Man zweifelt noch, ob dieses an den kalten Fischen statt finde. Es giebt berühmte Männer, welche von den meisten (m), oder von allen Fischen (n) behaupten, daß sie darinnen in keiner Verbindung stehen (o): indessen nehmen sie doch einige aus (p), oder sie gestehen es, daß sie sich, wiewohl nur mit der Oberfläche vereinigen (q). Jch habe sie in keiner Art von Fischen vereinigt gesehen, weil sie sich nicht vereinigen, da wo sie aus der Hirn- schale herauskommen, und auf einander liegen. So- bald aber ihre hintere Wurzel zwischen den Kammern und dem untern Hügelchen des Gehirns hervorkömmt, alsdenn finde ich beständig, daß sie sich mit einem sehr grossen, und ganz deutlichen Queerbalken vereinigen. Doch es wird auch der streifige Theil der Kammern (thalami) von diesem Nervenseile, so wie von einer obern Nervensaite zusammengehängt, welche mit dem vordern Gehirnbande weiterläuft.
Bei denen Thieren, darinnen sich die Sehnerven vereinigen, könnte man noch fragen, ob sie sich über- haupt und blos so vereinigen, daß das ganz und gar nicht vermischte Mark des rechten Nerven zum rechten Auge, und das Mark des Linken zum linken Auge fortlaufe.
Oder ob es gegentheils übers Kreuz gehe, daß das rechte Auge den linken Sehnerven, und das linke den rechten in sich nimmt.
Oder
(m)[Spaltenumbruch]COLLINS p. 1046. etc. STENONIUS myol. spec. 109.
(n)WILLIS de cerebr. et Nerv. p. 75. MONRO compar. anat. pag. 135. 136. BRIGGS pag. 195.
(o) Am Rochen COLLINS t. 62. f. 1. 2. 3. Asello. t. 63. f. 2. Troita f. 5. CYPINO t. 64. f. 1. [Spaltenumbruch]
und andern Fischen. f. 5. t. 65. f. 1. 2. 3. 4. 5. 6. tab. 66. f. 1. 2. 3. 6. t. 67. f. 1. 3. 4. 6. t. 68. f. 4. t. 69. f. 1. 3. 4. 9. de Hai- go Leipzig, Abhandlung öconom. T. IX p. 114.
(p) Die Lamia STENONIUS, hingegen den Hecht, COLLINS tab. 70. f. 3.
(q)WILLIS l. c.
C c c 5
II. Abſchnitt. Das Auge.
Man zweifelt noch, ob dieſes an den kalten Fiſchen ſtatt finde. Es giebt beruͤhmte Maͤnner, welche von den meiſten (m), oder von allen Fiſchen (n) behaupten, daß ſie darinnen in keiner Verbindung ſtehen (o): indeſſen nehmen ſie doch einige aus (p), oder ſie geſtehen es, daß ſie ſich, wiewohl nur mit der Oberflaͤche vereinigen (q). Jch habe ſie in keiner Art von Fiſchen vereinigt geſehen, weil ſie ſich nicht vereinigen, da wo ſie aus der Hirn- ſchale herauskommen, und auf einander liegen. So- bald aber ihre hintere Wurzel zwiſchen den Kammern und dem untern Huͤgelchen des Gehirns hervorkoͤmmt, alsdenn finde ich beſtaͤndig, daß ſie ſich mit einem ſehr groſſen, und ganz deutlichen Queerbalken vereinigen. Doch es wird auch der ſtreifige Theil der Kammern (thalami) von dieſem Nervenſeile, ſo wie von einer obern Nervenſaite zuſammengehaͤngt, welche mit dem vordern Gehirnbande weiterlaͤuft.
Bei denen Thieren, darinnen ſich die Sehnerven vereinigen, koͤnnte man noch fragen, ob ſie ſich uͤber- haupt und blos ſo vereinigen, daß das ganz und gar nicht vermiſchte Mark des rechten Nerven zum rechten Auge, und das Mark des Linken zum linken Auge fortlaufe.
