ferner in den Schweinen und im ibice wo es ganz deutlich ist, unter einem Vergrös- serungsglase ganz offenbar: man siehet, daß es vom fächrichen Wesen sei, und daß es grosse Gefäßlöcher und kleine unzählbare markige Löcher hat. Doch ich habe es auch in andern vierfüßigen Thieren fächrich
gefun-
(q)[Spaltenumbruch]MALPIGHI de cerebro. WINSLOW n. 226. MORGAG- NI Epist. XVII. n. 37. Le CAT p. 371. 372. f. 2. ZINN Comm. Gott. T. III. p. 127. MARTINE p. 355. der das Loch der sclero- tica Ein Siebzentheil Linie breit macht p. 354. BERTRANDI pag. 65.
(r)BOERH. Comment. T. IV. p. 168 et 141. wo, wie ich davor halte, von dieser Siebplatte zu- erst beschrieben ist, nicht zwar vollständig; besser aber rede ich davon in den prim. lin. n. 156. Icon. Fasc. VII. pag. 42. ZINN p. 104. ALBINUS, MOELLER [Spaltenumbruch]
num. 12. seq. f. 1. 2. Jst es die Platte? durch deren Hülfe die choroidea sich an den Sehnerven anhängt, nach dem S. YVES p. 40. Auch der berühmte ZINN de ocul. p. 106. t. 1. f. 1.
(s)MOELLER l. c. ZINN ib. Fasc. VII. lbid.
(s*)Fasc. VII. l. c.
(t) Dazu rechnen sie ALBI- NUS ap. MOELLERUM n. 12. MOELLER n. 14. Physiol. batav. p. 510. LOBE de ocul. pag. 18. nämlich von den Gefässen der dunklen Hornhaut.
(x)ZINN, tab. 1. f. 1.
Das Sehen. XVI. Buch.
Dieſer zieht ſich naͤmlich allmaͤhlich zuſammen (q), er verengert ſich in die Mitte eines Kegels, doch aber nicht in die Spizze; und er iſt auch nunmehro kleiner, als die harte und duͤnne Gehirnhaut, welche er fahren laſſen.
Endlich, wenn er nunmehro enger geworden iſt, ſo wird weiter nach vorne das Ende des Sehnerven ſo weit derſelbe zum Auge gehoͤret, von einer runden (r) ſieb- foͤrmigen (s) Membrane, die ihm beſonders eigen iſt, bedekkt, durch deren haͤufige Poros das deutliche Ner- venmark (s*) zur Nezzhaut fortgehet. Es kann dieſes Plaͤttchen nicht von der dunklen Hornhaut herkom- men (t), ob ich gleich dieſes ehemals nebſt beruͤhmten Maͤnnern vermuthet habe, indem ſich die dunkle Horn- haut vom Sehenerven, und in den Fiſchen zwo Linien eher trennt, als dieſes Plaͤttchen ſeinen Urſprung nimmt (x). Es erſcheinet ferner in den Schweinen und im ibice wo es ganz deutlich iſt, unter einem Vergroͤſ- ſerungsglaſe ganz offenbar: man ſiehet, daß es vom faͤchrichen Weſen ſei, und daß es groſſe Gefaͤßloͤcher und kleine unzaͤhlbare markige Loͤcher hat. Doch ich habe es auch in andern vierfuͤßigen Thieren faͤchrich
gefun-
(q)[Spaltenumbruch]MALPIGHI de cerebro. WINSLOW n. 226. MORGAG- NI Epiſt. XVII. n. 37. Le CAT p. 371. 372. f. 2. ZINN Comm. Gott. T. III. p. 127. MARTINE p. 355. der das Loch der ſclero- tica Ein Siebzentheil Linie breit macht p. 354. BERTRANDI pag. 65.
