Endes, wie 34 (h) war, und wenn man die Ribben selbst messen will, so ist das obere wie 391/2, das untere wie 541/2 (i). Solchergestalt ist das Oberende des ersten innern Muskels von dem Mittelpunkte des Gelenkes nicht allein nicht entfernter, sondern allerdings näher, man mag die Ribbe, oder die senkrechte Weite nehmen, und es wird die unrere Ribbe nach dem Verhältnisse wie 34 gegen 20, oder wie 109 zu 79 mehr Bewegung haben. Eben diese Weise zu schlissen, gehet wenigstens bis zur siebenden Ribbe, in gleicher Stärke fort, und es ist jede untere Ribbe länger, als die obere, so wie die Einfügung eines innern Zwischenmuskels oberwerts dem Mittelpunk- te der Bewegung näher, und unterwerts weiter davon abliegt. Folglich muß dieser innere Zwischenribbenmus- kel, nach dem Beweise des Hambergers, und Baylen, eine obere Ribbe nicht herabziehen, sondern in der That in die Höhe heben.
Wenn dieses Gesezz von den sieben wahren Ribben wahr ist, so wird so gar Hamberger selbst nicht verlan- gen, daß die innern Zwischenmuskeln, der um so viel be- weglichern untern Ribben, die obern Ribben herabziehen sollen, da diese Ribbe von ihren äussern, als innern Zwi- schenmuskeln erhoben worden sind. Also ist noch übrig, daß, da diese Muskeln zwischen den falschen Ribben, demohngeachtet doch zusammengezogen werden, sie ihre untere Ribben gegen die aufgehobne obern Ribben aufhe- ben müssen, und folglich muß sich nach der Theorie des Hambergers das ganze System der Ribben, gegen die erste Ribbe zu, in die Höhe begeben, Kraft eben derje- nigen Muskeln, denen er doch aufgetragen hat, die Rib- ben niederwerts zu ziehen.
Es muß sich nämlich die Festigkeit einer jeden obern Ribbe sogleich in gröstem Maasse zeigen, indem sich die
Festig-
(h)[Spaltenumbruch]Memoir. S. 253.
(i)[Spaltenumbruch]
Eben das.
H. Phisiol. 3 B. E
I. Abſchnitt. Die Bruſt.
Endes, wie 34 (h) war, und wenn man die Ribben ſelbſt meſſen will, ſo iſt das obere wie 39½, das untere wie 54½ (i). Solchergeſtalt iſt das Oberende des erſten innern Muskels von dem Mittelpunkte des Gelenkes nicht allein nicht entfernter, ſondern allerdings naͤher, man mag die Ribbe, oder die ſenkrechte Weite nehmen, und es wird die unrere Ribbe nach dem Verhaͤltniſſe wie 34 gegen 20, oder wie 109 zu 79 mehr Bewegung haben. Eben dieſe Weiſe zu ſchliſſen, gehet wenigſtens bis zur ſiebenden Ribbe, in gleicher Staͤrke fort, und es iſt jede untere Ribbe laͤnger, als die obere, ſo wie die Einfuͤgung eines innern Zwiſchenmuskels oberwerts dem Mittelpunk- te der Bewegung naͤher, und unterwerts weiter davon abliegt. Folglich muß dieſer innere Zwiſchenribbenmus- kel, nach dem Beweiſe des Hambergers, und Baylen, eine obere Ribbe nicht herabziehen, ſondern in der That in die Hoͤhe heben.
Wenn dieſes Geſezz von den ſieben wahren Ribben wahr iſt, ſo wird ſo gar Hamberger ſelbſt nicht verlan- gen, daß die innern Zwiſchenmuskeln, der um ſo viel be- weglichern untern Ribben, die obern Ribben herabziehen ſollen, da dieſe Ribbe von ihren aͤuſſern, als innern Zwi- ſchenmuskeln erhoben worden ſind. Alſo iſt noch uͤbrig, daß, da dieſe Muskeln zwiſchen den falſchen Ribben, demohngeachtet doch zuſammengezogen werden, ſie ihre untere Ribben gegen die aufgehobne obern Ribben aufhe- ben muͤſſen, und folglich muß ſich nach der Theorie des Hambergers das ganze Syſtem der Ribben, gegen die erſte Ribbe zu, in die Hoͤhe begeben, Kraft eben derje- nigen Muskeln, denen er doch aufgetragen hat, die Rib- ben niederwerts zu ziehen.
Es muß ſich naͤmlich die Feſtigkeit einer jeden obern Ribbe ſogleich in groͤſtem Maaſſe zeigen, indem ſich die
Feſtig-
(h)[Spaltenumbruch]Memoir. S. 253.
(i)[Spaltenumbruch]
Eben daſ.
H. Phiſiol. 3 B. E
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I. Abſchnitt. Die Bruſt.
Endes, wie 34 (h) war, und wenn man die Ribben
ſelbſt meſſen will, ſo iſt das obere wie 39½, das untere
wie 54½ (i). Solchergeſtalt iſt das Oberende des erſten
innern Muskels von dem Mittelpunkte des Gelenkes nicht
allein nicht entfernter, ſondern allerdings naͤher, man
mag die Ribbe, oder die ſenkrechte Weite nehmen, und
es wird die unrere Ribbe nach dem Verhaͤltniſſe wie 34
gegen 20, oder wie 109 zu 79 mehr Bewegung haben.
Eben dieſe Weiſe zu ſchliſſen, gehet wenigſtens bis zur
ſiebenden Ribbe, in gleicher Staͤrke fort, und es iſt jede
untere Ribbe laͤnger, als die obere, ſo wie die Einfuͤgung
eines innern Zwiſchenmuskels oberwerts dem Mittelpunk-
te der Bewegung naͤher, und unterwerts weiter davon
abliegt. Folglich muß dieſer innere Zwiſchenribbenmus-
kel, nach dem Beweiſe des Hambergers, und Baylen,
eine obere Ribbe nicht herabziehen, ſondern in der That
in die Hoͤhe heben.
Wenn dieſes Geſezz von den ſieben wahren Ribben
wahr iſt, ſo wird ſo gar Hamberger ſelbſt nicht verlan-
gen, daß die innern Zwiſchenmuskeln, der um ſo viel be-
weglichern untern Ribben, die obern Ribben herabziehen
ſollen, da dieſe Ribbe von ihren aͤuſſern, als innern Zwi-
ſchenmuskeln erhoben worden ſind. Alſo iſt noch uͤbrig,
daß, da dieſe Muskeln zwiſchen den falſchen Ribben,
demohngeachtet doch zuſammengezogen werden, ſie ihre
untere Ribben gegen die aufgehobne obern Ribben aufhe-
ben muͤſſen, und folglich muß ſich nach der Theorie des
Hambergers das ganze Syſtem der Ribben, gegen die
erſte Ribbe zu, in die Hoͤhe begeben, Kraft eben derje-
nigen Muskeln, denen er doch aufgetragen hat, die Rib-
ben niederwerts zu ziehen.
Es muß ſich naͤmlich die Feſtigkeit einer jeden obern
Ribbe ſogleich in groͤſtem Maaſſe zeigen, indem ſich die
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Memoir. S. 253.
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Eben daſ.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/71>, abgerufen am 26.11.2024.
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