Dinge machen ihn riechend und stinkend (b). Ja, es giebt Völker, deren Schweis übel riecht, als die westlichen Moren (c), und die Jüden.
Ausserdem bringt eine unflätige Lebensart und beson- dere Absondrung einer ungesunden Feuchtigkeit, an den Füssen, und bei vielen Menschen am ganzen Leibe, einen Gestank hervor. Jn dem Falle pflegen gute Folgen da- von zu entstehen, und schlimme auf seine Unterdrükkung zu folgen (d). Den Gestank unter der Achsel, an den Weichen, verursacht ein beigemischtes Fett. Selbst die Speise trägt dazu viel bei: indem Knoblauch, Zwiebeln, und andre Speisen sowohl den Schweis zähe, als riechend machen, und dieses thut auch das Bokksfleisch, nach der Erzälung oder Fabel der Alten (e), der Wein (f), das Franzosenholz (guajacum) (g), das Baumöl (h), Bier (i), die Dekokten (i*), abgekochte Kräuter, und Opium (i**).
Ausserdem macht der Ueberflus an sauren Speisen, und eine nach und nach gesammelte Menge der sauren Säfte, den Schweis selbst sauerriechend (k), und die-
ses
(b)[Spaltenumbruch]ZACUT I. III. obs. 76. BARTHOLIN Act. Hafn. I. pag. 155.
(c)PYRARD voyage T. II. pag. 38. le PAGE de la Loui- siane, T. I. pag. 343. Doch nicht alle, und auch nicht einmal die Schwärzesten der Galloffen. Idem pag. 344.
(d) Davon entstehen geschwollne Drüsen, Fieber, MADAI von Wechselfiebern, pag. 76. RAY- MOND ein Schweis der Füsse, der mit dem weissen Flusse abwech- selte, E. N. C. Vol. VIII. obs. 38.
(e) Ein starker Athlete, aber von entsezzlichem Gestanke, wegen dieser Speise.
(f)BARTHOLIN hist. 62. Cent. 4. FANTON pag. 233. [Spaltenumbruch]LANGE cat. morb. per ebr. cur. pag. 3. BERNIER beim VER- DUC usag. I. pag. 228.
(g)BOERHAAVE loc. cit.
(h)SCHROEDER pharmac. L. IV. pag. 133.
(i)SALMUTH L. II. n. 28.
(i*)CONSTANT. abr. de la Medic helo obs. 52.
(i**)TRALLES de opio, pag. 175.
(k)LEIGH dissert. pag. 99. QUESNAI essays T. III. p. 62. WOODWARD cases pag. 256. 257. Gesalzen mit Säure, OTIO de sang. const. n. 21. BENNET theatr. tab. ex 29. LUDWIG pathol. pag. 64. 122. Von Arzenei HOMBERG Mem. de l'acad. 1712. pag. 274.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
Dinge machen ihn riechend und ſtinkend (b). Ja, es giebt Voͤlker, deren Schweis uͤbel riecht, als die weſtlichen Moren (c), und die Juͤden.
Auſſerdem bringt eine unflaͤtige Lebensart und beſon- dere Abſondrung einer ungeſunden Feuchtigkeit, an den Fuͤſſen, und bei vielen Menſchen am ganzen Leibe, einen Geſtank hervor. Jn dem Falle pflegen gute Folgen da- von zu entſtehen, und ſchlimme auf ſeine Unterdruͤkkung zu folgen (d). Den Geſtank unter der Achſel, an den Weichen, verurſacht ein beigemiſchtes Fett. Selbſt die Speiſe traͤgt dazu viel bei: indem Knoblauch, Zwiebeln, und andre Speiſen ſowohl den Schweis zaͤhe, als riechend machen, und dieſes thut auch das Bokksfleiſch, nach der Erzaͤlung oder Fabel der Alten (e), der Wein (f), das Franzoſenholz (guajacum) (g), das Baumoͤl (h), Bier (i), die Dekokten (i*), abgekochte Kraͤuter, und Opium (i**).
Auſſerdem macht der Ueberflus an ſauren Speiſen, und eine nach und nach geſammelte Menge der ſauren Saͤfte, den Schweis ſelbſt ſauerriechend (k), und die-
ſes
(b)[Spaltenumbruch]ZACUT I. III. obſ. 76. BARTHOLIN Act. Hafn. I. pag. 155.
(c)PYRARD voyage T. II. pag. 38. le PAGE de la Loui- ſiane, T. I. pag. 343. Doch nicht alle, und auch nicht einmal die Schwaͤrzeſten der Galloffen. Idem pag. 344.