(r)BOERH. Comment. T. IV. p. 168 et 141. wo, wie ich davor halte, von dieſer Siebplatte zu- erſt beſchrieben iſt, nicht zwar vollſtaͤndig; beſſer aber rede ich davon in den prim. lin. n. 156. Icon. Faſc. VII. pag. 42. ZINN p. 104. ALBINUS, MOELLER [Spaltenumbruch]
num. 12. ſeq. f. 1. 2. Jſt es die Platte? durch deren Huͤlfe die choroidea ſich an den Sehnerven anhaͤngt, nach dem S. YVES p. 40. Auch der beruͤhmte ZINN de ocul. p. 106. t. 1. f. 1.
(s)MOELLER l. c. ZINN ib. Faſc. VII. lbid.
(s*)Faſc. VII. l. c.
(t) Dazu rechnen ſie ALBI- NUS ap. MOELLERUM n. 12. MOELLER n. 14. Phyſiol. batav. p. 510. LOBE de ocul. pag. 18. naͤmlich von den Gefaͤſſen der dunklen Hornhaut.
(x)ZINN, tab. 1. f. 1.
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Das Sehen. XVI. Buch.
Dieſer zieht ſich naͤmlich allmaͤhlich zuſammen (q),
er verengert ſich in die Mitte eines Kegels, doch aber
nicht in die Spizze; und er iſt auch nunmehro kleiner,
als die harte und duͤnne Gehirnhaut, welche er fahren
laſſen.
Endlich, wenn er nunmehro enger geworden iſt, ſo
wird weiter nach vorne das Ende des Sehnerven ſo weit
derſelbe zum Auge gehoͤret, von einer runden (r) ſieb-
foͤrmigen (s) Membrane, die ihm beſonders eigen iſt,
bedekkt, durch deren haͤufige Poros das deutliche Ner-
venmark (s*) zur Nezzhaut fortgehet. Es kann dieſes
Plaͤttchen nicht von der dunklen Hornhaut herkom-
men (t), ob ich gleich dieſes ehemals nebſt beruͤhmten
Maͤnnern vermuthet habe, indem ſich die dunkle Horn-
haut vom Sehenerven, und in den Fiſchen zwo Linien
eher trennt, als dieſes Plaͤttchen ſeinen Urſprung
nimmt (x). Es erſcheinet ferner in den Schweinen und
im ibice wo es ganz deutlich iſt, unter einem Vergroͤſ-
ſerungsglaſe ganz offenbar: man ſiehet, daß es vom
faͤchrichen Weſen ſei, und daß es groſſe Gefaͤßloͤcher
und kleine unzaͤhlbare markige Loͤcher hat. Doch ich
habe es auch in andern vierfuͤßigen Thieren faͤchrich
gefun-
(q)
MALPIGHI de cerebro.
WINSLOW n. 226. MORGAG-
NI Epiſt. XVII. n. 37. Le CAT
p. 371. 372. f. 2. ZINN Comm.
Gott. T. III. p. 127. MARTINE
p. 355. der das Loch der ſclero-
tica Ein Siebzentheil Linie breit
macht p. 354. BERTRANDI
pag. 65.
(r) BOERH. Comment. T. IV.
p. 168 et 141. wo, wie ich davor
halte, von dieſer Siebplatte zu-
erſt beſchrieben iſt, nicht zwar
vollſtaͤndig; beſſer aber rede ich
davon in den prim. lin. n. 156.
Icon. Faſc. VII. pag. 42. ZINN
p. 104. ALBINUS, MOELLER
num. 12. ſeq. f. 1. 2. Jſt es die
Platte? durch deren Huͤlfe die
choroidea ſich an den Sehnerven
anhaͤngt, nach dem S. YVES
p. 40. Auch der beruͤhmte ZINN
de ocul. p. 106. t. 1. f. 1.
(s) MOELLER l. c. ZINN ib.
Faſc. VII. lbid.
(s*) Faſc. VII. l. c.
(t) Dazu rechnen ſie ALBI-
NUS ap. MOELLERUM n. 12.
MOELLER n. 14. Phyſiol. batav.
p. 510. LOBE de ocul. pag. 18.
naͤmlich von den Gefaͤſſen der
dunklen Hornhaut.
(x) ZINN, tab. 1. f. 1.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 800. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/818>, abgerufen am 23.11.2024.
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