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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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II. Abschnitt. Schweis.
ses eräugnet sich auch in einigen langsamen Krankhei-
ten (l).

Ein besondrer Geruch, den ein praktischer Arzt unter-
scheiden mus, dampft in den Blattern, im Friesel (m),
Podagra (n), in der Pest (o), im Flekkfieber (o*), im
Fieber der Gefängnisse höchst stinkend aus (p). Er bricht
oft mit Vorteil (q), und so zähe aus, daß er sich an die
Kleider, und den Hausrat anhängt, und so gar in kochen-
dem Wasser zu Boden fällt (r).

Es kann das Fett unter der Haut zugleich mit dem
Schweisse durch die Schweislöcher ausdünsten, von denen
wir geredet haben (s). Hierauf beruht die Heilung der
Wassersucht, vermittelst des Sandes, die ehedem berümt
war, und es noch in den warmen Gegenden von Frank-
reich ist, wie ich von dem liebsten Jthius erfaren habe.
Und solche Kraft haben auch die Dampfbäder des Chri-
sippus,
die Galen lobte (t).

Selbst
(l) [Spaltenumbruch] An der Frau SOUPIOT
wurden die Knochen von selbst
weich, NAVIER amoliss. des
os, p.
62. Ein salziger Schweis
von Salzkörnern, Nouvell. de la
republ des lettr. 1716. Dec
Jm
Schweisse eine figirte Luft, MA-
CRIDE
essays pag.
237. Ein
übeler Geruch, da der Friesel aus-
brechen wollte, MOLINARI
miliar. pag.
47. Ein übelriechen-
der, zäher, süslicher Schweis bei
bösartigem epidemischen Fieber,
MEDICUS Beobachtungen
Dagegen berichtet F. B. de SAU-
VAGES,
daß er an sich selbst einen
Moschgeruch bemerkt, da er von
einem febris amphimerina gesund
geworden, Nosol. T. ult. p. 161.
(m) Ein saurer unangenehmer
in febris anomala GRAINGER
febr. Batav. pag.
33.
(n) [Spaltenumbruch] COSTE sur la goute, p.
22. 23.
(o) FALLOP de bubon. pestil.
pag. 3. SYDENHAM p. 174.
POELZER de sudore. HOD-
GES
de peste, Londin. 159.
LIEUTAUD precis pag.
47.
(o*) HOFFMANN descript.
const. epid Halens.
(p) PRINGLE diseases of
the army pag.
299.
(q) POLZER. HODGES.
DEIDIER
de la peste pag. 407.
SYDENHAM.
(r) De la peste pag. 373. Süs-
lich unangenem, LIEUTAUD.
(s) Vorhergehender §. 22.
(t) de util. persp.
U 2

II. Abſchnitt. Schweis.
ſes eraͤugnet ſich auch in einigen langſamen Krankhei-
ten (l).

Ein beſondrer Geruch, den ein praktiſcher Arzt unter-
ſcheiden mus, dampft in den Blattern, im Frieſel (m),
Podagra (n), in der Peſt (o), im Flekkfieber (o*), im
Fieber der Gefaͤngniſſe hoͤchſt ſtinkend aus (p). Er bricht
oft mit Vorteil (q), und ſo zaͤhe aus, daß er ſich an die
Kleider, und den Hausrat anhaͤngt, und ſo gar in kochen-
dem Waſſer zu Boden faͤllt (r).

Es kann das Fett unter der Haut zugleich mit dem
Schweiſſe durch die Schweisloͤcher ausduͤnſten, von denen
wir geredet haben (s). Hierauf beruht die Heilung der
Waſſerſucht, vermittelſt des Sandes, die ehedem beruͤmt
war, und es noch in den warmen Gegenden von Frank-
reich iſt, wie ich von dem liebſten Jthius erfaren habe.
Und ſolche Kraft haben auch die Dampfbaͤder des Chri-
ſippus,
die Galen lobte (t).

