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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

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des Blutes, durch die Schlagadern.
einer Kolik, auch ohne Fieber, ganzer 100 Schläge (n),
und es wächst bei den Wehen der Gebärenden der Puls-
schlag beständig an Völligkeit und Geschwindigkeit.
Johann Floyer (o) rechnet in einem Katharr, welches
eins der leichtsten Fieber ist, hundert Pulsschläge; er
fand eben so viel auch in einem Wechselfieber (p), und er
hält sie überhaupt für das Ende eines Fiebers. Eben
dieser Schriftsteller zält in dem Anfalle eines Wechsel-
fiebers, in der Bräune und im Zehrfieber (hectica febris),
120 Pulsschläge (q). Eben so viel fand auch Beke-
tus
(r) und Muralt (s), in einem Fieber. Jch habe
in einem dreitägigen Fieber, an den guten Tagen, an
meinem eignen und andrer Körper, die weniger reizbar
waren, gemeiniglich 94 Pulsschläge gezält. Hundert
Schläge halte ich vor die Grenze eines gelinden Fiebers.
Jm Katharr stieg ein kleines Fieber bis 108 und 113;
in einem täglichen Fieber wuchsen die Schläge bis 114;
in einem heftigen, etwas nachlassenden, zur Zeit des
Nachlassens, bis 124, wärend dem heftigen Anfalle, wel-
ches doch nicht eben der höchste Punkt war, bis 134, eben
so stark im Anfalle eines dreitägigen, und bis 140 in der
grösten Hizze eines Rosenfiebers, welches dennoch nicht
tödlich war. Daß man hundert und funfzig in einem
heftigen Fieber, bei dem Ausbruche der Blattern, an ei-
nem vierjärigen Mädchen gefunden, davon lieset man in
Schriften (t). So viel habe ich niemals gefunden, viel-
weniger gar 300 Pulsschläge, welche man zum Zeichen
eines tödlichen Fiebers gemacht (u).

Daher
(n) [Spaltenumbruch] S. 224.
(o) S. 224. hundert im Anfan-
ge eines Gallenfiebers. Der be-
rümte Tissot, in seinem vortrefli-
chen Werke, de febre biliosa Lau-
sannensi
S. 9. hundert im Aus-
bruchsfieber eingepropfter Blat-
tern. Journ. de Medec. 1757. Sept.
zu wenig macht sie im Anfange des
[Spaltenumbruch] Fiebers. F. N. marqvet. S. 26.
welcher dem erften Fiebergrade 75
dem andern 100 zuschreibt.
(p) S. 37. 42.
(q) S. 43. 115. 224.
(r) Obs. S. 183.
(s) Vademec. anatom. S. 139.
(t) Journ. de Medic. angef. Ort.
1757. Sept.
(u) [Spaltenumbruch] marqvet S. 27.

des Blutes, durch die Schlagadern.
einer Kolik, auch ohne Fieber, ganzer 100 Schlaͤge (n),
und es waͤchſt bei den Wehen der Gebaͤrenden der Puls-
ſchlag beſtaͤndig an Voͤlligkeit und Geſchwindigkeit.
Johann Floyer (o) rechnet in einem Katharr, welches
eins der leichtſten Fieber iſt, hundert Pulsſchlaͤge; er
fand eben ſo viel auch in einem Wechſelfieber (p), und er
haͤlt ſie uͤberhaupt fuͤr das Ende eines Fiebers. Eben
dieſer Schriftſteller zaͤlt in dem Anfalle eines Wechſel-
fiebers, in der Braͤune und im Zehrfieber (hectica febris),
120 Pulsſchlaͤge (q). Eben ſo viel fand auch Beke-
tus
(r) und Muralt (s), in einem Fieber. Jch habe
in einem dreitaͤgigen Fieber, an den guten Tagen, an
meinem eignen und andrer Koͤrper, die weniger reizbar
waren, gemeiniglich 94 Pulsſchlaͤge gezaͤlt. Hundert
Schlaͤge halte ich vor die Grenze eines gelinden Fiebers.
Jm Katharr ſtieg ein kleines Fieber bis 108 und 113;
in einem taͤglichen Fieber wuchſen die Schlaͤge bis 114;
in einem heftigen, etwas nachlaſſenden, zur Zeit des
Nachlaſſens, bis 124, waͤrend dem heftigen Anfalle, wel-
ches doch nicht eben der hoͤchſte Punkt war, bis 134, eben
ſo ſtark im Anfalle eines dreitaͤgigen, und bis 140 in der
groͤſten Hizze eines Roſenfiebers, welches dennoch nicht
toͤdlich war. Daß man hundert und funfzig in einem
heftigen Fieber, bei dem Ausbruche der Blattern, an ei-
nem vierjaͤrigen Maͤdchen gefunden, davon lieſet man in
Schriften (t). So viel habe ich niemals gefunden, viel-
weniger gar 300 Pulsſchlaͤge, welche man zum Zeichen
eines toͤdlichen Fiebers gemacht (u).

