nur ist ihr Maas schwer zu bestimmen. Es hat Jo- hann Floyer(e), in einer Minute einen Tropfen, und wenn dieser einen Gran schwer gewogen, 24 Quentchen oder drei Unzen in 24 Stunden aus dem Atem gesam- melt. Sanktorins schäzzt es innerhalb 24 Stunden (f) auf ein halbes Pfund, und sein Ausleger noch etwas höher (g), Karl Aug. von Bergen(h), auf die Helfte der ganzen Ausdünstung, der berühmte Ste- phenson(i), aber höher. Es fieng der berühmte Ha- les den Hauch in sehr heisser Asche auf (k), und so |mas er die Schwere, an der die Asche von dem aufgefang- nen Dunste zugenommen, und so fand er in 50 Ausat- mungen 17 Gran, wenn man also die Anzahl der Atem- züge in Rechnung bringt, so wird das Aushauchen in- nerhalb vier und zwanzig Stunden nicht weniger als ein Pfund und seyn (l). Auf drei und zwanzig Unzen schäzzt es der berühmte Home(l*). Es ist aber die Menge des Hauches um desto grösser, je mehr sich ein Thier durch Bewegung erhizzt hat, oder durch Fieber, und sie ist im Hunde sehr gros (m), weil dieses Thier durch die Haut wenig ausdünstet (n).
Untersucht man die Natur dessen, das durch den Hauch ausgestossen wird, so ist es vornämlich Wasser. Es war Wasser, welches der leichtgläubige Alchimist (o) von seinem Hauche, den er in sehr weite Gefässe auffieng, nach und nach zusammen brachte. Wasser war es, wel- ches Bartholett in sehr grossen kristallnen Kugeln (p)
sam-
(e)[Spaltenumbruch]pvlsewatch T. II. S. 336.
(f) Abschn. n. 5.
(g)lister ebendas.
(h)Perspiratio viscerum. S. 4.
(i)Mech. pract. S. 31.
(k)Haemast, append. exp. 6. S. 326.
(l) 8 B. 5 A. 8 N.
(l*)Medic. fact. S. 238.
(m)[Spaltenumbruch]QVINCY stat. S. 46.
(n)FLOYER T. II. S. 348. hevcher oper. S. 470. mead of poisons. S. 138. dvntze. S. 20.
(o)SANTOR. n. 5. BOERH. de fabr. gland. S. 6.
(p)De respir. diffic. S. 391.
M m 5
V. Abſchn. Der Nuzzen.
nur iſt ihr Maas ſchwer zu beſtimmen. Es hat Jo- hann Floyer(e), in einer Minute einen Tropfen, und wenn dieſer einen Gran ſchwer gewogen, 24 Quentchen oder drei Unzen in 24 Stunden aus dem Atem geſam- melt. Sanktorins ſchaͤzzt es innerhalb 24 Stunden (f) auf ein halbes Pfund, und ſein Ausleger noch etwas hoͤher (g), Karl Aug. von Bergen(h), auf die Helfte der ganzen Ausduͤnſtung, der beruͤhmte Ste- phenſon(i), aber hoͤher. Es fieng der beruͤhmte Ha- les den Hauch in ſehr heiſſer Aſche auf (k), und ſo |mas er die Schwere, an der die Aſche von dem aufgefang- nen Dunſte zugenommen, und ſo fand er in 50 Ausat- mungen 17 Gran, wenn man alſo die Anzahl der Atem- zuͤge in Rechnung bringt, ſo wird das Aushauchen in- nerhalb vier und zwanzig Stunden nicht weniger als ein Pfund und ſeyn (l). Auf drei und zwanzig Unzen ſchaͤzzt es der beruͤhmte Home(l*). Es iſt aber die Menge des Hauches um deſto groͤſſer, je mehr ſich ein Thier durch Bewegung erhizzt hat, oder durch Fieber, und ſie iſt im Hunde ſehr gros (m), weil dieſes Thier durch die Haut wenig ausduͤnſtet (n).
