Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Stimme. IX. Buch.
gen, und ausGefässen zusammengesezzten Schwänzen (z)
zu eben solchen Drüsen verwandeln, als die sind, welche
diese Fläche, wo sie unter der Haut liegt, besezzt halten:
auch diese lassen durch ihre Löcher (a) einen Schleim von
sich in den Lufröhrenkopf, sie sind an dem ganzen Keh-
lendekkel deutlich, besonders aber an dessen Grundflä-
che (b), und dessen dikkeren Joche zu sehen: man kann
ihre Anhängsel mit leichter Mühe aus den Furchen, und
Spalten dieses Knorpels herausziehen; diese Drüsen um-
giebt Fett (c). Man hat dieses lange gewust, und es
hat schon Jakob Berengar (d) hinterlassen, daß ein
fettes Fleisch an dem Kehlendekkel, und Karl Ste-
phan
(e), daß eine leimige Substanz daselbst an-
zutreffen sey. Steno beschreibt auf dem Kehlendekkel
liegende Fleischwärzchen, und durch den Kehlendekkel ge-
zogne Röhrchen (f), und eine grosse Drüse auf dem
gewölbten Rükken dieses Dekkels, nebst vielen kleinen
auf dem holen Theile hingegen P. Dionis (g). Die
ganze Sache hat Morgagni (h) genauer dargelegt,
und dieser beschreibt sie für eine einzige und grosse Drü-
se (i). Dieses hätte zwar in des Zerlegers Belieben ge-
standen, allein die Drüsen liegen dennoch offenbar ein-
zeln am Ende des Dekkels. Es fügt der berühmte Weit-
brecht
(k) noch eine Falte hinzu, nämlich am hintern,
und auswendigen Theile des Luftröhrenkopfes, zwischen
dem Schildknorpel, und dem hintern Ringschildmuskel.

Er
(z) [Spaltenumbruch] MORGAGN. S. 2 wins-
low.
n.
440.
(a) Gezeichnet vom CASSER.
vom FABRIC. vom SANTOR.
T. 3. f. 1. D. a. MORGAGN.
angef.
Ort.
(b) COWPER append. f. 20.
a. a.
(c) DVVERN. angef. Ort.
S. 219.
(d) Ueber den mvndinvm.
S. CCCXCVI. b. Isagog. S. 45. b.
(e) [Spaltenumbruch] T. 251.
(f) De musc. et gland. S. 34.
(g) Cours d'Anat. S. 480. ver-
celloni
gland. oesoph. Sect.
2.
(h) Adv I. S. 2. Er bestätigts,
adv. V. S. 68. 69. Diesem solgt
verh S. 87.
(i) Ebendas. Ferner verh. S.
187. Doch gesteht er, daß sie sich zer-
streue in einzelne.
(k) Comm. Acad. Petrop. T. 14.
S. 214.

Die Stimme. IX. Buch.
gen, und ausGefaͤſſen zuſammengeſezzten Schwaͤnzen (z)
zu eben ſolchen Druͤſen verwandeln, als die ſind, welche
dieſe Flaͤche, wo ſie unter der Haut liegt, beſezzt halten:
auch dieſe laſſen durch ihre Loͤcher (a) einen Schleim von
ſich in den Lufroͤhrenkopf, ſie ſind an dem ganzen Keh-
lendekkel deutlich, beſonders aber an deſſen Grundflaͤ-
che (b), und deſſen dikkeren Joche zu ſehen: man kann
ihre Anhaͤngſel mit leichter Muͤhe aus den Furchen, und
Spalten dieſes Knorpels herausziehen; dieſe Druͤſen um-
giebt Fett (c). Man hat dieſes lange gewuſt, und es
hat ſchon Jakob Berengar (d) hinterlaſſen, daß ein
fettes Fleiſch an dem Kehlendekkel, und Karl Ste-
phan
(e), daß eine leimige Subſtanz daſelbſt an-
zutreffen ſey. Steno beſchreibt auf dem Kehlendekkel
liegende Fleiſchwaͤrzchen, und durch den Kehlendekkel ge-
zogne Roͤhrchen (f), und eine groſſe Druͤſe auf dem
gewoͤlbten Ruͤkken dieſes Dekkels, nebſt vielen kleinen
auf dem holen Theile hingegen P. Dionis (g). Die
ganze Sache hat Morgagni (h) genauer dargelegt,
und dieſer beſchreibt ſie fuͤr eine einzige und groſſe Druͤ-
ſe (i). Dieſes haͤtte zwar in des Zerlegers Belieben ge-
ſtanden, allein die Druͤſen liegen dennoch offenbar ein-
zeln am Ende des Dekkels. Es fuͤgt der beruͤhmte Weit-
brecht
(k) noch eine Falte hinzu, naͤmlich am hintern,
und auswendigen Theile des Luftroͤhrenkopfes, zwiſchen
dem Schildknorpel, und dem hintern Ringſchildmuskel.