Oder ob es gegentheils uͤbers Kreuz gehe, daß das rechte Auge den linken Sehnerven, und das linke den rechten in ſich nimmt.
Oder
(m)[Spaltenumbruch]COLLINS p. 1046. etc. STENONIUS myol. ſpec. 109.
(n)WILLIS de cerebr. et Nerv. p. 75. MONRO compar. anat. pag. 135. 136. BRIGGS pag. 195.
(o) Am Rochen COLLINS t. 62. f. 1. 2. 3. Aſello. t. 63. f. 2. Troita f. 5. CYPINO t. 64. f. 1. [Spaltenumbruch]
und andern Fiſchen. f. 5. t. 65. f. 1. 2. 3. 4. 5. 6. tab. 66. f. 1. 2. 3. 6. t. 67. f. 1. 3. 4. 6. t. 68. f. 4. t. 69. f. 1. 3. 4. 9. de Hai- go Leipzig, Abhandlung oͤconom. T. IX p. 114.
(p) Die Lamia STENONIUS, hingegen den Hecht, COLLINS tab. 70. f. 3.
(q)WILLIS l. c.
C c c 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0795"n="777"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchnitt. Das Auge.</hi></fw><lb/><p>Man zweifelt noch, ob dieſes an den kalten Fiſchen<lb/>ſtatt finde. Es giebt beruͤhmte Maͤnner, welche von den<lb/>
meiſten <noteplace="foot"n="(m)"><cb/><hirendition="#aq">COLLINS p. 1046. etc.<lb/>
STENONIUS myol. ſpec.</hi> 109.</note>, oder von allen Fiſchen <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">WILLIS</hi> de cerebr. et<lb/>
Nerv. p. 75. MONRO compar.<lb/>
anat. pag. 135. 136. <hirendition="#g">BRIGGS</hi><lb/>
pag.</hi> 195.</note> behaupten, daß<lb/>ſie darinnen in keiner Verbindung ſtehen <noteplace="foot"n="(o)">Am Rochen <hirendition="#aq"><hirendition="#g">COLLINS</hi><lb/>
t. 62. f. 1. 2. 3. Aſello. t. 63. f. 2.<lb/>
Troita f. 5. CYPINO t. 64. f.</hi> 1.<lb/><cb/>
und andern Fiſchen. <hirendition="#aq">f. 5. t. 65.<lb/>
f. 1. 2. 3. 4. 5. 6. tab. 66. f. 1.<lb/>
2. 3. 6. t. 67. f. 1. 3. 4. 6. t. 68.<lb/>
f. 4. t. 69. f. 1. 3. 4. 9. de Hai-<lb/>
go</hi> Leipzig, Abhandlung oͤconom.<lb/><hirendition="#aq">T. IX p.</hi> 114.</note>: indeſſen<lb/>
nehmen ſie doch einige aus <noteplace="foot"n="(p)">Die <hirendition="#aq">Lamia STENONIUS,</hi><lb/>
hingegen den Hecht, <hirendition="#aq">COLLINS<lb/>
tab. 70. f.</hi> 3.</note>, oder ſie geſtehen es, daß<lb/>ſie ſich, wiewohl nur mit der Oberflaͤche vereinigen <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">WILLIS l. c.</hi></note>.<lb/>
Jch habe ſie in keiner Art von Fiſchen vereinigt geſehen,<lb/>
weil ſie ſich nicht vereinigen, da wo ſie aus der Hirn-<lb/>ſchale herauskommen, und auf einander liegen. So-<lb/>
bald aber ihre hintere Wurzel zwiſchen den Kammern<lb/>
und dem untern Huͤgelchen des Gehirns hervorkoͤmmt,<lb/>
alsdenn finde ich beſtaͤndig, daß ſie ſich mit einem ſehr<lb/>
groſſen, und ganz deutlichen Queerbalken vereinigen.<lb/>
Doch es wird auch der ſtreifige Theil der Kammern<lb/>
(<hirendition="#aq">thalami</hi>) von dieſem Nervenſeile, ſo wie von einer obern<lb/>
Nervenſaite zuſammengehaͤngt, welche mit dem vordern<lb/>
Gehirnbande weiterlaͤuft.</p><lb/><p>Bei denen Thieren, darinnen ſich die Sehnerven<lb/>
vereinigen, koͤnnte man noch fragen, ob ſie ſich uͤber-<lb/>
haupt und blos ſo vereinigen, daß das ganz und gar<lb/>
nicht vermiſchte Mark des rechten Nerven zum rechten<lb/>
Auge, und das Mark des Linken zum linken Auge<lb/>
fortlaufe.</p><lb/><p>Oder ob es gegentheils uͤbers Kreuz gehe, daß das<lb/>
rechte Auge den linken Sehnerven, und das linke den<lb/>
rechten in ſich nimmt.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">C c c 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">Oder</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[777/0795]