Selbſt
(l) [Spaltenumbruch] An der Frau SOUPIOT
wurden die Knochen von ſelbſt
weich, NAVIER amoliſſ. des
os, p.
62. Ein ſalziger Schweis
von Salzkoͤrnern, Nouvell. de la
republ des lettr. 1716. Dec
Jm
Schweiſſe eine figirte Luft, MA-
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eſſays pag.
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uͤbeler Geruch, da der Frieſel aus-
brechen wollte, MOLINARI
miliar. pag.
47. Ein uͤbelriechen-
der, zaͤher, ſuͤslicher Schweis bei
boͤsartigem epidemiſchen Fieber,
MEDICUS Beobachtungen
Dagegen berichtet F. B. de SAU-
VAGES,
daß er an ſich ſelbſt einen
Moſchgeruch bemerkt, da er von
einem febris amphimerina geſund
geworden, Noſol. T. ult. p. 161.
(m) Ein ſaurer unangenehmer
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febr. Batav. pag.
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de peſte, Londin. 159.
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de la peſte pag. 407.
SYDENHAM.
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[307/0325] II. Abſchnitt. Schweis. ſes eraͤugnet ſich auch in einigen langſamen Krankhei- ten (l). Ein beſondrer Geruch, den ein praktiſcher Arzt unter- ſcheiden mus, dampft in den Blattern, im Frieſel (m), Podagra (n), in der Peſt (o), im Flekkfieber (o*), im Fieber der Gefaͤngniſſe hoͤchſt ſtinkend aus (p). Er bricht oft mit Vorteil (q), und ſo zaͤhe aus, daß er ſich an die Kleider, und den Hausrat anhaͤngt, und ſo gar in kochen- dem Waſſer zu Boden faͤllt (r). Es kann das Fett unter der Haut zugleich mit dem Schweiſſe durch die Schweisloͤcher ausduͤnſten, von denen wir geredet haben (s). Hierauf beruht die Heilung der Waſſerſucht, vermittelſt des Sandes, die ehedem beruͤmt war, und es noch in den warmen Gegenden von Frank- reich iſt, wie ich von dem liebſten Jthius erfaren habe. Und ſolche Kraft haben auch die Dampfbaͤder des Chri- ſippus, die Galen lobte (t). Selbſt (l) An der Frau SOUPIOT wurden die Knochen von ſelbſt weich, NAVIER amoliſſ. des os, p. 62. Ein ſalziger Schweis von Salzkoͤrnern, Nouvell. de la republ des lettr. 1716. Dec Jm Schweiſſe eine figirte Luft, MA- CRIDE eſſays pag. 237. Ein uͤbeler Geruch, da der Frieſel aus- brechen wollte, MOLINARI miliar. pag. 47. Ein uͤbelriechen- der, zaͤher, ſuͤslicher Schweis bei boͤsartigem epidemiſchen Fieber, MEDICUS Beobachtungen Dagegen berichtet F. B. de SAU- VAGES, daß er an ſich ſelbſt einen Moſchgeruch bemerkt, da er von einem febris amphimerina geſund geworden, Noſol. T. ult. p. 161. (m) Ein ſaurer unangenehmer in febris anomala GRAINGER febr. Batav. pag. 33. (n) COSTE ſur la goute, p. 22. 23. (o) FALLOP de bubon. peſtil. pag. 3. SYDENHAM p. 174. POELZER de ſudore. HOD- GES de peſte, Londin. 159. LIEUTAUD precis pag. 47. (o*) HOFFMANN deſcript. conſt. epid Halenſ. (p) PRINGLE diſeaſes of the army pag. 299. (q) POLZER. HODGES. DEIDIER de la peſte pag. 407. SYDENHAM. (r) De la peſte pag. 373. Suͤs- lich unangenem, LIEUTAUD. (s) Vorhergehender §. 22. (t) de util. perſp. U 2

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/325>, abgerufen am 24.11.2024.