Selbst das Blut scheint (t*) in der grösten Som- merhizze (u), in heftigen Bewegungen (x), bei Wein- trinkern, im Schrekken (y), in Beängstigungen (z), von Blutauflösungen (a), und von verschiednen andern Ursachen (b), den Weg des Schweisses zu nehmen; wo- bei nicht die geringste Folge gewesen (c), zu einem offen- baren Beweise, daß die schweisführende Gefässe nicht viel kleiner, als die roten Schlagäderchen sind, und daß es nur beim Blute auf eine lebhafte Heftigkeit ankomme, um auch in dieselben überzugehen (c*).
Es mus auch die Galle auf diesem Wege ausdampfen, weil man die Gelbesucht durch einen gelben Schweis (d) geheilt hat, und dieses gilt auch vom verstopftem Urine (e).
Bei einigen Menschen ist zugleich ein zarter Sand (e*) mit dem Schweisse zum Vorschein gekommen, und ich habe selbst auf dem Gesichte der Glasmacher Salz zu Kristallen geworden gesehen, welches auch der berümte
Theo-
(t*)[Spaltenumbruch]
Eine Feuchtigkeit, wie Blut, THEOPHRASTUS de sudorib. pag. 457.
(u) Jn Afrika, ADANSON pag. 162. Auf den antillischen Jnseln, HELVETIUS perte de sang. pag. 87. 88.
(x) Jn Ballhäusern, SLEVOGT de sudorib. pag. 21. Vom Tan- zen, ROSEN anat. pag. 227.
(y)SCHNEIDER de ca- tarrh. L. III. pag. 369.
(z) Am Exempel des Welt- erlösers.
(a)VALISNERI Tom. III. pag. 305. HORST, woraus Schwachheit und der Tod erfolgte.
(b)WELSCH episagm. obs 93. BINNINGER Cent. IV. obs. 52. An Kindern, THEOPHRASTUS de sudoribus pag. 457. HORST Phil. Trans. n. 171. 109. VALIS- [Spaltenumbruch]
NER T. III. pag. 304. BOER- HAAVE praelect T. III. pag. 585. seqq ALLIOT de sudor sang. RUYSCH advers. Dec. III. n. 3. BORELLUS.
(c)SCHURIG haematolog. pag. 285. FALLOP. vulner p. 371. BINNINGER Cent. V. n. 58. Von dessen Unterdrükkung folgte der Schlag, RAYMOND malad. danger a guerir. pag. 268. Ein kritischer Blutschweis, ZACUT prax. admir. L. III. obs 75.
(c*) So häufig, daß der Kör- per ohne Blut blieb, und der Tod erfolgte, VIGNEUL de MAR- VILLE miscel.
(d)Hist. de l'acad. 1737. p. 49.
(e)S. M. D. vom Signo dem Urin, Comment. ad n. 384.
Selbſt das Blut ſcheint (t*) in der groͤſten Som- merhizze (u), in heftigen Bewegungen (x), bei Wein- trinkern, im Schrekken (y), in Beaͤngſtigungen (z), von Blutaufloͤſungen (a), und von verſchiednen andern Urſachen (b), den Weg des Schweiſſes zu nehmen; wo- bei nicht die geringſte Folge geweſen (c), zu einem offen- baren Beweiſe, daß die ſchweisfuͤhrende Gefaͤſſe nicht viel kleiner, als die roten Schlagaͤderchen ſind, und daß es nur beim Blute auf eine lebhafte Heftigkeit ankomme, um auch in dieſelben uͤberzugehen (c*).
Es mus auch die Galle auf dieſem Wege ausdampfen, weil man die Gelbeſucht durch einen gelben Schweis (d) geheilt hat, und dieſes gilt auch vom verſtopftem Urine (e).
Bei einigen Menſchen iſt zugleich ein zarter Sand (e*) mit dem Schweiſſe zum Vorſchein gekommen, und ich habe ſelbſt auf dem Geſichte der Glasmacher Salz zu Kriſtallen geworden geſehen, welches auch der beruͤmte
Theo-
(t*)[Spaltenumbruch]
Eine Feuchtigkeit, wie Blut, THEOPHRASTUS de ſudorib. pag. 457.
(u) Jn Afrika, ADANSON pag. 162. Auf den antilliſchen Jnſeln, HELVETIUS perte de ſang. pag. 87. 88.
(x) Jn Ballhaͤuſern, SLEVOGT de ſudorib. pag. 21. Vom Tan- zen, ROSEN anat. pag. 227.
(y)SCHNEIDER de ca- tarrh. L. III. pag. 369.
(z) Am Exempel des Welt- erloͤſers.
