elektrischen Funken getroffenen Muskel (e) diejenige Be- wegung, welche dieser Muskel habe.
Vielleicht lässet sich auch die grosse Gewalt der Wär- me, welche sich auch bei der Muskelbewegung so wie bei der willkürlichen äussert, hieher ziehen, indem Jnsekten sowohl in der Winterkälte die willkürliche Bewegung der Mus- keln verlieren, als solche von der Frülingswärme (f) oder jeder andrer künstlichen Wärme wieder erlangen. Es hat ehedem Entius an den Schnekken (g), und an dem klo- pfenden Herzen der Frucht Harvey solches wargenommen, und wir haben bereits davon an einem andern Orte gere- det. Doch es erlangen auch die Eidechsen ebenfalls, wenn sie im Winter unbeweglich sind, am Feuer ihre Kräfte mit der Wärme wieder (h), wie solches auch, was die Thiere von warmen Blute betrift, von der Bergmaus (i) von der Schwalbe (k) und vom Menschen gilt. Denn auch dieser verliert in der Kälte den Gebrauch seiner Füsse und Hände, und er erholt sich bei der Wärme wieder.
§. 26. Alle diese Erläuterungen scheinen ohne Grund zu sein.
Wir haben vorlängst gezeigt, daß im Blute keine wi- derwärtige Salze sind (l) und daß davon keine Bewegun- gen entstehen. W. Charleton(l*) ist einer von den ersten, der solches angemerkt hat.
Es
(e)[Spaltenumbruch]pag. 95. CALDANI Lett. III. pag. 21.
(f)SWAMMERDAM pag. 853.
(g)Apolog. pag. 245.
(h)QUESNAI Oecon. I. p. 181.
(i)L. IV. pag. 437. 348.
(k)[Spaltenumbruch]ibid.
(l)L. VI. pag. 291.
(l*)Third lecture p. 103. adda- tur DEIDIER in opusculo a 1699. Monspelis edito. BOER- HAAVIUS, und andre mehr.
Vielleicht laͤſſet ſich auch die groſſe Gewalt der Waͤr- me, welche ſich auch bei der Muſkelbewegung ſo wie bei der willkuͤrlichen aͤuſſert, hieher ziehen, indem Jnſekten ſowohl in der Winterkaͤlte die willkuͤrliche Bewegung der Muſ- keln verlieren, als ſolche von der Fruͤlingswaͤrme (f) oder jeder andrer kuͤnſtlichen Waͤrme wieder erlangen. Es hat ehedem Entius an den Schnekken (g), und an dem klo- pfenden Herzen der Frucht Harvey ſolches wargenommen, und wir haben bereits davon an einem andern Orte gere- det. Doch es erlangen auch die Eidechſen ebenfalls, wenn ſie im Winter unbeweglich ſind, am Feuer ihre Kraͤfte mit der Waͤrme wieder (h), wie ſolches auch, was die Thiere von warmen Blute betrift, von der Bergmaus (i) von der Schwalbe (k) und vom Menſchen gilt. Denn auch dieſer verliert in der Kaͤlte den Gebrauch ſeiner Fuͤſſe und Haͤnde, und er erholt ſich bei der Waͤrme wieder.
§. 26. Alle dieſe Erlaͤuterungen ſcheinen ohne Grund zu ſein.
Wir haben vorlaͤngſt gezeigt, daß im Blute keine wi- derwaͤrtige Salze ſind (l) und daß davon keine Bewegun- gen entſtehen. W. Charleton(l*) iſt einer von den erſten, der ſolches angemerkt hat.
Es
(e)[Spaltenumbruch]pag. 95. CALDANI Lett. III. pag. 21.
(f)SWAMMERDAM pag. 853.
(g)Apolog. pag. 245.
(h)QUESNAI Oecon. I. p. 181.
(i)L. IV. pag. 437. 348.
(k)[Spaltenumbruch]ibid.
(l)L. VI. pag. 291.
(l*)Third lecture p. 103. adda- tur DEIDIER in opuſculo a 1699. Monspelis edito. BOER- HAAVIUS, und andre mehr.
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[184/0202]
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
elektriſchen Funken getroffenen Muſkel (e) diejenige Be-
wegung, welche dieſer Muſkel habe.
Vielleicht laͤſſet ſich auch die groſſe Gewalt der Waͤr-
me, welche ſich auch bei der Muſkelbewegung ſo wie bei der
willkuͤrlichen aͤuſſert, hieher ziehen, indem Jnſekten ſowohl
in der Winterkaͤlte die willkuͤrliche Bewegung der Muſ-
keln verlieren, als ſolche von der Fruͤlingswaͤrme (f) oder
jeder andrer kuͤnſtlichen Waͤrme wieder erlangen. Es hat
ehedem Entius an den Schnekken (g), und an dem klo-
pfenden Herzen der Frucht Harvey ſolches wargenommen,
und wir haben bereits davon an einem andern Orte gere-
det. Doch es erlangen auch die Eidechſen ebenfalls, wenn
ſie im Winter unbeweglich ſind, am Feuer ihre Kraͤfte
mit der Waͤrme wieder (h), wie ſolches auch, was die
Thiere von warmen Blute betrift, von der Bergmaus (i)
von der Schwalbe (k) und vom Menſchen gilt. Denn
auch dieſer verliert in der Kaͤlte den Gebrauch ſeiner Fuͤſſe
und Haͤnde, und er erholt ſich bei der Waͤrme wieder.
§. 26.
Alle dieſe Erlaͤuterungen ſcheinen ohne Grund
zu ſein.
Wir haben vorlaͤngſt gezeigt, daß im Blute keine wi-
derwaͤrtige Salze ſind (l) und daß davon keine Bewegun-
gen entſtehen. W. Charleton (l*) iſt einer von den
erſten, der ſolches angemerkt hat.
Es
(e)
pag. 95. CALDANI
Lett. III. pag. 21.
(f) SWAMMERDAM pag.
853.
(g) Apolog. pag. 245.
(h) QUESNAI Oecon. I. p. 181.
(i) L. IV. pag. 437. 348.
(k)
ibid.
(l) L. VI. pag. 291.
(l*) Third lecture p. 103. adda-
tur DEIDIER in opuſculo a
1699. Monspelis edito. BOER-
HAAVIUS, und andre mehr.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/202>, abgerufen am 22.11.2024.
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