Schmier von öliger Art ist. Denn es wachsen gemei- niglich die Haare aus dem Fette hervor.
Andre zusammengesezzte Schmierdrüsen vereinigen ihre Auswurfsgänge in einen einzigen gemeinschaftlichen kleinen Kanal. Exempel davon hat man unter den gros- sen zusammengesezzten Drüsen an den Drüsen der Na- se (b) und des Gesichts, ferner an den Drüsen desjeni- gen wolrichenden Thieres (d), welches kurz zuvor angefü- ret worden, wie auch des Zibetthiers (e).
Jn Vertiefungen entspringt die Schmier der Augen- lieder, und zwar aus länglichen, ästigen, in einen ein- zigen kleinen Darm zusammenlaufenden blinden Bläs- chen (f). Es hat Ruysch durch die Schlagadern sein Wachs in diese Drüsen hineingetrieben (g).
§. 26. Resultat aus dem Obigen.
Aus allem diesen läst sich folgern, daß unter den Drüsen und absondernden Werkzeugen eine grosse Ver- schiedenheit statt finde, und daß es überhaupt nicht zu vermuten sey, daß die verschiedne Drüsen viel unter ein- ander gemein haben sollten, indem sie weder im Baue mit einander übereinkommen, noch gleiche Figur (h) oder einerlei Geschäfte haben: so, daß es überhaupt sehr schwer hält, eine Erklärung ausfindig zu machen, welche eine höchsteinfache, eine einfache und zusammengesezzte Drüse unter sich begriffe. Aus der Ursache scheint es nüzzlicher zu seyn, wenn man diesen Klassen auch verschied- (c)
ne Na-
(b)[Spaltenumbruch]morgagn. Epist. III. n. 4.
(d)Mem. de l' Academ. des sci- enc. 1731. S. 455. T. 4. ganz.
(e)drelincourt beim blas. Anat. anim.
(f)zinn de fabric. oculi. T. 7. f. 8.
(g)[Spaltenumbruch]Thes. anat. X. n. 124.
(h) Von dieser befielt Heister den Karakter einer Drüse herzu- nehmen. Compend. anat. adeno- graph. P. II. und in mavchart Disput. de vera glandulae appel- lati.
(c)malpighi Posthum. S. 95. T. 16. f. 10.
Siebendes Buch. Die Abſonderung.
Schmier von oͤliger Art iſt. Denn es wachſen gemei- niglich die Haare aus dem Fette hervor.
Andre zuſammengeſezzte Schmierdruͤſen vereinigen ihre Auswurfsgaͤnge in einen einzigen gemeinſchaftlichen kleinen Kanal. Exempel davon hat man unter den groſ- ſen zuſammengeſezzten Druͤſen an den Druͤſen der Na- ſe (b) und des Geſichts, ferner an den Druͤſen desjeni- gen wolrichenden Thieres (d), welches kurz zuvor angefuͤ- ret worden, wie auch des Zibetthiers (e).
Jn Vertiefungen entſpringt die Schmier der Augen- lieder, und zwar aus laͤnglichen, aͤſtigen, in einen ein- zigen kleinen Darm zuſammenlaufenden blinden Blaͤs- chen (f). Es hat Ruyſch durch die Schlagadern ſein Wachs in dieſe Druͤſen hineingetrieben (g).
§. 26. Reſultat aus dem Obigen.
Aus allem dieſen laͤſt ſich folgern, daß unter den Druͤſen und abſondernden Werkzeugen eine groſſe Ver- ſchiedenheit ſtatt finde, und daß es uͤberhaupt nicht zu vermuten ſey, daß die verſchiedne Druͤſen viel unter ein- ander gemein haben ſollten, indem ſie weder im Baue mit einander uͤbereinkommen, noch gleiche Figur (h) oder einerlei Geſchaͤfte haben: ſo, daß es uͤberhaupt ſehr ſchwer haͤlt, eine Erklaͤrung ausfindig zu machen, welche eine hoͤchſteinfache, eine einfache und zuſammengeſezzte Druͤſe unter ſich begriffe. Aus der Urſache ſcheint es nuͤzzlicher zu ſeyn, wenn man dieſen Klaſſen auch verſchied- (c)
ne Na-
(b)[Spaltenumbruch]morgagn. Epiſt. III. n. 4.
(d)Mem. de l’ Academ. des ſci- enc. 1731. S. 455. T. 4. ganz.
(e)drelincourt beim blaſ. Anat. anim.
(f)zinn de fabric. oculi. T. 7. f. 8.
(g)[Spaltenumbruch]Theſ. anat. X. n. 124.
(h) Von dieſer befielt Heiſter den Karakter einer Druͤſe herzu- nehmen. Compend. anat. adeno- graph. P. II. und in mavchart Diſput. de vera glandulae appel- lati.
(c)malpighi Poſthum. S. 95. T. 16. f. 10.
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Siebendes Buch. Die Abſonderung.
Schmier von oͤliger Art iſt. Denn es wachſen gemei-
niglich die Haare aus dem Fette hervor.
Andre zuſammengeſezzte Schmierdruͤſen vereinigen
ihre Auswurfsgaͤnge in einen einzigen gemeinſchaftlichen
kleinen Kanal. Exempel davon hat man unter den groſ-
ſen zuſammengeſezzten Druͤſen an den Druͤſen der Na-
ſe (b) und des Geſichts, ferner an den Druͤſen desjeni-
gen wolrichenden Thieres (d), welches kurz zuvor angefuͤ-
ret worden, wie auch des Zibetthiers (e).
Jn Vertiefungen entſpringt die Schmier der Augen-
lieder, und zwar aus laͤnglichen, aͤſtigen, in einen ein-
zigen kleinen Darm zuſammenlaufenden blinden Blaͤs-
chen (f). Es hat Ruyſch durch die Schlagadern ſein
Wachs in dieſe Druͤſen hineingetrieben (g).
§. 26.
Reſultat aus dem Obigen.
Aus allem dieſen laͤſt ſich folgern, daß unter den
Druͤſen und abſondernden Werkzeugen eine groſſe Ver-
ſchiedenheit ſtatt finde, und daß es uͤberhaupt nicht zu
vermuten ſey, daß die verſchiedne Druͤſen viel unter ein-
ander gemein haben ſollten, indem ſie weder im Baue
mit einander uͤbereinkommen, noch gleiche Figur (h) oder
einerlei Geſchaͤfte haben: ſo, daß es uͤberhaupt ſehr
ſchwer haͤlt, eine Erklaͤrung ausfindig zu machen, welche
eine hoͤchſteinfache, eine einfache und zuſammengeſezzte
Druͤſe unter ſich begriffe. Aus der Urſache ſcheint es
nuͤzzlicher zu ſeyn, wenn man dieſen Klaſſen auch verſchied-
ne Na-
(c)
(b)
morgagn. Epiſt. III. n. 4.
(d) Mem. de l’ Academ. des ſci-
enc. 1731. S. 455. T. 4. ganz.
(e) drelincourt beim blaſ.
Anat. anim.
(f) zinn de fabric. oculi. T. 7.
f. 8.
(g)
Theſ. anat. X. n. 124.
(h) Von dieſer befielt Heiſter
den Karakter einer Druͤſe herzu-
nehmen. Compend. anat. adeno-
graph. P. II. und in mavchart
Diſput. de vera glandulae appel-
lati.
(c) malpighi Poſthum. S. 95.
T. 16. f. 10.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/686>, abgerufen am 25.11.2024.
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