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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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II. Abschnitt. Schweis.
Theodor Tronchin (f) bezeugt. Man lieset von Salz-
strichen, die von der Haut abgewischt worden (g). An
der Haut der Wallfische bemerkt man eine Menge Salz-
körner (g*).

§. 3.
Die Menge des Schweisses.

Die gesundesten Menschen können ohne Schweis sein,
und es ist derselbe eine Art von Krankheit (h), die uns
unerträglich fallen würde, wofern sie nicht nachliesse.
Folglich schadet er sehr den Schwachen (i), er richtet
die Schwindsüchtige hin (k), so wie diejenigen, welche
von Wechselfiebern matt sind (l). Es ist in Bengalen
die Krankheit gemein, da ein übermäßiger Schweis,
wofern er nicht gemäßiget wird, den Tod bringt (l*).
Die Krankheit stekkt in demjenigen Theile, wo der Schweis
ist (m). So bricht er in Fiebern die Paroxismos, und
er schaft gemeiniglich eine Erleichterung, wenn er auf eine
mit dem Fieber verbundne trokkne Haut folgt; es sei, daß
er einige alkalische und hizzerregende Theile vom Blute
losmacht, oder daß er die Stelle der unterbrochnen Aus-
dünstung ersezze (m*), oder daß er die Hautwärzchen,
denen eine trokkne Hizze beschwerlich fällt, mit einem sanf-
ten Wasserdunste anfeuchte.

Man
(f) [Spaltenumbruch] Vom Misbrauche des Meer-
salzes, Coliq. de Poitou.
(g) BOHN pag. 204.
(g*) LEEUWENHOECK Phil.
Transact. n.
335.
(h) Diocles CARYSTIUS
beim CAELIUS acut. pass. II.
c. 7. RYE pag.
291. Der
Schweis ist allezeit eine gewaltsa-
me Sache, SANCTORIUS S. I.
n. 110. Sect. V. n. 3. LISTER
humor. pag. 377. COLE cas.
[Spaltenumbruch] epilept. pag.
83. und wenig nüzz-
lich, GORTER pag. 174.
(i) Sie müssen nicht schwizzen,
CHEYNE san. infirm. pag. 17.
(k) HIPPOCRATES (peri
Topon) S. IV. pag.
86.
(l) GORTER pag. 154.
(l*) Lettres edis. et curieus.
T. XV.
(m) HIPPOCRAT. aphorism.
38. L. IV.
(m*) COLE loc. cit.
U 3

II. Abſchnitt. Schweis.
Theodor Tronchin (f) bezeugt. Man lieſet von Salz-
ſtrichen, die von der Haut abgewiſcht worden (g). An
der Haut der Wallfiſche bemerkt man eine Menge Salz-
koͤrner (g*).

§. 3.
Die Menge des Schweiſſes.

Die geſundeſten Menſchen koͤnnen ohne Schweis ſein,
und es iſt derſelbe eine Art von Krankheit (h), die uns
unertraͤglich fallen wuͤrde, wofern ſie nicht nachlieſſe.
Folglich ſchadet er ſehr den Schwachen (i), er richtet
die Schwindſuͤchtige hin (k), ſo wie diejenigen, welche
von Wechſelfiebern matt ſind (l). Es iſt in Bengalen
die Krankheit gemein, da ein uͤbermaͤßiger Schweis,
wofern er nicht gemaͤßiget wird, den Tod bringt (l*).
Die Krankheit ſtekkt in demjenigen Theile, wo der Schweis
iſt (m). So bricht er in Fiebern die Paroxiſmos, und
er ſchaft gemeiniglich eine Erleichterung, wenn er auf eine
mit dem Fieber verbundne trokkne Haut folgt; es ſei, daß
er einige alkaliſche und hizzerregende Theile vom Blute
losmacht, oder daß er die Stelle der unterbrochnen Aus-
duͤnſtung erſezze (m*), oder daß er die Hautwaͤrzchen,
denen eine trokkne Hizze beſchwerlich faͤllt, mit einem ſanf-
ten Waſſerdunſte anfeuchte.

Man
(f) [Spaltenumbruch] Vom Misbrauche des Meer-
ſalzes, Coliq. de Poitou.
(g) BOHN pag. 204.
(g*) LEEUWENHOECK Phil.
Tranſact. n.
335.
(h) Diocles CARYSTIUS
beim CÆLIUS acut. paſſ. II.
c. 7. RYE pag.
291. Der
Schweis iſt allezeit eine gewaltſa-
me Sache, SANCTORIUS S. I.
n. 110. Sect. V. n. 3. LISTER
humor. pag. 377. COLE caſ.
[Spaltenumbruch] epilept. pag.
83. und wenig nuͤzz-
lich, GORTER pag. 174.
(i) Sie muͤſſen nicht ſchwizzen,
CHEYNE ſan. infirm. pag. 17.
(k) HIPPOCRATES (peri
Topon) S. IV. pag.
86.
(l) GORTER pag. 154.
(l*) Lettres ediſ. et curieuſ.
T. XV.
(m) HIPPOCRAT. aphorism.
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[309/0327] II. Abſchnitt. Schweis. Theodor Tronchin (f) bezeugt. Man lieſet von Salz- ſtrichen, die von der Haut abgewiſcht worden (g). An der Haut der Wallfiſche bemerkt man eine Menge Salz- koͤrner (g*). §. 3. Die Menge des Schweiſſes. Die geſundeſten Menſchen koͤnnen ohne Schweis ſein, und es iſt derſelbe eine Art von Krankheit (h), die uns unertraͤglich fallen wuͤrde, wofern ſie nicht nachlieſſe. Folglich ſchadet er ſehr den Schwachen (i), er richtet die Schwindſuͤchtige hin (k), ſo wie diejenigen, welche von Wechſelfiebern matt ſind (l). Es iſt in Bengalen die Krankheit gemein, da ein uͤbermaͤßiger Schweis, wofern er nicht gemaͤßiget wird, den Tod bringt (l*). Die Krankheit ſtekkt in demjenigen Theile, wo der Schweis iſt (m). So bricht er in Fiebern die Paroxiſmos, und er ſchaft gemeiniglich eine Erleichterung, wenn er auf eine mit dem Fieber verbundne trokkne Haut folgt; es ſei, daß er einige alkaliſche und hizzerregende Theile vom Blute losmacht, oder daß er die Stelle der unterbrochnen Aus- duͤnſtung erſezze (m*), oder daß er die Hautwaͤrzchen, denen eine trokkne Hizze beſchwerlich faͤllt, mit einem ſanf- ten Waſſerdunſte anfeuchte. Man (f) Vom Misbrauche des Meer- ſalzes, Coliq. de Poitou. (g) BOHN pag. 204. (g*) LEEUWENHOECK Phil. Tranſact. n. 335. (h) Diocles CARYSTIUS beim CÆLIUS acut. paſſ. II. c. 7. RYE pag. 291. Der Schweis iſt allezeit eine gewaltſa- me Sache, SANCTORIUS S. I. n. 110. Sect. V. n. 3. LISTER humor. pag. 377. COLE caſ. epilept. pag. 83. und wenig nuͤzz- lich, GORTER pag. 174. (i) Sie muͤſſen nicht ſchwizzen, CHEYNE ſan. infirm. pag. 17. (k) HIPPOCRATES (peri Topon) S. IV. pag. 86. (l) GORTER pag. 154. (l*) Lettres ediſ. et curieuſ. T. XV. (m) HIPPOCRAT. aphorism. 38. L. IV. (m*) COLE loc. cit. U 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/327>, abgerufen am 24.11.2024.