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Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.

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beruhigte, auch deßhalb, weil es nach Mokka zu duften anfing.

Den Gutsbesitzer giebt er vor zu besuchen! flüsterte Rabe weiter. Inzwischen ist dann dieser Mann verreist und nun muß der unbefangen bleibende Kutscher nach der nächsten Eisenbahnstation lenken. Da steigt Cohn dann ein und fährt natürlich, um nach Belgien zu kommen, zuerst nach Leipzig oder nach München. Den Bart hat er ja schon abgeschoren! Steckbriefe, glaube ich, schickt man ihm nicht nach!

Warum nicht? schrie Cohn und wollte wieder herein.

Hole Sie der Teufel! entgegnete Forbeck, wollte die Thür zuschließen, fand aber weder Schlüssel noch Riegel. Die Bedienung und Frau Jenny brachten inzwischen die Kaffeemaschine. Es duftete gemüthlich. Alle Poren in Cohns Lunge öffneten sich. Cohn war Junggesell und liebte diese stille Nachmittagsstunde. Er hätte, flüsterte er, diese Nervenstärkung nöthig, diese wehmuthsvolle Erinnerung an seine junggesellenhafte Existenz und - beinahe hätte er gesagt: "Und an seine Mutter" - aber diese Erinnerung war bei Harry Rabe gefährlich. Er sah dann sogleich Geister.

Das Dienstmädchen hatte Nichts mehr zu thun gehabt, war zu gehen bedeutet worden und nun ging

beruhigte, auch deßhalb, weil es nach Mokka zu duften anfing.

Den Gutsbesitzer giebt er vor zu besuchen! flüsterte Rabe weiter. Inzwischen ist dann dieser Mann verreist und nun muß der unbefangen bleibende Kutscher nach der nächsten Eisenbahnstation lenken. Da steigt Cohn dann ein und fährt natürlich, um nach Belgien zu kommen, zuerst nach Leipzig oder nach München. Den Bart hat er ja schon abgeschoren! Steckbriefe, glaube ich, schickt man ihm nicht nach!

Warum nicht? schrie Cohn und wollte wieder herein.

Hole Sie der Teufel! entgegnete Forbeck, wollte die Thür zuschließen, fand aber weder Schlüssel noch Riegel. Die Bedienung und Frau Jenny brachten inzwischen die Kaffeemaschine. Es duftete gemüthlich. Alle Poren in Cohns Lunge öffneten sich. Cohn war Junggesell und liebte diese stille Nachmittagsstunde. Er hätte, flüsterte er, diese Nervenstärkung nöthig, diese wehmuthsvolle Erinnerung an seine junggesellenhafte Existenz und – beinahe hätte er gesagt: „Und an seine Mutter“ – aber diese Erinnerung war bei Harry Rabe gefährlich. Er sah dann sogleich Geister.

Das Dienstmädchen hatte Nichts mehr zu thun gehabt, war zu gehen bedeutet worden und nun ging

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[252/0258] beruhigte, auch deßhalb, weil es nach Mokka zu duften anfing. Den Gutsbesitzer giebt er vor zu besuchen! flüsterte Rabe weiter. Inzwischen ist dann dieser Mann verreist und nun muß der unbefangen bleibende Kutscher nach der nächsten Eisenbahnstation lenken. Da steigt Cohn dann ein und fährt natürlich, um nach Belgien zu kommen, zuerst nach Leipzig oder nach München. Den Bart hat er ja schon abgeschoren! Steckbriefe, glaube ich, schickt man ihm nicht nach! Warum nicht? schrie Cohn und wollte wieder herein. Hole Sie der Teufel! entgegnete Forbeck, wollte die Thür zuschließen, fand aber weder Schlüssel noch Riegel. Die Bedienung und Frau Jenny brachten inzwischen die Kaffeemaschine. Es duftete gemüthlich. Alle Poren in Cohns Lunge öffneten sich. Cohn war Junggesell und liebte diese stille Nachmittagsstunde. Er hätte, flüsterte er, diese Nervenstärkung nöthig, diese wehmuthsvolle Erinnerung an seine junggesellenhafte Existenz und – beinahe hätte er gesagt: „Und an seine Mutter“ – aber diese Erinnerung war bei Harry Rabe gefährlich. Er sah dann sogleich Geister. Das Dienstmädchen hatte Nichts mehr zu thun gehabt, war zu gehen bedeutet worden und nun ging

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder03_1877/258>, abgerufen am 22.11.2024.