(a)VALISNERI Tom. III. pag. 305. HORST, woraus Schwachheit und der Tod erfolgte.
(b)WELSCH epiſagm. obſ 93. BINNINGER Cent. IV. obſ. 52. An Kindern, THEOPHRASTUS de ſudoribus pag. 457. HORST Phil. Tranſ. n. 171. 109. VALIS- [Spaltenumbruch]
NER T. III. pag. 304. BOER- HAAVE prælect T. III. pag. 585. ſeqq ALLIOT de ſudor ſang. RUYSCH adverſ. Dec. III. n. 3. BORELLUS.
(c)SCHURIG hæmatolog. pag. 285. FALLOP. vulner p. 371. BINNINGER Cent. V. n. 58. Von deſſen Unterdruͤkkung folgte der Schlag, RAYMOND malad. danger a guerir. pag. 268. Ein kritiſcher Blutſchweis, ZACUT prax. admir. L. III. obſ 75.
(c*) So haͤufig, daß der Koͤr- per ohne Blut blieb, und der Tod erfolgte, VIGNEUL de MAR- VILLE miſcel.
(d)Hiſt. de l’acad. 1737. p. 49.
(e)S. M. D. vom Signo dem Urin, Comment. ad n. 384.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0326"n="308"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Gefuͤhl. <hirendition="#aq">XII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/><p>Selbſt das Blut ſcheint <noteplace="foot"n="(t*)"><cb/>
Eine Feuchtigkeit, wie<lb/>
Blut, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">THEOPHRASTUS</hi> de<lb/>ſudorib. pag.</hi> 457.</note> in der groͤſten Som-<lb/>
merhizze <noteplace="foot"n="(u)">Jn Afrika, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">ADANSON</hi><lb/>
pag.</hi> 162. Auf den antilliſchen<lb/>
Jnſeln, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">HELVETIUS</hi> perte<lb/>
de ſang. pag.</hi> 87. 88.</note>, in heftigen Bewegungen <noteplace="foot"n="(x)">Jn Ballhaͤuſern, <hirendition="#aq">SLEVOGT<lb/>
de ſudorib. pag.</hi> 21. Vom Tan-<lb/>
zen, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">ROSEN</hi> anat. pag.</hi> 227.</note>, bei Wein-<lb/>
trinkern, im Schrekken <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SCHNEIDER</hi> de ca-<lb/>
tarrh. L. III. pag.</hi> 369.</note>, in Beaͤngſtigungen <noteplace="foot"n="(z)">Am Exempel des Welt-<lb/>
erloͤſers.</note>,<lb/>
von Blutaufloͤſungen <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VALISNERI</hi> Tom. III.<lb/>
pag. 305. <hirendition="#g">HORST,</hi></hi> woraus<lb/>
Schwachheit und der Tod erfolgte.</note>, und von verſchiednen andern<lb/>
Urſachen <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">WELSCH epiſagm. obſ 93.<lb/>
BINNINGER Cent. IV. obſ.</hi> 52.<lb/>
An Kindern, <hirendition="#aq">THEOPHRASTUS<lb/>
de ſudoribus pag. 457. HORST<lb/>
Phil. Tranſ. n. 171. 109. VALIS-<lb/><cb/>
NER T. III. pag. 304. <hirendition="#g">BOER-<lb/>
HAAVE</hi> prælect T. III. pag. 585.<lb/>ſeqq <hirendition="#g">ALLIOT</hi> de ſudor ſang.<lb/><hirendition="#g">RUYSCH</hi> adverſ. Dec. III. n. 3.<lb/><hirendition="#g">BORELLUS.</hi></hi></note>, den Weg des Schweiſſes zu nehmen; wo-<lb/>
bei nicht die geringſte Folge geweſen <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SCHURIG</hi> hæmatolog.<lb/>
pag. 285. FALLOP. vulner p. 371.<lb/><hirendition="#g">BINNINGER</hi> Cent. V. n.</hi> 58.<lb/>
Von deſſen Unterdruͤkkung folgte<lb/>
der Schlag, <hirendition="#aq">RAYMOND malad.<lb/>
danger a guerir. pag.</hi> 268. Ein<lb/>
kritiſcher Blutſchweis, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">ZACUT</hi><lb/>
prax. admir. L. III. obſ</hi> 75.</note>, zu einem offen-<lb/>
baren Beweiſe, daß die ſchweisfuͤhrende Gefaͤſſe nicht viel<lb/>
kleiner, als die roten Schlagaͤderchen ſind, und daß es nur<lb/>
beim Blute auf eine lebhafte Heftigkeit ankomme, um auch<lb/>
