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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Das Salzwasser.

Ferner ist es eben so gewis, daß sie sich merenteils
allezeit von der heftigen Bewegung des Herzens erzeuge (q),
indem das Blut das im Anfange eines Seitenstechens
noch nicht geronnen ist, den zweiten, dritten oder vier-
ten Tag mit einer pleuritischen Rinde überzogen wird (r).
Hiermit verbindet sich zugleich ein harter und grosser
Pulsschlag (s), wenn auch gleich kein Fieber dabei ist (t).
Sie bildet sich ferner immer dichter und härter, je grösser
das Fieber und je härter der Puls ist (u). Daher ist
diese Rinde in den Flusfiebern weich, im Seitenstechen
hart (x). Jn kalten Witterungen findet man die Blut-
rinden häufiger (y).

Aber darum entsteht sie nicht von der Fieberhizze (z),
indem diese nie so hoch steigt (a), daß sie den 148 Grad
erreicht (b), und das Salzwasser zum Gerinnen bringen
könnte. Sie rührt aber auch nicht vom aufgelösten
Blute her (c), indem es einerlei Ursachen sind, die das
Blut, und die das Salzwasser auflösen, und indem mich
die Zweifel des berümten van Swietens von dieser
Meinung nicht abwendig machen können (d). Denn da
eine Hizze von 148 Graden, das Flieswasser und alle
Flieswasseränliche Säfte zu gerinnen veranlasset, und
daraus eine der pleuritischen änliche Rinde zusammenwe-

bet,
(q) [Spaltenumbruch] Quesnai angef. Ort. S.
400. 408. Schwenke S. 163.
De haen u. f.
(r) boerhaave Prax. med. T I.
S. 265. G. v. swieten T. III.
S. 169. T. I. S. 177. pisoni
Spicileg. curat.
S. 122. De haen
S. 102. Jn den Blattern B. lang-
rish
Plain direct on the Smalpox

S. 5.
(s) damianvs Sinopeus Parerg.
medic.
S. 331.
(t) Ebenders.
(u) Schwenke S. 156. Ques-
nai
S. 408. Sinopeus S. 387.
(x) Memoir. de l'Academ. de
chirurg. T. I.
S. 185.
(y) [Spaltenumbruch] bvrggrav de aere aqu. et
locis. Francof.
S. 80.
(z) Dieses war eine Vermutung
des berümten Quesnai, welcher
die Aufrichtiekeit besas, seine
eigne Meinung, als eine unbrauch-
bare Sache abzuschaffen. Tr. des
fievres T. I.
S. 119.
(a) Jm Seitenstechen ist die
Wärme von 102, 104 Graden
Cleghorne S. 245. 246.
(b) S. 36.
(c) quesnai de la saignee S.
406. Febr. contin. T. II. S. 36.
37. 39.
(d) S. 652.
N 4
Das Salzwaſſer.

Ferner iſt es eben ſo gewis, daß ſie ſich merenteils
allezeit von der heftigen Bewegung des Herzens erzeuge (q),
indem das Blut das im Anfange eines Seitenſtechens
noch nicht geronnen iſt, den zweiten, dritten oder vier-
ten Tag mit einer pleuritiſchen Rinde uͤberzogen wird (r).
Hiermit verbindet ſich zugleich ein harter und groſſer
Pulsſchlag (s), wenn auch gleich kein Fieber dabei iſt (t).
Sie bildet ſich ferner immer dichter und haͤrter, je groͤſſer
das Fieber und je haͤrter der Puls iſt (u). Daher iſt
dieſe Rinde in den Flusfiebern weich, im Seitenſtechen
hart (x). Jn kalten Witterungen findet man die Blut-
rinden haͤufiger (y).