(d) Davon entſtehen geſchwollne Druͤſen, Fieber, MADAI von Wechſelfiebern, pag. 76. RAY- MOND ein Schweis der Fuͤſſe, der mit dem weiſſen Fluſſe abwech- ſelte, E. N. C. Vol. VIII. obſ. 38.
(e) Ein ſtarker Athlete, aber von entſezzlichem Geſtanke, wegen dieſer Speiſe.
(f)BARTHOLIN hiſt. 62. Cent. 4. FANTON pag. 233. [Spaltenumbruch]LANGE cat. morb. per ebr. cur. pag. 3. BERNIER beim VER- DUC uſag. I. pag. 228.
(g)BOERHAAVE loc. cit.
(h)SCHROEDER pharmac. L. IV. pag. 133.
(i)SALMUTH L. II. n. 28.
(i*)CONSTANT. abr. de la Medic helo obſ. 52.
(i**)TRALLES de opio, pag. 175.
(k)LEIGH diſſert. pag. 99. QUESNAI eſſays T. III. p. 62. WOODWARD caſes pag. 256. 257. Geſalzen mit Saͤure, OTIO de ſang. conſt. n. 21. BENNET theatr. tab. ex 29. LUDWIG pathol. pag. 64. 122. Von Arzenei HOMBERG Mem. de l’acad. 1712. pag. 274.
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[306/0324]
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
Dinge machen ihn riechend und ſtinkend (b). Ja, es giebt
Voͤlker, deren Schweis uͤbel riecht, als die weſtlichen
Moren (c), und die Juͤden.
Auſſerdem bringt eine unflaͤtige Lebensart und beſon-
dere Abſondrung einer ungeſunden Feuchtigkeit, an den
Fuͤſſen, und bei vielen Menſchen am ganzen Leibe, einen
Geſtank hervor. Jn dem Falle pflegen gute Folgen da-
von zu entſtehen, und ſchlimme auf ſeine Unterdruͤkkung
zu folgen (d). Den Geſtank unter der Achſel, an den
Weichen, verurſacht ein beigemiſchtes Fett. Selbſt die
Speiſe traͤgt dazu viel bei: indem Knoblauch, Zwiebeln,
und andre Speiſen ſowohl den Schweis zaͤhe, als riechend
machen, und dieſes thut auch das Bokksfleiſch, nach der
Erzaͤlung oder Fabel der Alten (e), der Wein (f), das
Franzoſenholz (guajacum) (g), das Baumoͤl (h), Bier
(i), die Dekokten (i*), abgekochte Kraͤuter, und
Opium (i**).
Auſſerdem macht der Ueberflus an ſauren Speiſen,
und eine nach und nach geſammelte Menge der ſauren
Saͤfte, den Schweis ſelbſt ſauerriechend (k), und die-
ſes
(b)
ZACUT I. III. obſ. 76.
BARTHOLIN Act. Hafn. I.
pag. 155.
(c) PYRARD voyage T. II.
pag. 38. le PAGE de la Loui-
ſiane, T. I. pag. 343. Doch nicht
alle, und auch nicht einmal die
Schwaͤrzeſten der Galloffen. Idem
pag. 344.
(d) Davon entſtehen geſchwollne
Druͤſen, Fieber, MADAI von
Wechſelfiebern, pag. 76. RAY-
MOND ein Schweis der Fuͤſſe,
der mit dem weiſſen Fluſſe abwech-
ſelte, E. N. C. Vol. VIII. obſ. 38.
(e) Ein ſtarker Athlete, aber
von entſezzlichem Geſtanke, wegen
dieſer Speiſe.
(f) BARTHOLIN hiſt. 62.
Cent. 4. FANTON pag. 233.
LANGE cat. morb. per ebr. cur.
pag. 3. BERNIER beim VER-
DUC uſag. I. pag. 228.
(g) BOERHAAVE loc. cit.
(h) SCHROEDER pharmac.
L. IV. pag. 133.
(i) SALMUTH L. II. n. 28.
(i*) CONSTANT. abr. de la
Medic helo obſ. 52.
(i**) TRALLES de opio,
pag. 175.
(k) LEIGH diſſert. pag. 99.
QUESNAI eſſays T. III. p. 62.
WOODWARD caſes pag. 256.
257. Geſalzen mit Saͤure, OTIO
de ſang. conſt. n. 21. BENNET
theatr. tab. ex 29. LUDWIG
pathol. pag. 64. 122. Von Arzenei
HOMBERG Mem. de l’acad.
1712. pag. 274.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/324>, abgerufen am 24.11.2024.
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