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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

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Zweites Buch. Gefässe.
gängen begeben sich etwas weiter nach innen zu, als sich
der Nahrungssaftskanal in die Schlüsselblutader endigt,
mit einem oder zweenen Stämmen in gedachten Kanal
hinein. J. Henrich Pauli (p) hat eine schöne Abbil-
dung davon mitgetheilet, die er von einem Hunde her-
genommen.

§. 14.
An welchen Orten man sie bisher noch nicht
gefunden.

Man hat hin und wieder Spuren, daß man einige
Flieswassergefässe in der innern Gegend des Gehirns an-
getroffen habe. Jm Gehirne, den Gehirnkammern,
der Schleimdrüse und dem Trichter findet man einige bei
dem A. de Marchettis (q): in dem Gehirne und dem
Adergewebe desselben (plexus choroideus) beim Hum-
phred Ridley (r) und dem Nuck selbsten (s): an der
harten Gehirnhaut, neben den an dem Sicheladergange
sizzenden Drüsen, führet sie ganz neuerlich ein dänischer
Zerleger (t) an: an der dünnen Gehirnhaut haben sie
andre Schriftsteller (u) wahrgenommen, und R. Karr
hat einige angeführet, welche die nach der Nase laufen-
den Geruchsnerven begleiten (x). Jndessen sind vor-
längst schon wider diese Flieswassergefässe des Gehirns
verschiedne Zweifel von Männern, deren Ansehn in die-

ser
(p) [Spaltenumbruch] Anat. Bils. anat. fig. zum 7.
Kap.
(q) Beim Camerarius Epist.
Taurinens.
S. 148. 149. des be-
rühmten desnoues lettre a M.
guilielmini.
S. 18. Er sezzet
aber kein zu grosses Vertrauen auf
den Versuch.
(r) Anatomy of the brayn, C.
II. f. 1. q. q.
Von diesem Aderge-
webe siche Nicol. Stenonis, den
[Spaltenumbruch] Sohn, in Bartholini Anat. S.
475.
(s) Nov. invent. S. 150.
(t) Der berühmte Heuermann
in seiner deutschgeschrieb. Phisio-
logie T. II. S. 209. an dem Kor-
per eines Ertrunkenen.
(u) Lancisius, Pacchionus,
und Fantonus, die ich an ihrem
Orte anführen will.
(x) Epist. I. S. 5. zu Leiden ha-
be er sie 1683. gesehen.

Zweites Buch. Gefaͤſſe.
gaͤngen begeben ſich etwas weiter nach innen zu, als ſich
der Nahrungsſaftskanal in die Schluͤſſelblutader endigt,
mit einem oder zweenen Staͤmmen in gedachten Kanal
hinein. J. Henrich Pauli (p) hat eine ſchoͤne Abbil-
dung davon mitgetheilet, die er von einem Hunde her-
genommen.

§. 14.
An welchen Orten man ſie bisher noch nicht
gefunden.

Man hat hin und wieder Spuren, daß man einige
Flieswaſſergefaͤſſe in der innern Gegend des Gehirns an-
getroffen habe. Jm Gehirne, den Gehirnkammern,
der Schleimdruͤſe und dem Trichter findet man einige bei
dem A. de Marchettis (q): in dem Gehirne und dem
Adergewebe deſſelben (plexus choroideus) beim Hum-
phred Ridley (r) und dem Nuck ſelbſten (s): an der
harten Gehirnhaut, neben den an dem Sicheladergange
ſizzenden Druͤſen, fuͤhret ſie ganz neuerlich ein daͤniſcher
Zerleger (t) an: an der duͤnnen Gehirnhaut haben ſie
andre Schriftſteller (u) wahrgenommen, und R. Karr
hat einige angefuͤhret, welche die nach der Naſe laufen-
den Geruchsnerven begleiten (x). Jndeſſen ſind vor-
laͤngſt ſchon wider dieſe Flieswaſſergefaͤſſe des Gehirns
verſchiedne Zweifel von Maͤnnern, deren Anſehn in die-

ſer
(p) [Spaltenumbruch] Anat. Bilſ. anat. fig. zum 7.
Kap.
(q) Beim Camerarius Epiſt.
Taurinenſ.
S. 148. 149. des be-
ruͤhmten desnoues lettre a M.
guilielmini.
S. 18. Er ſezzet
aber kein zu groſſes Vertrauen auf
den Verſuch.
(r) Anatomy of the brayn, C.
II. f. 1. q. q.
Von dieſem Aderge-
webe ſiche Nicol. Stenonis, den
[Spaltenumbruch] Sohn, in Bartholini Anat. S.
475.
(s) Nov. invent. S. 150.
(t) Der beruͤhmte Heuermann
in ſeiner deutſchgeſchrieb. Phiſio-
logie T. II. S. 209. an dem Kor-
per eines Ertrunkenen.
(u) Lanciſius, Pacchionus,
und Fantonus, die ich an ihrem
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(x) Epiſt. I. S. 5. zu Leiden ha-
be er ſie 1683. geſehen.
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[332/0388] Zweites Buch. Gefaͤſſe. gaͤngen begeben ſich etwas weiter nach innen zu, als ſich der Nahrungsſaftskanal in die Schluͤſſelblutader endigt, mit einem oder zweenen Staͤmmen in gedachten Kanal hinein. J. Henrich Pauli (p) hat eine ſchoͤne Abbil- dung davon mitgetheilet, die er von einem Hunde her- genommen. §. 14. An welchen Orten man ſie bisher noch nicht gefunden. Man hat hin und wieder Spuren, daß man einige Flieswaſſergefaͤſſe in der innern Gegend des Gehirns an- getroffen habe. Jm Gehirne, den Gehirnkammern, der Schleimdruͤſe und dem Trichter findet man einige bei dem A. de Marchettis (q): in dem Gehirne und dem Adergewebe deſſelben (plexus choroideus) beim Hum- phred Ridley (r) und dem Nuck ſelbſten (s): an der harten Gehirnhaut, neben den an dem Sicheladergange ſizzenden Druͤſen, fuͤhret ſie ganz neuerlich ein daͤniſcher Zerleger (t) an: an der duͤnnen Gehirnhaut haben ſie andre Schriftſteller (u) wahrgenommen, und R. Karr hat einige angefuͤhret, welche die nach der Naſe laufen- den Geruchsnerven begleiten (x). Jndeſſen ſind vor- laͤngſt ſchon wider dieſe Flieswaſſergefaͤſſe des Gehirns verſchiedne Zweifel von Maͤnnern, deren Anſehn in die- ſer (p) Anat. Bilſ. anat. fig. zum 7. Kap. (q) Beim Camerarius Epiſt. Taurinenſ. S. 148. 149. des be- ruͤhmten desnoues lettre a M. guilielmini. S. 18. Er ſezzet aber kein zu groſſes Vertrauen auf den Verſuch. (r) Anatomy of the brayn, C. II. f. 1. q. q. Von dieſem Aderge- webe ſiche Nicol. Stenonis, den Sohn, in Bartholini Anat. S. 475. (s) Nov. invent. S. 150. (t) Der beruͤhmte Heuermann in ſeiner deutſchgeſchrieb. Phiſio- logie T. II. S. 209. an dem Kor- per eines Ertrunkenen. (u) Lanciſius, Pacchionus, und Fantonus, die ich an ihrem Orte anfuͤhren will. (x) Epiſt. I. S. 5. zu Leiden ha- be er ſie 1683. geſehen.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/388>, abgerufen am 24.11.2024.