was silberhaften zu bemalen (y); allein dergleichen Glanz pflegt sich auch in andre flüßige Körper mit einzumischen, und er ist diesen dennoch eben so wenig wesentlich. Hin- gegen behalten sehr viele und zusammengedrengte Kügel- chen, in schwächlichen Thieren, und so gar in deren an- sehnlichsten Blutadern (z), ihre gelbe Farbe immerfort an sich. Jch habe so gar an andern Orten die Erinne- rung gethan, daß ich öfters beobachtet, wie in einer, und eben derselben Blutader, ohne daß mir die Ursache davon bekannt genung wäre, der eine Strom der Kügel- chen gelbrötlich, der andere hingegen von starken Pur- pur gemischt war.
§. 14. Die Menge der Blutkügelchen.
Man kann leicht denken, daß die Menge der roten Kügelchen in der durchsichtigen Feuchtigkeit sehr ver- schieden seyn könne. Die leeren, oder wenigstens dem Augenscheine nach leeren, Schlagadern und Blutadern, enthalten in der That einen unsichtbaren Saft, in wel- chem sich entweder sehr wenige Reihen von roten Kügel- chen (b), oder überhaupt gar keine solche Reihen (c) be- finden; und in diesen Fällen ist das Verhältnis der Kü- gelchen zu der Mündung ihres Gefässes, im Lichten ge- messen, und zu dem durchsichtigen Safte, worinnen sie schwimmen, nur geringe. Diese Erscheinung beobach- tete Leeuwenhoek an seinen gefangnen Aälen (d). Je stärker hingegen ein Thier ist, je grösser ist auch die Men- ge dieser Kügelchen, so daß man an wohlgenährten Frö- schen, oder Kröten, kaum ein Pläzzchen finden kann, (a)
welches
(y)[Spaltenumbruch]Exper. 14. 15. Auch diese Erscheinung ist von dem vortref- lichen ersten Leibarzte in Augen- schein genommen. angef. Ort.
(z)Prem. Memoir. S. 17.
(b)[Spaltenumbruch]Exper. 81. 85.
(c)Exper. 71. 73. 74. 75. 78. 81. 84. 86. 172. 182. 218. 219. 225. 226. 233 u. s. f.
(d)Contin. arcan. nat. S. 358.
(a)Exper. 13.
Fuͤnftes Buch. Das Blut.
was ſilberhaften zu bemalen (y); allein dergleichen Glanz pflegt ſich auch in andre fluͤßige Koͤrper mit einzumiſchen, und er iſt dieſen dennoch eben ſo wenig weſentlich. Hin- gegen behalten ſehr viele und zuſammengedrengte Kuͤgel- chen, in ſchwaͤchlichen Thieren, und ſo gar in deren an- ſehnlichſten Blutadern (z), ihre gelbe Farbe immerfort an ſich. Jch habe ſo gar an andern Orten die Erinne- rung gethan, daß ich oͤfters beobachtet, wie in einer, und eben derſelben Blutader, ohne daß mir die Urſache davon bekannt genung waͤre, der eine Strom der Kuͤgel- chen gelbroͤtlich, der andere hingegen von ſtarken Pur- pur gemiſcht war.
§. 14. Die Menge der Blutkuͤgelchen.
