Schaden an, und sie machen das Atemholen beschwer- lich (c).
Wir haben einigermaßen gezeigt, was diese Muskeln am Unterleibe, und der Brust vor Veränderungen an- richten (d). Sie drükken den Unterleib zusammen, wie ein sehr starker Gürtel (e), und dieses thun beide schiefe, und der Quermuskel, dagegen treiben sie die Eingewei- de (f), welche weder nach unten, noch rükkwerts auswei- chen können, über sich gegen das Zwerchfell, und sie zwingen diesen flachen Muskel sich zu wölben, daß er selbst in die Brust (g) hinauf steigt. Diese Wölbung, und den Raum, den die untern Ribben einnehmen, er- füllt nunmehr die Leber, der Magen, die Milz, und die ebenfalls in die Höhe getriebenen Nieren. Es kann aber das Zwerchfell in die Brust zu einer verschiednen Höhe hinaufgetrieben werden, so wie die Anstrengungen des Ausatmens verschieden sind. Man hat gesehen, daß die Brust zwischen der sechsten und siebenden Ribbe (h), durchbort worden, ohne daß das Zwerrchfell verlezzt wor- den; und man hat es dagegen von Wunden durchbort befunden, welche zwischen der vierten, und fünften Rib- be angebracht waren (i). Da übrigens der Tod mit dem Ausatmen verbunden ist, so findet man das Zwerchfell an todten Körpern jederzeit über sich hinaufgetrieben (k), es verstekkt unter seinem hohen Gewölbe, die Leber, den Magen, die Milz, und einen grossen Theil der Nieren.
Daß das Zwerchfell, und die Ribbenmuskeln, von den Bauchmuskeln leicht bezwungen werden, erhellt auch
schon
(c)[Spaltenumbruch]OEDER. n. 17.
(d) 1. Abschn. 8. B. §. | 29.
(e) §. 30. 1. Abschn. 8 B.
(f)VESAL. S. 349. und 823. SPIGEL. L. IV. c. 18. pecqvet S. 83. sylvivs diss. VII. n. 23. drelincovrt canic. 7.
(g)THRVSTON. S. 38. de [Spaltenumbruch]GORTER. n. 27. nevcranz. c. 5. die Pariser am Straussen. Mem. sur la respir. exp. 40. 42.
(h)BOGVTZKY. S. 18.
(i)H. de HEERS. obs. 25.
(k)CHESELDEN. S. 105. VERHEYEN. S. 170. Vergl. S. 74.
IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen.
Schaden an, und ſie machen das Atemholen beſchwer- lich (c).
Wir haben einigermaßen gezeigt, was dieſe Muskeln am Unterleibe, und der Bruſt vor Veraͤnderungen an- richten (d). Sie druͤkken den Unterleib zuſammen, wie ein ſehr ſtarker Guͤrtel (e), und dieſes thun beide ſchiefe, und der Quermuskel, dagegen treiben ſie die Eingewei- de (f), welche weder nach unten, noch ruͤkkwerts auswei- chen koͤnnen, uͤber ſich gegen das Zwerchfell, und ſie zwingen dieſen flachen Muskel ſich zu woͤlben, daß er ſelbſt in die Bruſt (g) hinauf ſteigt. Dieſe Woͤlbung, und den Raum, den die untern Ribben einnehmen, er- fuͤllt nunmehr die Leber, der Magen, die Milz, und die ebenfalls in die Hoͤhe getriebenen Nieren. Es kann aber das Zwerchfell in die Bruſt zu einer verſchiednen Hoͤhe hinaufgetrieben werden, ſo wie die Anſtrengungen des Ausatmens verſchieden ſind. Man hat geſehen, daß die Bruſt zwiſchen der ſechſten und ſiebenden Ribbe (h), durchbort worden, ohne daß das Zwerrchfell verlezzt wor- den; und man hat es dagegen von Wunden durchbort befunden, welche zwiſchen der vierten, und fuͤnften Rib- be angebracht waren (i). Da uͤbrigens der Tod mit dem Ausatmen verbunden iſt, ſo findet man das Zwerchfell an todten Koͤrpern jederzeit uͤber ſich hinaufgetrieben (k), es verſtekkt unter ſeinem hohen Gewoͤlbe, die Leber, den Magen, die Milz, und einen groſſen Theil der Nieren.