Unterſucht man die Natur deſſen, das durch den Hauch ausgeſtoſſen wird, ſo iſt es vornaͤmlich Waſſer. Es war Waſſer, welches der leichtglaͤubige Alchimiſt (o) von ſeinem Hauche, den er in ſehr weite Gefaͤſſe auffieng, nach und nach zuſammen brachte. Waſſer war es, wel- ches Bartholett in ſehr groſſen kriſtallnen Kugeln (p)
ſam-
(e)[Spaltenumbruch]pvlſewatch T. II. S. 336.
(f) Abſchn. n. 5.
(g)liſter ebendaſ.
(h)Perſpiratio viſcerum. S. 4.
(i)Mech. pract. S. 31.
(k)Hæmaſt, append. exp. 6. S. 326.
(l) 8 B. 5 A. 8 N.
(l*)Medic. fact. S. 238.
(m)[Spaltenumbruch]QVINCY ſtat. S. 46.
(n)FLOYER T. II. S. 348. hevcher oper. S. 470. mead of poiſons. S. 138. dvntze. S. 20.
(o)SANTOR. n. 5. BOERH. de fabr. gland. S. 6.
(p)De reſpir. diffic. S. 391.
M m 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0559"n="551[553]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">V.</hi> Abſchn. Der Nuzzen.</hi></fw><lb/>
nur iſt ihr Maas ſchwer zu beſtimmen. Es hat <hirendition="#fr">Jo-<lb/>
hann Floyer</hi><noteplace="foot"n="(e)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">pvlſewatch</hi></hi> T. II.</hi> S. 336.</note>, in einer Minute einen Tropfen, und<lb/>
wenn dieſer einen Gran ſchwer gewogen, 24 Quentchen<lb/>
oder drei Unzen in 24 Stunden aus dem Atem geſam-<lb/>
melt. <hirendition="#fr">Sanktorins</hi>ſchaͤzzt es innerhalb 24 Stunden <noteplace="foot"n="(f)">Abſchn. <hirendition="#aq">n.</hi> 5.</note><lb/>
auf ein halbes Pfund, und ſein Ausleger noch etwas<lb/>
hoͤher <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">liſter</hi></hi></hi> ebendaſ.</note>, <hirendition="#fr">Karl Aug. von Bergen</hi><noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">Perſpiratio viſcerum.</hi> S. 4.</note>, auf die<lb/>
Helfte der ganzen Ausduͤnſtung, der beruͤhmte <hirendition="#fr">Ste-<lb/>
phenſon</hi><noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">Mech. pract.</hi> S. 31.</note>, aber hoͤher. Es fieng der beruͤhmte <hirendition="#fr">Ha-<lb/>
les</hi> den Hauch in ſehr heiſſer Aſche auf <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">Hæmaſt, append. exp.</hi> 6. S.<lb/>
326.</note>, und ſo |mas<lb/>
er die Schwere, an der die Aſche von dem aufgefang-<lb/>
nen Dunſte zugenommen, und ſo fand er in 50 Ausat-<lb/>
mungen 17 Gran, wenn man alſo die Anzahl der Atem-<lb/>
zuͤge in Rechnung bringt, ſo wird das Aushauchen in-<lb/>
nerhalb vier und zwanzig Stunden nicht weniger als ein<lb/>
Pfund und <formulanotation="TeX">\frac{39}{100}</formula>ſeyn <noteplace="foot"n="(l)">8 B. 5 A. 8 N.</note>. Auf drei und zwanzig Unzen<lb/>ſchaͤzzt es der beruͤhmte <hirendition="#fr">Home</hi><noteplace="foot"n="(l*)"><hirendition="#aq">Medic. fact.</hi> S. 238.</note>. Es iſt aber die<lb/>
Menge des Hauches um deſto groͤſſer, je mehr ſich ein Thier<lb/>
durch Bewegung erhizzt hat, oder durch Fieber, und ſie<lb/>
iſt im Hunde ſehr gros <noteplace="foot"n="(m)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">QVINCY</hi>ſtat.</hi> S. 46.</note>, weil dieſes Thier durch die<lb/>