Er
(z) [Spaltenumbruch] MORGAGN. S. 2 winſ-
low.
n.
440.
(a) Gezeichnet vom CASSER.
vom FABRIC. vom SANTOR.
T. 3. f. 1. D. a. MORGAGN.
angef.
Ort.
(b) COWPER append. f. 20.
a. a.
(c) DVVERN. angef. Ort.
S. 219.
(d) Ueber den mvndinvm.
S. CCCXCVI. b. Iſagog. S. 45. b.
(e) [Spaltenumbruch] T. 251.
(f) De muſc. et gland. S. 34.
(g) Cours d’Anat. S. 480. ver-
celloni
gland. oeſoph. Sect.
2.
(h) Adv I. S. 2. Er beſtaͤtigts,
adv. V. S. 68. 69. Dieſem ſolgt
verh S. 87.
(i) Ebendaſ. Ferner verh. S.
187. Doch geſteht er, daß ſie ſich zer-
ſtreue in einzelne.
(k) Comm. Acad. Petrop. T. 14.
S. 214.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0618" n="610[612]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Stimme. <hi rendition="#aq">IX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
gen, und ausGefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en zu&#x017F;ammenge&#x017F;ezzten Schwa&#x0364;nzen <note place="foot" n="(z)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MORGAGN.</hi></hi> S. 2 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">win&#x017F;-<lb/>
low.</hi></hi> n.</hi> 440.</note><lb/>
zu eben &#x017F;olchen Dru&#x0364;&#x017F;en verwandeln, als die &#x017F;ind, welche<lb/>
die&#x017F;e Fla&#x0364;che, wo &#x017F;ie unter der Haut liegt, be&#x017F;ezzt halten:<lb/>
auch die&#x017F;e la&#x017F;&#x017F;en durch ihre Lo&#x0364;cher <note place="foot" n="(a)">Gezeichnet vom <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CASSER.</hi></hi><lb/>
vom <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FABRIC.</hi></hi> vom <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SANTOR.</hi><lb/>
T. 3. f. 1. D. a. <hi rendition="#g">MORGAGN.</hi></hi> angef.<lb/>
Ort.</note> einen Schleim von<lb/>
&#x017F;ich in den Lufro&#x0364;hrenkopf, &#x017F;ie &#x017F;ind an dem ganzen Keh-<lb/>
lendekkel deutlich, be&#x017F;onders aber an de&#x017F;&#x017F;en Grundfla&#x0364;-<lb/>
che <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COWPER</hi> append. f. 20.<lb/>
a. a.</hi></note>, und de&#x017F;&#x017F;en dikkeren Joche zu &#x017F;ehen: man kann<lb/>
ihre Anha&#x0364;ng&#x017F;el mit leichter Mu&#x0364;he aus den Furchen, und<lb/>
Spalten die&#x017F;es Knorpels herausziehen; die&#x017F;e Dru&#x0364;&#x017F;en um-<lb/>
giebt Fett <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DVVERN.</hi></hi> angef. Ort.<lb/>
S. 219.</note>. Man hat die&#x017F;es lange gewu&#x017F;t, und es<lb/>
hat &#x017F;chon <hi rendition="#fr">Jakob Berengar</hi> <note place="foot" n="(d)">Ueber den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">mvndinvm.</hi></hi></hi><lb/>
S. <hi rendition="#aq">CCCXCVI. b. I&#x017F;agog.</hi> S. 45. <hi rendition="#aq">b.</hi></note> hinterla&#x017F;&#x017F;en, daß ein<lb/>
fettes Flei&#x017F;ch an dem Kehlendekkel, und <hi rendition="#fr">Karl Ste-<lb/>
phan</hi> <note place="foot" n="(e)"><cb/><hi rendition="#aq">T.</hi> 251.</note>, daß eine leimige Sub&#x017F;tanz da&#x017F;elb&#x017F;t an-<lb/>
zutreffen &#x017F;ey. <hi rendition="#fr">Steno</hi> be&#x017F;chreibt auf dem Kehlendekkel<lb/>
liegende Flei&#x017F;chwa&#x0364;rzchen, und durch den Kehlendekkel ge-<lb/>
zogne Ro&#x0364;hrchen <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">De mu&#x017F;c. et gland.</hi> S. 34.</note>, und eine gro&#x017F;&#x017F;e Dru&#x0364;&#x017F;e auf dem<lb/>
gewo&#x0364;lbten Ru&#x0364;kken die&#x017F;es Dekkels, neb&#x017F;t vielen kleinen<lb/>
auf dem holen Theile hingegen <hi rendition="#fr">P. Dionis</hi> <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">Cours d&#x2019;Anat.</hi> S. 480. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ver-<lb/>