II. Abſchnitt. Das Auge.
Man zweifelt noch, ob dieſes an den kalten Fiſchen
ſtatt finde. Es giebt beruͤhmte Maͤnner, welche von den
meiſten (m), oder von allen Fiſchen (n) behaupten, daß
ſie darinnen in keiner Verbindung ſtehen (o): indeſſen
nehmen ſie doch einige aus (p), oder ſie geſtehen es, daß
ſie ſich, wiewohl nur mit der Oberflaͤche vereinigen (q).
Jch habe ſie in keiner Art von Fiſchen vereinigt geſehen,
weil ſie ſich nicht vereinigen, da wo ſie aus der Hirn-
ſchale herauskommen, und auf einander liegen. So-
bald aber ihre hintere Wurzel zwiſchen den Kammern
und dem untern Huͤgelchen des Gehirns hervorkoͤmmt,
alsdenn finde ich beſtaͤndig, daß ſie ſich mit einem ſehr
groſſen, und ganz deutlichen Queerbalken vereinigen.
Doch es wird auch der ſtreifige Theil der Kammern
(thalami) von dieſem Nervenſeile, ſo wie von einer obern
Nervenſaite zuſammengehaͤngt, welche mit dem vordern
Gehirnbande weiterlaͤuft.
Bei denen Thieren, darinnen ſich die Sehnerven
vereinigen, koͤnnte man noch fragen, ob ſie ſich uͤber-
haupt und blos ſo vereinigen, daß das ganz und gar
nicht vermiſchte Mark des rechten Nerven zum rechten
Auge, und das Mark des Linken zum linken Auge
fortlaufe.
Oder ob es gegentheils uͤbers Kreuz gehe, daß das
rechte Auge den linken Sehnerven, und das linke den
rechten in ſich nimmt.
Oder
(m)
COLLINS p. 1046. etc.
STENONIUS myol. ſpec. 109.
(n) WILLIS de cerebr. et
Nerv. p. 75. MONRO compar.
anat. pag. 135. 136. BRIGGS
pag. 195.
(o) Am Rochen COLLINS
t. 62. f. 1. 2. 3. Aſello. t. 63. f. 2.
Troita f. 5. CYPINO t. 64. f. 1.
und andern Fiſchen. f. 5. t. 65.
f. 1. 2. 3. 4. 5. 6. tab. 66. f. 1.
2. 3. 6. t. 67. f. 1. 3. 4. 6. t. 68.
f. 4. t. 69. f. 1. 3. 4. 9. de Hai-
go Leipzig, Abhandlung oͤconom.
T. IX p. 114.
(p) Die Lamia STENONIUS,
hingegen den Hecht, COLLINS
tab. 70. f. 3.
(q) WILLIS l. c.
C c c 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 777. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/795>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.