Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.der Verschiedenheit der Säfte. vitale), welche in die Seele des Lebens einen Einflus habe,und eine andre, welche wenigstens den Anfang der Er- zeugung eines Wesen zum Wesen enthalte (a). Es gebe aber in uns so viele Fermenten (Grundsäure), als Digestionen sind (b). Es würden die Geruchteile des Ferments von den Gefässen, die solches enthalten, auf- gebleht (c). Sie würden durch diese Körper in die fein- ste Theile, oder in Atomen aufgelöst (d). Es habe der Magen seine besondre eigentümliche Lebenssäure: die Leber ihr Gallferment (f), wodurch die Magensäure in ein salziges Salz verwandelt werde. Es wohne im Ge- därme ein Kotferment (g) und ein anderes gleichnamiges, das aber die Natur eines Harns annehmen kann, hätte seinen Sizz in der Niere (h): ein anderes Ferment, wel- ches Blut mache, wäre in der Leber zugegen (i), und es werde das Schlagaderblut im Herzen, von einem eignen Fermente in den Lebensgeist verwandelt (k). Es beglei- tet das Ferment die allerlezte Werkstäte der Glieder (l), in welchen, was jedes Glied betrift, das Blut zur Er- närung der Theile angewendet und verwandelt werde. Jch habe diese altmodische Dinge, aus der Ursache et- was weitleuftig berürt, weil besonders unser ehemalige grosse Lehrer in seinen Schriften die helmontische Re- densarten hin und wieder zu nennen und sie entweder zu entschuldigen, oder zu wiederlegen pflegt. Nicht sehr unänlich sehen die besondren Fermenten indem (a) [Spaltenumbruch]
Ebendas. n. 8. (b) Sextuplex digestio alimenti humani. n. 2. 6. (c) Imago fermenti. n. 11. (d) n. 23. (f) Sextuplex digestio. n. 27. (g) [Spaltenumbruch]
n. 81. (h) Latex humor. neglect. n. 10. u. f. (i) n. 38. (k) n. 62. (l) n. 67. (m) De fermentatione c. 5. (e) n. 24. Sextuplex digestio.
n. 14. der Verſchiedenheit der Saͤfte. vitale), welche in die Seele des Lebens einen Einflus habe,und eine andre, welche wenigſtens den Anfang der Er- zeugung eines Weſen zum Weſen enthalte (a). Es gebe aber in uns ſo viele Fermenten (Grundſaͤure), als Digeſtionen ſind (b). Es wuͤrden die Geruchteile des Ferments von den Gefaͤſſen, die ſolches enthalten, auf- gebleht (c). Sie wuͤrden durch dieſe Koͤrper in die fein- ſte Theile, oder in Atomen aufgeloͤſt (d). Es habe der Magen ſeine beſondre eigentuͤmliche Lebensſaͤure: die Leber ihr Gallferment (f), wodurch die Magenſaͤure in ein ſalziges Salz verwandelt werde. Es wohne im Ge- daͤrme ein Kotferment (g) und ein anderes gleichnamiges, das aber die Natur eines Harns annehmen kann, haͤtte ſeinen Sizz in der Niere (h): ein anderes Ferment, wel- ches Blut mache, waͤre in der Leber zugegen (i), und es werde das Schlagaderblut im Herzen, von einem eignen Fermente in den Lebensgeiſt verwandelt (k). Es beglei- tet das Ferment die allerlezte Werkſtaͤte der Glieder (l), in welchen, was jedes Glied betrift, das Blut zur Er- naͤrung der Theile angewendet und verwandelt werde. Jch habe dieſe altmodiſche Dinge, aus der Urſache et- was weitleuftig beruͤrt, weil beſonders unſer ehemalige groſſe Lehrer in ſeinen Schriften die helmontiſche Re- densarten hin und wieder zu nennen und ſie entweder zu entſchuldigen, oder zu wiederlegen pflegt. Nicht ſehr unaͤnlich ſehen die beſondren Fermenten indem (a) [Spaltenumbruch]
Ebendaſ. n. 8. (b) Sextuplex digeſtio alimenti humani. n. 2. 6. (c) Imago fermenti. n. 11. (d) n. 23. (f) Sextuplex digeſtio. n. 27. (g) [Spaltenumbruch]
n. 81. (h) Latex humor. neglect. n. 10. u. f. (i) n. 38. (k) n. 62. (l) n. 67. (m) De fermentatione c. 5. (e) n. 24. Sextuplex digeſtio.
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der Verſchiedenheit der Saͤfte.
vitale), welche in die Seele des Lebens einen Einflus habe,
und eine andre, welche wenigſtens den Anfang der Er-
zeugung eines Weſen zum Weſen enthalte (a). Es
gebe aber in uns ſo viele Fermenten (Grundſaͤure), als
Digeſtionen ſind (b). Es wuͤrden die Geruchteile des
Ferments von den Gefaͤſſen, die ſolches enthalten, auf-
gebleht (c). Sie wuͤrden durch dieſe Koͤrper in die fein-
ſte Theile, oder in Atomen aufgeloͤſt (d). Es habe der
Magen ſeine beſondre eigentuͤmliche Lebensſaͤure: die
Leber ihr Gallferment (f), wodurch die Magenſaͤure in
ein ſalziges Salz verwandelt werde. Es wohne im Ge-
daͤrme ein Kotferment (g) und ein anderes gleichnamiges,
das aber die Natur eines Harns annehmen kann, haͤtte
ſeinen Sizz in der Niere (h): ein anderes Ferment, wel-
ches Blut mache, waͤre in der Leber zugegen (i), und es
werde das Schlagaderblut im Herzen, von einem eignen
Fermente in den Lebensgeiſt verwandelt (k). Es beglei-
tet das Ferment die allerlezte Werkſtaͤte der Glieder (l),
in welchen, was jedes Glied betrift, das Blut zur Er-
naͤrung der Theile angewendet und verwandelt werde.
Jch habe dieſe altmodiſche Dinge, aus der Urſache et-
was weitleuftig beruͤrt, weil beſonders unſer ehemalige
groſſe Lehrer in ſeinen Schriften die helmontiſche Re-
densarten hin und wieder zu nennen und ſie entweder zu
entſchuldigen, oder zu wiederlegen pflegt.
Nicht ſehr unaͤnlich ſehen die beſondren Fermenten
aus, welche Thomas Willis (m) in dem Herzen, im
Magen, in der Niere der Milz, der Leber angelegt hat,
indem
(e)
(a)
Ebendaſ. n. 8.
(b) Sextuplex digeſtio alimenti
humani. n. 2. 6.
(c) Imago fermenti. n. 11.
(d) n. 23.
(f) Sextuplex digeſtio. n. 27.
(g)
n. 81.
(h) Latex humor. neglect. n. 10.
u. f.
(i) n. 38.
(k) n. 62.
(l) n. 67.
(m) De fermentatione c. 5.
(e) n. 24. Sextuplex digeſtio.
n. 14.
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