celloni</hi></hi> gland. oe&#x017F;oph. Sect.</hi> 2.</note>. Die<lb/>
ganze Sache hat <hi rendition="#fr">Morgagni</hi> <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">Adv I.</hi> S. 2. Er be&#x017F;ta&#x0364;tigts,<lb/><hi rendition="#aq">adv. V.</hi> S. 68. 69. Die&#x017F;em &#x017F;olgt<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">verh</hi></hi></hi> S. 87.</note> genauer dargelegt,<lb/>
und die&#x017F;er be&#x017F;chreibt &#x017F;ie fu&#x0364;r eine einzige und gro&#x017F;&#x017F;e Dru&#x0364;-<lb/>
&#x017F;e <note place="foot" n="(i)">Ebenda&#x017F;. Ferner <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">verh.</hi></hi></hi> S.<lb/>
187. Doch ge&#x017F;teht er, daß &#x017F;ie &#x017F;ich zer-<lb/>
&#x017F;treue in einzelne.</note>. Die&#x017F;es ha&#x0364;tte zwar in des Zerlegers Belieben ge-<lb/>
&#x017F;tanden, allein die Dru&#x0364;&#x017F;en liegen dennoch offenbar ein-<lb/>
zeln am Ende des Dekkels. Es fu&#x0364;gt der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Weit-<lb/>
brecht</hi> <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">Comm. Acad. Petrop. T.</hi> 14.<lb/>
S. 214.</note> noch eine Falte hinzu, na&#x0364;mlich am hintern,<lb/>
und auswendigen Theile des Luftro&#x0364;hrenkopfes, zwi&#x017F;chen<lb/>
dem Schildknorpel, und dem hintern Ring&#x017F;childmuskel.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Er</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[610[612]/0618] Die Stimme. IX. Buch. gen, und ausGefaͤſſen zuſammengeſezzten Schwaͤnzen (z) zu eben ſolchen Druͤſen verwandeln, als die ſind, welche dieſe Flaͤche, wo ſie unter der Haut liegt, beſezzt halten: auch dieſe laſſen durch ihre Loͤcher (a) einen Schleim von ſich in den Lufroͤhrenkopf, ſie ſind an dem ganzen Keh- lendekkel deutlich, beſonders aber an deſſen Grundflaͤ- che (b), und deſſen dikkeren Joche zu ſehen: man kann ihre Anhaͤngſel mit leichter Muͤhe aus den Furchen, und Spalten dieſes Knorpels herausziehen; dieſe Druͤſen um- giebt Fett (c). Man hat dieſes lange gewuſt, und es hat ſchon Jakob Berengar (d) hinterlaſſen, daß ein fettes Fleiſch an dem Kehlendekkel, und Karl Ste- phan (e), daß eine leimige Subſtanz daſelbſt an- zutreffen ſey. Steno beſchreibt auf dem Kehlendekkel liegende Fleiſchwaͤrzchen, und durch den Kehlendekkel ge- zogne Roͤhrchen (f), und eine groſſe Druͤſe auf dem gewoͤlbten Ruͤkken dieſes Dekkels, nebſt vielen kleinen auf dem holen Theile hingegen P. Dionis (g). Die ganze Sache hat Morgagni (h) genauer dargelegt, und dieſer beſchreibt ſie fuͤr eine einzige und groſſe Druͤ- ſe (i). Dieſes haͤtte zwar in des Zerlegers Belieben ge- ſtanden, allein die Druͤſen liegen dennoch offenbar ein- zeln am Ende des Dekkels. Es fuͤgt der beruͤhmte Weit- brecht (k) noch eine Falte hinzu, naͤmlich am hintern, und auswendigen Theile des Luftroͤhrenkopfes, zwiſchen dem Schildknorpel, und dem hintern Ringſchildmuskel. Er (z) MORGAGN. S. 2 winſ- low. n. 440. (a) Gezeichnet vom CASSER. vom FABRIC. vom SANTOR. T. 3. f. 1. D. a. MORGAGN. angef. Ort. (b) COWPER append. f. 20. a. a. (c) DVVERN. angef. Ort. S. 219. (d) Ueber den mvndinvm. S. CCCXCVI. b. Iſagog. S. 45. b. (e) T. 251. (f) De muſc. et gland. S. 34. (g) Cours d’Anat. S. 480. ver- celloni gland. oeſoph. Sect. 2. (h) Adv I. S. 2. Er beſtaͤtigts, adv. V. S. 68. 69. Dieſem ſolgt verh S. 87. (i) Ebendaſ. Ferner verh. S. 187. Doch geſteht er, daß ſie ſich zer- ſtreue in einzelne. (k) Comm. Acad. Petrop. T. 14. S. 214.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/618
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 610[612]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/618>, abgerufen am 06.06.2024.