Aber darum entſteht ſie nicht von der Fieberhizze (z),
indem dieſe nie ſo hoch ſteigt (a), daß ſie den 148 Grad
erreicht (b), und das Salzwaſſer zum Gerinnen bringen
koͤnnte. Sie ruͤhrt aber auch nicht vom aufgeloͤſten
Blute her (c), indem es einerlei Urſachen ſind, die das
Blut, und die das Salzwaſſer aufloͤſen, und indem mich
die Zweifel des beruͤmten van Swietens von dieſer
Meinung nicht abwendig machen koͤnnen (d). Denn da
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Flieswaſſeraͤnliche Saͤfte zu gerinnen veranlaſſet, und
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S. 265. G. v. ſwieten T. III.
S. 169. T. I. S. 177. piſoni
Spicileg. curat.
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S. 102. Jn den Blattern B. lang-
riſh
Plain direct on the Smalpox

S. 5.
(s) damianvſ Sinopeus Parerg.
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S. 331.
(t) Ebenderſ.
(u) Schwenke S. 156. Ques-
nai
S. 408. Sinopeus S. 387.
(x) Memoir. de l’Academ. de
chirurg. T. I.
S. 185.
(y) [Spaltenumbruch] bvrggrav de aëre aqu. et
locis. Francof.
S. 80.
(z) Dieſes war eine Vermutung
des beruͤmten Quesnai, welcher
die Aufrichtiekeit beſas, ſeine
eigne Meinung, als eine unbrauch-
bare Sache abzuſchaffen. Tr. des
fievres T. I.
S. 119.
(a) Jm Seitenſtechen iſt die
Waͤrme von 102, 104 Graden
Cleghorne S. 245. 246.
(b) S. 36.
(c) queſnai de la ſaignée S.
406. Febr. contin. T. II. S. 36.
37. 39.
(d) S. 652.
N 4
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[199/0219] Das Salzwaſſer. Ferner iſt es eben ſo gewis, daß ſie ſich merenteils allezeit von der heftigen Bewegung des Herzens erzeuge (q), indem das Blut das im Anfange eines Seitenſtechens noch nicht geronnen iſt, den zweiten, dritten oder vier- ten Tag mit einer pleuritiſchen Rinde uͤberzogen wird (r). Hiermit verbindet ſich zugleich ein harter und groſſer Pulsſchlag (s), wenn auch gleich kein Fieber dabei iſt (t). Sie bildet ſich ferner immer dichter und haͤrter, je groͤſſer das Fieber und je haͤrter der Puls iſt (u). Daher iſt dieſe Rinde in den Flusfiebern weich, im Seitenſtechen hart (x). Jn kalten Witterungen findet man die Blut- rinden haͤufiger (y). Aber darum entſteht ſie nicht von der Fieberhizze (z), indem dieſe nie ſo hoch ſteigt (a), daß ſie den 148 Grad erreicht (b), und das Salzwaſſer zum Gerinnen bringen koͤnnte. Sie ruͤhrt aber auch nicht vom aufgeloͤſten Blute her (c), indem es einerlei Urſachen ſind, die das Blut, und die das Salzwaſſer aufloͤſen, und indem mich die Zweifel des beruͤmten van Swietens von dieſer Meinung nicht abwendig machen koͤnnen (d). Denn da eine Hizze von 148 Graden, das Flieswaſſer und alle Flieswaſſeraͤnliche Saͤfte zu gerinnen veranlaſſet, und daraus eine der pleuritiſchen aͤnliche Rinde zuſammenwe- bet, (q) Quesnai angef. Ort. S. 400. 408. Schwenke S. 163. De haen u. f. (r) boerhaave Prax. med. T I. S. 265. G. v. ſwieten T. III. S. 169. T. I. S. 177. piſoni Spicileg. curat. S. 122. De haen S. 102. Jn den Blattern B. lang- riſh Plain direct on the Smalpox S. 5. (s) damianvſ Sinopeus Parerg. medic. S. 331. (t) Ebenderſ. (u) Schwenke S. 156. Ques- nai S. 408. Sinopeus S. 387. (x) Memoir. de l’Academ. de chirurg. T. I. S. 185. (y) bvrggrav de aëre aqu. et locis. Francof. S. 80. (z) Dieſes war eine Vermutung des beruͤmten Quesnai, welcher die Aufrichtiekeit beſas, ſeine eigne Meinung, als eine unbrauch- bare Sache abzuſchaffen. Tr. des fievres T. I. S. 119. (a) Jm Seitenſtechen iſt die Waͤrme von 102, 104 Graden Cleghorne S. 245. 246. (b) S. 36. (c) queſnai de la ſaignée S. 406. Febr. contin. T. II. S. 36. 37. 39. (d) S. 652. N 4

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/219>, abgerufen am 23.11.2024.