Haut wenig ausduͤnſtet <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">FLOYER</hi> T. II.</hi> S. 348.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">hevcher</hi></hi> oper.</hi> S. 470. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">mead</hi></hi><lb/>
of poiſons.</hi> S. 138. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">dvntze.</hi></hi></hi> S. 20.</note>.</p><lb/><p>Unterſucht man die Natur deſſen, das durch den<lb/>
Hauch ausgeſtoſſen wird, ſo iſt es vornaͤmlich Waſſer.<lb/>
Es war Waſſer, welches der leichtglaͤubige Alchimiſt <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SANTOR.</hi> n. 5. <hirendition="#g">BOERH.</hi><lb/>
de fabr. gland.</hi> S. 6.</note><lb/>
von ſeinem Hauche, den er in ſehr weite Gefaͤſſe auffieng,<lb/>
nach und nach zuſammen brachte. Waſſer war es, wel-<lb/>
ches <hirendition="#fr">Bartholett</hi> in ſehr groſſen kriſtallnen Kugeln <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">De reſpir. diffic.</hi> S. 391.</note><lb/><fwplace="bottom"type="sig">M m 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſam-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[551[553]/0559]
V. Abſchn. Der Nuzzen.
nur iſt ihr Maas ſchwer zu beſtimmen. Es hat Jo-
hann Floyer (e), in einer Minute einen Tropfen, und
wenn dieſer einen Gran ſchwer gewogen, 24 Quentchen
oder drei Unzen in 24 Stunden aus dem Atem geſam-
melt. Sanktorins ſchaͤzzt es innerhalb 24 Stunden (f)
auf ein halbes Pfund, und ſein Ausleger noch etwas
hoͤher (g), Karl Aug. von Bergen (h), auf die
Helfte der ganzen Ausduͤnſtung, der beruͤhmte Ste-
phenſon (i), aber hoͤher. Es fieng der beruͤhmte Ha-
les den Hauch in ſehr heiſſer Aſche auf (k), und ſo |mas
er die Schwere, an der die Aſche von dem aufgefang-
nen Dunſte zugenommen, und ſo fand er in 50 Ausat-
mungen 17 Gran, wenn man alſo die Anzahl der Atem-
zuͤge in Rechnung bringt, ſo wird das Aushauchen in-
nerhalb vier und zwanzig Stunden nicht weniger als ein
Pfund und [FORMEL] ſeyn (l). Auf drei und zwanzig Unzen
ſchaͤzzt es der beruͤhmte Home (l*). Es iſt aber die
Menge des Hauches um deſto groͤſſer, je mehr ſich ein Thier
durch Bewegung erhizzt hat, oder durch Fieber, und ſie
iſt im Hunde ſehr gros (m), weil dieſes Thier durch die
Haut wenig ausduͤnſtet (n).
Unterſucht man die Natur deſſen, das durch den
Hauch ausgeſtoſſen wird, ſo iſt es vornaͤmlich Waſſer.
Es war Waſſer, welches der leichtglaͤubige Alchimiſt (o)
von ſeinem Hauche, den er in ſehr weite Gefaͤſſe auffieng,
nach und nach zuſammen brachte. Waſſer war es, wel-
ches Bartholett in ſehr groſſen kriſtallnen Kugeln (p)
ſam-
(e)
pvlſewatch T. II. S. 336.
(f) Abſchn. n. 5.
(g) liſter ebendaſ.
(h) Perſpiratio viſcerum. S. 4.
(i) Mech. pract. S. 31.
(k) Hæmaſt, append. exp. 6. S.
326.
(l) 8 B. 5 A. 8 N.
(l*) Medic. fact. S. 238.
(m)
QVINCY ſtat. S. 46.
(n) FLOYER T. II. S. 348.
hevcher oper. S. 470. mead
of poiſons. S. 138. dvntze. S. 20.
(o) SANTOR. n. 5. BOERH.
de fabr. gland. S. 6.
(p) De reſpir. diffic. S. 391.
M m 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 551[553]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/559>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.