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Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.

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Ihre Mama erkennt allerdings sogar den Teufel an, wenn ihn ein Prediger statuirt und der Hof gerade zugegen ist! Uebrigens, setzte er hinzu, hätte der unheimliche Merkus soviel zarte Rücksicht, wie Sie da äußern, kaum verdient!

Ottomar gab sein eigenes Glaubensbekenntniß dahin ab, daß er sagte: Wer giebt unserer Zeit das Recht, über die Fragen der Jahrtausende so obenhin abzuschließen!

Die spätere Wanderung ging auf geebneteren Wegen mehr gemeinschaftlich. Das Gespräch wurde dann unbefangen.

Unten im Schlosse fanden Sie zum Erstaunen und Schmerz des Grafen die Vorbereitungen zur Abreise vollkommen im Gange. Martha hatte Helenen packen helfen. Die alte Gräfin behielt ja die erstere und wollte ohnehin bald folgen. Sie fühlte, wenn ihr Merkus mit gewissen Plaudereien über das junge Ehepaar und dergleichen kam, daß es kalt zu werden anfing in den großen Räumen. Martha redete ihr das Schonheizenlassen aus.

Am Abend, dem letzten, der noch in alter Traulichkeit in Hochlinden gefeiert werden sollte, war die Gräfin-Wittwe wie in einer verklärten Stimmung, Fürst Ziska hatte ihr geschrieben. Er hatte ihr seine neuesten Noten

Ihre Mama erkennt allerdings sogar den Teufel an, wenn ihn ein Prediger statuirt und der Hof gerade zugegen ist! Uebrigens, setzte er hinzu, hätte der unheimliche Merkus soviel zarte Rücksicht, wie Sie da äußern, kaum verdient!

Ottomar gab sein eigenes Glaubensbekenntniß dahin ab, daß er sagte: Wer giebt unserer Zeit das Recht, über die Fragen der Jahrtausende so obenhin abzuschließen!

Die spätere Wanderung ging auf geebneteren Wegen mehr gemeinschaftlich. Das Gespräch wurde dann unbefangen.

Unten im Schlosse fanden Sie zum Erstaunen und Schmerz des Grafen die Vorbereitungen zur Abreise vollkommen im Gange. Martha hatte Helenen packen helfen. Die alte Gräfin behielt ja die erstere und wollte ohnehin bald folgen. Sie fühlte, wenn ihr Merkus mit gewissen Plaudereien über das junge Ehepaar und dergleichen kam, daß es kalt zu werden anfing in den großen Räumen. Martha redete ihr das Schonheizenlassen aus.

Am Abend, dem letzten, der noch in alter Traulichkeit in Hochlinden gefeiert werden sollte, war die Gräfin-Wittwe wie in einer verklärten Stimmung, Fürst Ziska hatte ihr geschrieben. Er hatte ihr seine neuesten Noten

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[71/0077] Ihre Mama erkennt allerdings sogar den Teufel an, wenn ihn ein Prediger statuirt und der Hof gerade zugegen ist! Uebrigens, setzte er hinzu, hätte der unheimliche Merkus soviel zarte Rücksicht, wie Sie da äußern, kaum verdient! Ottomar gab sein eigenes Glaubensbekenntniß dahin ab, daß er sagte: Wer giebt unserer Zeit das Recht, über die Fragen der Jahrtausende so obenhin abzuschließen! Die spätere Wanderung ging auf geebneteren Wegen mehr gemeinschaftlich. Das Gespräch wurde dann unbefangen. Unten im Schlosse fanden Sie zum Erstaunen und Schmerz des Grafen die Vorbereitungen zur Abreise vollkommen im Gange. Martha hatte Helenen packen helfen. Die alte Gräfin behielt ja die erstere und wollte ohnehin bald folgen. Sie fühlte, wenn ihr Merkus mit gewissen Plaudereien über das junge Ehepaar und dergleichen kam, daß es kalt zu werden anfing in den großen Räumen. Martha redete ihr das Schonheizenlassen aus. Am Abend, dem letzten, der noch in alter Traulichkeit in Hochlinden gefeiert werden sollte, war die Gräfin-Wittwe wie in einer verklärten Stimmung, Fürst Ziska hatte ihr geschrieben. Er hatte ihr seine neuesten Noten

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder03_1877/77>, abgerufen am 23.11.2024.