in dieſelben uͤberzugehen <noteplace="foot"n="(c*)">So haͤufig, daß der Koͤr-<lb/>
per ohne Blut blieb, und der Tod<lb/>
erfolgte, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">VIGNEUL</hi> de <hirendition="#g">MAR-<lb/>
VILLE</hi> miſcel.</hi></note>.</p><lb/><p>Es mus auch die Galle auf dieſem Wege ausdampfen,<lb/>
weil man die Gelbeſucht durch einen gelben Schweis <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">Hiſt. de l’acad. 1737. p.</hi> 49.</note><lb/>
geheilt hat, und dieſes gilt auch vom verſtopftem Urine <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">S. M. D.</hi> vom <hirendition="#aq">Signo</hi> dem<lb/>
Urin, <hirendition="#aq">Comment. ad n.</hi> 384.</note>.</p><lb/><p>Bei einigen Menſchen iſt zugleich ein zarter Sand<lb/><noteplace="foot"n="(e*)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">HENKEL.</hi></hi> Bergſucht,<lb/><hirendition="#aq">pag. 78. J. Dan. <hirendition="#g">HORST.<lb/>
SCHURIG</hi> lithol. pag.</hi> 235.</note> mit dem Schweiſſe zum Vorſchein gekommen, und<lb/>
ich habe ſelbſt auf dem Geſichte der Glasmacher Salz zu<lb/>
Kriſtallen geworden geſehen, welches auch der beruͤmte<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Theo-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[308/0326]
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
Selbſt das Blut ſcheint (t*) in der groͤſten Som-
merhizze (u), in heftigen Bewegungen (x), bei Wein-
trinkern, im Schrekken (y), in Beaͤngſtigungen (z),
von Blutaufloͤſungen (a), und von verſchiednen andern
Urſachen (b), den Weg des Schweiſſes zu nehmen; wo-
bei nicht die geringſte Folge geweſen (c), zu einem offen-
baren Beweiſe, daß die ſchweisfuͤhrende Gefaͤſſe nicht viel
kleiner, als die roten Schlagaͤderchen ſind, und daß es nur
beim Blute auf eine lebhafte Heftigkeit ankomme, um auch
in dieſelben uͤberzugehen (c*).
Es mus auch die Galle auf dieſem Wege ausdampfen,
weil man die Gelbeſucht durch einen gelben Schweis (d)
geheilt hat, und dieſes gilt auch vom verſtopftem Urine (e).
Bei einigen Menſchen iſt zugleich ein zarter Sand
(e*) mit dem Schweiſſe zum Vorſchein gekommen, und
ich habe ſelbſt auf dem Geſichte der Glasmacher Salz zu
Kriſtallen geworden geſehen, welches auch der beruͤmte
Theo-
(t*)
Eine Feuchtigkeit, wie
Blut, THEOPHRASTUS de
ſudorib. pag. 457.
(u) Jn Afrika, ADANSON
pag. 162. Auf den antilliſchen
Jnſeln, HELVETIUS perte
de ſang. pag. 87. 88.
(x) Jn Ballhaͤuſern, SLEVOGT
de ſudorib. pag. 21. Vom Tan-
zen, ROSEN anat. pag. 227.
(y) SCHNEIDER de ca-
tarrh. L. III. pag. 369.
(z) Am Exempel des Welt-
erloͤſers.
(a) VALISNERI Tom. III.
pag. 305. HORST, woraus
Schwachheit und der Tod erfolgte.
(b) WELSCH epiſagm. obſ 93.
BINNINGER Cent. IV. obſ. 52.
An Kindern, THEOPHRASTUS
de ſudoribus pag. 457. HORST
Phil. Tranſ. n. 171. 109. VALIS-
NER T. III. pag. 304. BOER-
HAAVE prælect T. III. pag. 585.
ſeqq ALLIOT de ſudor ſang.
RUYSCH adverſ. Dec. III. n. 3.
BORELLUS.
(c) SCHURIG hæmatolog.
pag. 285. FALLOP. vulner p. 371.
BINNINGER Cent. V. n. 58.
Von deſſen Unterdruͤkkung folgte
der Schlag, RAYMOND malad.
danger a guerir. pag. 268. Ein
kritiſcher Blutſchweis, ZACUT
prax. admir. L. III. obſ 75.
(c*) So haͤufig, daß der Koͤr-
per ohne Blut blieb, und der Tod
erfolgte, VIGNEUL de MAR-
VILLE miſcel.
(d) Hiſt. de l’acad. 1737. p. 49.
(e) S. M. D. vom Signo dem
Urin, Comment. ad n. 384.
(e*) HENKEL. Bergſucht,
pag. 78. J. Dan. HORST.
SCHURIG lithol. pag. 235.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/326>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.