Daher
(n) [Spaltenumbruch] S. 224.
(o) S. 224. hundert im Anfan-
ge eines Gallenfiebers. Der be-
ruͤmte Tiſſot, in ſeinem vortrefli-
chen Werke, de febre bilioſa Lau-
ſannenſi
S. 9. hundert im Aus-
bruchsfieber eingepropfter Blat-
tern. Journ. de Medec. 1757. Sept.
zu wenig macht ſie im Anfange des
[Spaltenumbruch] Fiebers. F. N. marqvet. S. 26.
welcher dem erften Fiebergrade 75
dem andern 100 zuſchreibt.
(p) S. 37. 42.
(q) S. 43. 115. 224.
(r) Obſ. S. 183.
(s) Vademec. anatom. S. 139.
(t) Journ. de Medic. angef. Ort.
1757. Sept.
(u) [Spaltenumbruch] marqvet S. 27.
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[429/0449] des Blutes, durch die Schlagadern. einer Kolik, auch ohne Fieber, ganzer 100 Schlaͤge (n), und es waͤchſt bei den Wehen der Gebaͤrenden der Puls- ſchlag beſtaͤndig an Voͤlligkeit und Geſchwindigkeit. Johann Floyer (o) rechnet in einem Katharr, welches eins der leichtſten Fieber iſt, hundert Pulsſchlaͤge; er fand eben ſo viel auch in einem Wechſelfieber (p), und er haͤlt ſie uͤberhaupt fuͤr das Ende eines Fiebers. Eben dieſer Schriftſteller zaͤlt in dem Anfalle eines Wechſel- fiebers, in der Braͤune und im Zehrfieber (hectica febris), 120 Pulsſchlaͤge (q). Eben ſo viel fand auch Beke- tus (r) und Muralt (s), in einem Fieber. Jch habe in einem dreitaͤgigen Fieber, an den guten Tagen, an meinem eignen und andrer Koͤrper, die weniger reizbar waren, gemeiniglich 94 Pulsſchlaͤge gezaͤlt. Hundert Schlaͤge halte ich vor die Grenze eines gelinden Fiebers. Jm Katharr ſtieg ein kleines Fieber bis 108 und 113; in einem taͤglichen Fieber wuchſen die Schlaͤge bis 114; in einem heftigen, etwas nachlaſſenden, zur Zeit des Nachlaſſens, bis 124, waͤrend dem heftigen Anfalle, wel- ches doch nicht eben der hoͤchſte Punkt war, bis 134, eben ſo ſtark im Anfalle eines dreitaͤgigen, und bis 140 in der groͤſten Hizze eines Roſenfiebers, welches dennoch nicht toͤdlich war. Daß man hundert und funfzig in einem heftigen Fieber, bei dem Ausbruche der Blattern, an ei- nem vierjaͤrigen Maͤdchen gefunden, davon lieſet man in Schriften (t). So viel habe ich niemals gefunden, viel- weniger gar 300 Pulsſchlaͤge, welche man zum Zeichen eines toͤdlichen Fiebers gemacht (u). Daher (n) S. 224. (o) S. 224. hundert im Anfan- ge eines Gallenfiebers. Der be- ruͤmte Tiſſot, in ſeinem vortrefli- chen Werke, de febre bilioſa Lau- ſannenſi S. 9. hundert im Aus- bruchsfieber eingepropfter Blat- tern. Journ. de Medec. 1757. Sept. zu wenig macht ſie im Anfange des Fiebers. F. N. marqvet. S. 26. welcher dem erften Fiebergrade 75 dem andern 100 zuſchreibt. (p) S. 37. 42. (q) S. 43. 115. 224. (r) Obſ. S. 183. (s) Vademec. anatom. S. 139. (t) Journ. de Medic. angef. Ort. 1757. Sept. (u) marqvet S. 27.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/449>, abgerufen am 22.11.2024.