Versuche uns sehr behülflich seyn können. Denn also wird man erkennen, daß derje- nige ein redlicher Schriftsteller sey, der am meisten den Beifall der Natur erhält.
Jch habe bisher gezeigt, was ich mir vor eine Vorstellung von dem Werke ge- macht habe, welches ich herauszugeben den Entschlus fasse. Man kann, wo ich nicht irre, ein grösseres Vertrauen auf einen Menschen sezzen, welcher von seinen Pflich- ten unterrichtet gewesen, und der mit kei- ner leichtsinnigen Sicherheit ein Werk vor geringe angesehen, welches er zu schwer für sein Schultern gefunden haben würde, wo- ferne er die damit verknüpften Schwierig- keiten vorher aufrichtig erwogen hätte. Jch glaube zwar deswegen dennoch nicht, daß ich diesem Werke möchte gewachsen seyn; ich werde aber indessen dasjenige erzälen, was ich eigentlich gethan habe, um dazu nicht ganz und gar untüchtig zu bleiben.
Jch habe seit dem Jahre 1729. den An- fang gemacht, über Börhaavens Phisiolo- gie Vorlesungen zu halten, Bücher von al- lerlei Arten durchzugehen, und von allen Auszüge zu machen, und dasjenige zu samm-
len,
c
Vorrede des Verfaſſers.
Verſuche uns ſehr behuͤlflich ſeyn koͤnnen. Denn alſo wird man erkennen, daß derje- nige ein redlicher Schriftſteller ſey, der am meiſten den Beifall der Natur erhaͤlt.
Jch habe bisher gezeigt, was ich mir vor eine Vorſtellung von dem Werke ge- macht habe, welches ich herauszugeben den Entſchlus faſſe. Man kann, wo ich nicht irre, ein groͤſſeres Vertrauen auf einen Menſchen ſezzen, welcher von ſeinen Pflich- ten unterrichtet geweſen, und der mit kei- ner leichtſinnigen Sicherheit ein Werk vor geringe angeſehen, welches er zu ſchwer fuͤr ſein Schultern gefunden haben wuͤrde, wo- ferne er die damit verknuͤpften Schwierig- keiten vorher aufrichtig erwogen haͤtte. Jch glaube zwar deswegen dennoch nicht, daß ich dieſem Werke moͤchte gewachſen ſeyn; ich werde aber indeſſen dasjenige erzaͤlen, was ich eigentlich gethan habe, um dazu nicht ganz und gar untuͤchtig zu bleiben.
Jch habe ſeit dem Jahre 1729. den An- fang gemacht, uͤber Boͤrhaavens Phiſiolo- gie Vorleſungen zu halten, Buͤcher von al- lerlei Arten durchzugehen, und von allen Auszuͤge zu machen, und dasjenige zu ſamm-
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[0037]
Vorrede des Verfaſſers.
Verſuche uns ſehr behuͤlflich ſeyn koͤnnen.
Denn alſo wird man erkennen, daß derje-
nige ein redlicher Schriftſteller ſey, der am
meiſten den Beifall der Natur erhaͤlt.
Jch habe bisher gezeigt, was ich mir
vor eine Vorſtellung von dem Werke ge-
macht habe, welches ich herauszugeben den
Entſchlus faſſe. Man kann, wo ich nicht
irre, ein groͤſſeres Vertrauen auf einen
Menſchen ſezzen, welcher von ſeinen Pflich-
ten unterrichtet geweſen, und der mit kei-
ner leichtſinnigen Sicherheit ein Werk vor
geringe angeſehen, welches er zu ſchwer fuͤr
ſein Schultern gefunden haben wuͤrde, wo-
ferne er die damit verknuͤpften Schwierig-
keiten vorher aufrichtig erwogen haͤtte.
Jch glaube zwar deswegen dennoch nicht,
daß ich dieſem Werke moͤchte gewachſen ſeyn;
ich werde aber indeſſen dasjenige erzaͤlen,
was ich eigentlich gethan habe, um dazu
nicht ganz und gar untuͤchtig zu bleiben.
Jch habe ſeit dem Jahre 1729. den An-
fang gemacht, uͤber Boͤrhaavens Phiſiolo-
gie Vorleſungen zu halten, Buͤcher von al-
lerlei Arten durchzugehen, und von allen
Auszuͤge zu machen, und dasjenige zu ſamm-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/37>, abgerufen am 24.11.2024.
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