Daß das Zwerchfell, und die Ribbenmuskeln, von den Bauchmuskeln leicht bezwungen werden, erhellt auch
ſchon
(c)[Spaltenumbruch]OEDER. n. 17.
(d) 1. Abſchn. 8. B. §. | 29.
(e) §. 30. 1. Abſchn. 8 B.
(f)VESAL. S. 349. und 823. SPIGEL. L. IV. c. 18. pecqvet S. 83. ſylvivſ diſſ. VII. n. 23. drelincovrt canic. 7.
(g)THRVSTON. S. 38. de [Spaltenumbruch]GORTER. n. 27. nevcranz. c. 5. die Pariſer am Strauſſen. Mem. ſur la reſpir. exp. 40. 42.
(h)BOGVTZKY. S. 18.
(i)H. de HEERS. obſ. 25.
(k)CHESELDEN. S. 105. VERHEYEN. S. 170. Vergl. S. 74.
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IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen.
Schaden an, und ſie machen das Atemholen beſchwer-
lich (c).
Wir haben einigermaßen gezeigt, was dieſe Muskeln
am Unterleibe, und der Bruſt vor Veraͤnderungen an-
richten (d). Sie druͤkken den Unterleib zuſammen, wie
ein ſehr ſtarker Guͤrtel (e), und dieſes thun beide ſchiefe,
und der Quermuskel, dagegen treiben ſie die Eingewei-
de (f), welche weder nach unten, noch ruͤkkwerts auswei-
chen koͤnnen, uͤber ſich gegen das Zwerchfell, und ſie
zwingen dieſen flachen Muskel ſich zu woͤlben, daß er
ſelbſt in die Bruſt (g) hinauf ſteigt. Dieſe Woͤlbung,
und den Raum, den die untern Ribben einnehmen, er-
fuͤllt nunmehr die Leber, der Magen, die Milz, und die
ebenfalls in die Hoͤhe getriebenen Nieren. Es kann
aber das Zwerchfell in die Bruſt zu einer verſchiednen
Hoͤhe hinaufgetrieben werden, ſo wie die Anſtrengungen
des Ausatmens verſchieden ſind. Man hat geſehen, daß
die Bruſt zwiſchen der ſechſten und ſiebenden Ribbe (h),
durchbort worden, ohne daß das Zwerrchfell verlezzt wor-
den; und man hat es dagegen von Wunden durchbort
befunden, welche zwiſchen der vierten, und fuͤnften Rib-
be angebracht waren (i). Da uͤbrigens der Tod mit dem
Ausatmen verbunden iſt, ſo findet man das Zwerchfell
an todten Koͤrpern jederzeit uͤber ſich hinaufgetrieben (k),
es verſtekkt unter ſeinem hohen Gewoͤlbe, die Leber, den
Magen, die Milz, und einen groſſen Theil der Nieren.
Daß das Zwerchfell, und die Ribbenmuskeln, von
den Bauchmuskeln leicht bezwungen werden, erhellt auch
ſchon
(c)
OEDER. n. 17.
(d) 1. Abſchn. 8. B. §. | 29.
(e) §. 30. 1. Abſchn. 8 B.
(f) VESAL. S. 349. und 823.
SPIGEL. L. IV. c. 18. pecqvet
S. 83. ſylvivſ diſſ. VII. n. 23.
drelincovrt canic. 7.
(g) THRVSTON. S. 38. de
GORTER. n. 27. nevcranz.
c. 5. die Pariſer am Strauſſen.
Mem. ſur la reſpir. exp. 40. 42.
(h) BOGVTZKY. S. 18.
(i) H. de HEERS. obſ. 25.
(k) CHESELDEN. S. 105.
VERHEYEN. S. 170. Vergl. S.
74.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/433>, abgerufen am 22.11.2024.
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