Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.Zweites Buch. Gefässe. sonderen kritischen Blutschweis (b). Bisweilen wirddas Blut auf eine sonderbare Weise durch einige Schweis- löcher der Haut ausgetrieben. Ein junger Mensch be- kam zu gewissen Zeiten aus der kleinen Fingerspizze ei- nen blutigen Schweis, und es war ihm diese Crisis so natürlich geworden, daß er sich, wenn sie ausblieb, alle- zeit übel dabei befand (c). Jn heftigen Kopfwehe (ce- phalaea) schwizzte Blut durch die Achselhöle und die Fus- zeen, ingleichen auch aus dem Hand-rükken (d). Es floß dasselbe durch die Ohren, Finger-und Zeespizzen, durch die Spizze der Zunge, den Nabel, den Augenwinkel (e). Es schwizte aus der Haut der Hand und der Wangen Blut hervor (f). Ein anhaltender Blutschweis erfolgte bei einem ganz gesunden Menschen (g). Eine grosse Menge Blut kam aus dem kleinsten Finger hervor (h). Die güldne Ader, die auf eine nachtheilige Art war zurük- gehalten worden, erhielt einen andern Ausbruch, indem das Blut durch die weibliche Gesäshaut (interfemineum) aus einem unmerklichen Schweislöchlein hervordrang (i). Ein ganz kleines Schweislöchlein öfnete sich am Fusse, wodurch eine heilsame Blutergiessung erfolgte (k). So drang auch das Blut durch Schweislöcher, welche als Nadelstiche anzusehen waren, am Kopfe, der Schulter, dem Ellbogen, den Fingern, und dem Fusse heraus (l). Wir übergehen die blutigen scorbutischen Schweisse (m), gewesen. (b) [Spaltenumbruch]
zacvtvs Lusitanus Prax. ad- mi[r. L.] III. obs. 75. (c) hird of contag. diseas. S. (d) pezold obs. 46. (e) mesaporitvs phil. Trans. n. 302. (f) bartholinvs Hist. anat. XIII. Cent. III. (g) [Spaltenumbruch]
binninger Cent. IV. obs. 53. (h) H. ab heers obs. 23. (i) zacvtvs Prax. med. obs. 51. (k) Commerc. litter. Noric. 1740. Woche 26. (l) Phil. Trans. n. 109. (m) G. v. Swieten Comment.
in aphor. boerh. T. III. S. 608. Zweites Buch. Gefaͤſſe. ſonderen kritiſchen Blutſchweis (b). Bisweilen wirddas Blut auf eine ſonderbare Weiſe durch einige Schweis- loͤcher der Haut ausgetrieben. Ein junger Menſch be- kam zu gewiſſen Zeiten aus der kleinen Fingerſpizze ei- nen blutigen Schweis, und es war ihm dieſe Criſis ſo natuͤrlich geworden, daß er ſich, wenn ſie ausblieb, alle- zeit uͤbel dabei befand (c). Jn heftigen Kopfwehe (ce- phalaea) ſchwizzte Blut durch die Achſelhoͤle und die Fus- zeen, ingleichen auch aus dem Hand-ruͤkken (d). Es floß daſſelbe durch die Ohren, Finger-und Zeeſpizzen, durch die Spizze der Zunge, den Nabel, den Augenwinkel (e). Es ſchwizte aus der Haut der Hand und der Wangen Blut hervor (f). Ein anhaltender Blutſchweis erfolgte bei einem ganz geſunden Menſchen (g). Eine groſſe Menge Blut kam aus dem kleinſten Finger hervor (h). Die guͤldne Ader, die auf eine nachtheilige Art war zuruͤk- gehalten worden, erhielt einen andern Ausbruch, indem das Blut durch die weibliche Geſaͤshaut (interfemineum) aus einem unmerklichen Schweisloͤchlein hervordrang (i). Ein ganz kleines Schweisloͤchlein oͤfnete ſich am Fuſſe, wodurch eine heilſame Blutergieſſung erfolgte (k). So drang auch das Blut durch Schweisloͤcher, welche als Nadelſtiche anzuſehen waren, am Kopfe, der Schulter, dem Ellbogen, den Fingern, und dem Fuſſe heraus (l). Wir uͤbergehen die blutigen ſcorbutiſchen Schweiſſe (m), geweſen. (b) [Spaltenumbruch]
zacvtvs Luſitanus Prax. ad- mi[r. L.] III. obſ. 75. (c) hird of contag. diſeas. S. (d) pezold obſ. 46. (e) mesaporitvs phil. Trans. n. 302. (f) bartholinvs Hiſt. anat. XIII. Cent. III. (g) [Spaltenumbruch]
binninger Cent. IV. obſ. 53. (h) H. ab heers obſ. 23. (i) zacvtvs Prax. med. obſ. 51. (k) Commerc. litter. Noric. 1740. Woche 26. (l) Phil. Trans. n. 109. (m) G. v. Swieten Comment.
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Zweites Buch. Gefaͤſſe.
ſonderen kritiſchen Blutſchweis (b). Bisweilen wird
das Blut auf eine ſonderbare Weiſe durch einige Schweis-
loͤcher der Haut ausgetrieben. Ein junger Menſch be-
kam zu gewiſſen Zeiten aus der kleinen Fingerſpizze ei-
nen blutigen Schweis, und es war ihm dieſe Criſis ſo
natuͤrlich geworden, daß er ſich, wenn ſie ausblieb, alle-
zeit uͤbel dabei befand (c). Jn heftigen Kopfwehe (ce-
phalaea) ſchwizzte Blut durch die Achſelhoͤle und die Fus-
zeen, ingleichen auch aus dem Hand-ruͤkken (d). Es floß
daſſelbe durch die Ohren, Finger-und Zeeſpizzen, durch
die Spizze der Zunge, den Nabel, den Augenwinkel (e).
Es ſchwizte aus der Haut der Hand und der Wangen
Blut hervor (f). Ein anhaltender Blutſchweis erfolgte
bei einem ganz geſunden Menſchen (g). Eine groſſe
Menge Blut kam aus dem kleinſten Finger hervor (h).
Die guͤldne Ader, die auf eine nachtheilige Art war zuruͤk-
gehalten worden, erhielt einen andern Ausbruch, indem
das Blut durch die weibliche Geſaͤshaut (interfemineum)
aus einem unmerklichen Schweisloͤchlein hervordrang (i).
Ein ganz kleines Schweisloͤchlein oͤfnete ſich am Fuſſe,
wodurch eine heilſame Blutergieſſung erfolgte (k). So
drang auch das Blut durch Schweisloͤcher, welche als
Nadelſtiche anzuſehen waren, am Kopfe, der Schulter,
dem Ellbogen, den Fingern, und dem Fuſſe heraus (l).
Wir uͤbergehen die blutigen ſcorbutiſchen Schweiſſe (m),
die vielleicht aus den zerfreſſenen Gefaͤſſen entſtehen koͤnn-
ten, wenn gleich die Wege nicht deutlich genung zu ſehen
geweſen.
(b)
zacvtvs Luſitanus Prax. ad-
mir. L. III. obſ. 75.
(c) hird of contag. diſeas. S.
(d) pezold obſ. 46.
(e) mesaporitvs phil. Trans.
n. 302.
(f) bartholinvs Hiſt. anat.
XIII. Cent. III.
(g)
binninger Cent. IV. obſ.
53.
(h) H. ab heers obſ. 23.
(i) zacvtvs Prax. med. obſ.
51.
(k) Commerc. litter. Noric.
1740. Woche 26.
(l) Phil. Trans. n. 109.
(m) G. v. Swieten Comment.
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