Man kann leicht denken, daß die Menge der roten Kuͤgelchen in der durchſichtigen Feuchtigkeit ſehr ver- ſchieden ſeyn koͤnne. Die leeren, oder wenigſtens dem Augenſcheine nach leeren, Schlagadern und Blutadern, enthalten in der That einen unſichtbaren Saft, in wel- chem ſich entweder ſehr wenige Reihen von roten Kuͤgel- chen (b), oder uͤberhaupt gar keine ſolche Reihen (c) be- finden; und in dieſen Faͤllen iſt das Verhaͤltnis der Kuͤ- gelchen zu der Muͤndung ihres Gefaͤſſes, im Lichten ge- meſſen, und zu dem durchſichtigen Safte, worinnen ſie ſchwimmen, nur geringe. Dieſe Erſcheinung beobach- tete Leeuwenhoek an ſeinen gefangnen Aaͤlen (d). Je ſtaͤrker hingegen ein Thier iſt, je groͤſſer iſt auch die Men- ge dieſer Kuͤgelchen, ſo daß man an wohlgenaͤhrten Froͤ- ſchen, oder Kroͤten, kaum ein Plaͤzzchen finden kann, (a)
welches
(y)[Spaltenumbruch]Exper. 14. 15. Auch dieſe Erſcheinung iſt von dem vortref- lichen erſten Leibarzte in Augen- ſchein genommen. angef. Ort.
(z)Prem. Memoir. S. 17.
(b)[Spaltenumbruch]Exper. 81. 85.
(c)Exper. 71. 73. 74. 75. 78. 81. 84. 86. 172. 182. 218. 219. 225. 226. 233 u. ſ. f.
(d)Contin. arcan. nat. S. 358.
(a)Exper. 13.
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Fuͤnftes Buch. Das Blut.
was ſilberhaften zu bemalen (y); allein dergleichen Glanz
pflegt ſich auch in andre fluͤßige Koͤrper mit einzumiſchen,
und er iſt dieſen dennoch eben ſo wenig weſentlich. Hin-
gegen behalten ſehr viele und zuſammengedrengte Kuͤgel-
chen, in ſchwaͤchlichen Thieren, und ſo gar in deren an-
ſehnlichſten Blutadern (z), ihre gelbe Farbe immerfort
an ſich. Jch habe ſo gar an andern Orten die Erinne-
rung gethan, daß ich oͤfters beobachtet, wie in einer,
und eben derſelben Blutader, ohne daß mir die Urſache
davon bekannt genung waͤre, der eine Strom der Kuͤgel-
chen gelbroͤtlich, der andere hingegen von ſtarken Pur-
pur gemiſcht war.
§. 14.
Die Menge der Blutkuͤgelchen.
Man kann leicht denken, daß die Menge der roten
Kuͤgelchen in der durchſichtigen Feuchtigkeit ſehr ver-
ſchieden ſeyn koͤnne. Die leeren, oder wenigſtens dem
Augenſcheine nach leeren, Schlagadern und Blutadern,
enthalten in der That einen unſichtbaren Saft, in wel-
chem ſich entweder ſehr wenige Reihen von roten Kuͤgel-
chen (b), oder uͤberhaupt gar keine ſolche Reihen (c) be-
finden; und in dieſen Faͤllen iſt das Verhaͤltnis der Kuͤ-
gelchen zu der Muͤndung ihres Gefaͤſſes, im Lichten ge-
meſſen, und zu dem durchſichtigen Safte, worinnen ſie
ſchwimmen, nur geringe. Dieſe Erſcheinung beobach-
tete Leeuwenhoek an ſeinen gefangnen Aaͤlen (d). Je
ſtaͤrker hingegen ein Thier iſt, je groͤſſer iſt auch die Men-
ge dieſer Kuͤgelchen, ſo daß man an wohlgenaͤhrten Froͤ-
ſchen, oder Kroͤten, kaum ein Plaͤzzchen finden kann,
welches
(a)
(y)
Exper. 14. 15. Auch dieſe
Erſcheinung iſt von dem vortref-
lichen erſten Leibarzte in Augen-
ſchein genommen. angef. Ort.
(z) Prem. Memoir. S. 17.
(b)
Exper. 81. 85.
(c) Exper. 71. 73. 74. 75. 78. 81.
84. 86. 172. 182. 218. 219. 225. 226.
233 u. ſ. f.
(d) Contin. arcan. nat. S. 358.
(a) Exper. 13.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/110>, abgerufen am 24.11.2024.
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