her einen groben Thon, denjenigen, welcher von we- nigen Bebungen entsteht, die langsam auf einander folgen; und dagegen einen feinen Thon, welcher von mehr Bebungen, die innerhalb einer gewissen Zeit un- gemein schnell auf einander folgen, herrührt. Daß fer- ner und überhaupt die Feinheit des Schalles sich, gera- de wie die Zahl der Schwingungen verhalte, und daß Thöne der Unterscheid von der Anzal der klingen Wel- len (e) sind.
Ausserdem hat die Natur diesen Schwingungen ge- wisse Grenzen vorgeschrieben. Sind nur ungemein we- nige Bebungen vorhanden, so höret man nicht einmal die Thöne, welche diese Schwingungen hervorbringen. Man hat angemerkt, daß ein Schall unvernehmlich bleibe, (f) welcher von zehn Vibrationen entsteht, und er läßt sich überhaupt nicht empfinden, wenn das Auge die Anzahl seiner Schwingungen zählen kann.
Daher verlangt Mersennus(g) sechs Vibrationen auf eine Secunde, wenn man einen Schall hören soll; und er sagt, daß wenig Menschen so musikalisch sind, welche unter einen Thon von fünf und zwanzig Vibra- tionen absteigen könnten (h). Er fand an der allersein- sten Saite 832 Rükkschläge (i).
Daher fand der berühmte Sauveur(k), welcher sich mit dieser Sache sehr abgab, daß eine Kirchenpfeife, welche vierzig Fuß lang ist, den allergröbsten Thon her- vorbringe, wenn selbige innerhalb einer Secunde, zwölf und ein halbmal zittert.
(d)
Er
(e)BUFFON, l. c. pag. 337. SAUVEUR, p. 138. &c.
(f)KIRCHER, Musurg. p. 429.
(g)[Spaltenumbruch]Harmoniae in 4. L. I. art. 4. prop. 4. SAUVAGES, physiol. p. 166.
(h)Harmoniae L. I. l. c.
(i)Ibid. p. 274.
(k)Memoires de l' Acad. 1700. p. 139. 140. &c.
(d)[Spaltenumbruch]s' GRAVEZANDE, num. 2358. MUSSCHENBROECK, n. 1418. &c.
II. Abſchnitt. Werkzeug.
her einen groben Thon, denjenigen, welcher von we- nigen Bebungen entſteht, die langſam auf einander folgen; und dagegen einen feinen Thon, welcher von mehr Bebungen, die innerhalb einer gewiſſen Zeit un- gemein ſchnell auf einander folgen, herruͤhrt. Daß fer- ner und uͤberhaupt die Feinheit des Schalles ſich, gera- de wie die Zahl der Schwingungen verhalte, und daß Thoͤne der Unterſcheid von der Anzal der klingen Wel- len (e) ſind.
Auſſerdem hat die Natur dieſen Schwingungen ge- wiſſe Grenzen vorgeſchrieben. Sind nur ungemein we- nige Bebungen vorhanden, ſo hoͤret man nicht einmal die Thoͤne, welche dieſe Schwingungen hervorbringen. Man hat angemerkt, daß ein Schall unvernehmlich bleibe, (f) welcher von zehn Vibrationen entſteht, und er laͤßt ſich uͤberhaupt nicht empfinden, wenn das Auge die Anzahl ſeiner Schwingungen zaͤhlen kann.
Daher verlangt Merſennus(g) ſechs Vibrationen auf eine Secunde, wenn man einen Schall hoͤren ſoll; und er ſagt, daß wenig Menſchen ſo muſikaliſch ſind, welche unter einen Thon von fuͤnf und zwanzig Vibra- tionen abſteigen koͤnnten (h). Er fand an der allerſein- ſten Saite 832 Ruͤkkſchlaͤge (i).
Daher fand der beruͤhmte Sauveur(k), welcher ſich mit dieſer Sache ſehr abgab, daß eine Kirchenpfeife, welche vierzig Fuß lang iſt, den allergroͤbſten Thon her- vorbringe, wenn ſelbige innerhalb einer Secunde, zwoͤlf und ein halbmal zittert.
(d)
Er
(e)BUFFON, l. c. pag. 337. SAUVEUR, p. 138. &c.
(f)KIRCHER, Muſurg. p. 429.
(g)[Spaltenumbruch]Harmoniæ in 4. L. I. art. 4. prop. 4. SAUVAGES, phyſiol. p. 166.
(h)Harmoniæ L. I. l. c.
(i)Ibid. p. 274.
(k)Memoires de l’ Acad. 1700. p. 139. 140. &c.
(d)[Spaltenumbruch]s’ GRAVEZANDE, num. 2358. MUSSCHENBROECK, n. 1418. &c.
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nigen Bebungen entſteht, die langſam auf einander
folgen; und dagegen einen feinen Thon, welcher von
mehr Bebungen, die innerhalb einer gewiſſen Zeit un-
gemein ſchnell auf einander folgen, herruͤhrt. Daß fer-
ner und uͤberhaupt die Feinheit des Schalles ſich, gera-
de wie die Zahl der Schwingungen verhalte, und daß
Thoͤne der Unterſcheid von der Anzal der klingen Wel-
len (e) ſind.
Auſſerdem hat die Natur dieſen Schwingungen ge-
wiſſe Grenzen vorgeſchrieben. Sind nur ungemein we-
nige Bebungen vorhanden, ſo hoͤret man nicht einmal
die Thoͤne, welche dieſe Schwingungen hervorbringen.
Man hat angemerkt, daß ein Schall unvernehmlich
bleibe, (f) welcher von zehn Vibrationen entſteht, und
er laͤßt ſich uͤberhaupt nicht empfinden, wenn das Auge
die Anzahl ſeiner Schwingungen zaͤhlen kann.
Daher verlangt Merſennus (g) ſechs Vibrationen
auf eine Secunde, wenn man einen Schall hoͤren ſoll;
und er ſagt, daß wenig Menſchen ſo muſikaliſch ſind,
welche unter einen Thon von fuͤnf und zwanzig Vibra-
tionen abſteigen koͤnnten (h). Er fand an der allerſein-
ſten Saite 832 Ruͤkkſchlaͤge (i).
Daher fand der beruͤhmte Sauveur (k), welcher ſich
mit dieſer Sache ſehr abgab, daß eine Kirchenpfeife,
welche vierzig Fuß lang iſt, den allergroͤbſten Thon her-
vorbringe, wenn ſelbige innerhalb einer Secunde, zwoͤlf
und ein halbmal zittert.
Er
(d)
(e) BUFFON, l. c. pag. 337.
SAUVEUR, p. 138. &c.
(f) KIRCHER, Muſurg.
p. 429.
(g)
Harmoniæ in 4. L. I. art. 4.
prop. 4. SAUVAGES, phyſiol.
p. 166.
(h) Harmoniæ L. I. l. c.
(i) Ibid. p. 274.
(k) Memoires de l’ Acad. 1700.
p. 139. 140. &c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 651. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/669>, abgerufen am 23.11.2024.
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