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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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Kasse und entbehrte, wenn ihn sein kranker Körper an das Zimmer oder Bett fesselte, keinerlei liebevoller Handreichungen, grade so, wie sich nur die Ehe in solchen äußersten Lagen als eine milde Wärterin und Trösterin zu bewähren pflegt. Börne war nachgrade in die Jahre gekommen, wo man sich nach einem trauten Umkreis behaglicher Häuslichkeit sehnt. Es ist ein so schöner Trost, Herzen zu wissen, die den Pulsschlag unsrer eignen Stimmung mitempfinden und sich ein Gewissen daraus machen, auf unsrer Stirn zu lesen, Wünsche von unsern Lippen zu stehlen. Und die, welche mit der Welt in Hader leben, werden das Bedürfniß, einen felsenfesten Punkt der Anlehnung inmitten der Wogen einer in ihren Gesinnungen zweifelhaften Gesellschaft zu haben, nur um so dringender empfinden. Es muß Herzen geben, die die geheime Werkstatt unsres Innern kennen und auf uns schwören, selbst wenn die ganze Welt uns verläßt. Dies war der Reiz, der Börne an seine Freundin fesselte. Sie wußte um ihn die trauliche Atmosphäre einer Familie, die stärkende Luft einer Freistatt, den Trost einer Heimath zu verbreiten. Daß es an vielen klugen Beurtheilungen dieses Verhältnisses nicht fehlte, versteht sich bei einer, von dem Gewöhnlichen abweichenden

Kasse und entbehrte, wenn ihn sein kranker Körper an das Zimmer oder Bett fesselte, keinerlei liebevoller Handreichungen, grade so, wie sich nur die Ehe in solchen äußersten Lagen als eine milde Wärterin und Trösterin zu bewähren pflegt. Börne war nachgrade in die Jahre gekommen, wo man sich nach einem trauten Umkreis behaglicher Häuslichkeit sehnt. Es ist ein so schöner Trost, Herzen zu wissen, die den Pulsschlag unsrer eignen Stimmung mitempfinden und sich ein Gewissen daraus machen, auf unsrer Stirn zu lesen, Wünsche von unsern Lippen zu stehlen. Und die, welche mit der Welt in Hader leben, werden das Bedürfniß, einen felsenfesten Punkt der Anlehnung inmitten der Wogen einer in ihren Gesinnungen zweifelhaften Gesellschaft zu haben, nur um so dringender empfinden. Es muß Herzen geben, die die geheime Werkstatt unsres Innern kennen und auf uns schwören, selbst wenn die ganze Welt uns verläßt. Dies war der Reiz, der Börne an seine Freundin fesselte. Sie wußte um ihn die trauliche Atmosphäre einer Familie, die stärkende Luft einer Freistatt, den Trost einer Heimath zu verbreiten. Daß es an vielen klugen Beurtheilungen dieses Verhältnisses nicht fehlte, versteht sich bei einer, von dem Gewöhnlichen abweichenden

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Kasse und entbehrte, wenn ihn sein kranker Körper an das Zimmer oder Bett fesselte, keinerlei liebevoller Handreichungen, grade so, wie sich nur die Ehe in solchen äußersten Lagen als eine milde Wärterin und Trösterin zu bewähren pflegt. Börne war nachgrade in die Jahre gekommen, wo man sich nach einem trauten Umkreis behaglicher Häuslichkeit sehnt. Es ist ein so schöner Trost, Herzen zu wissen, die den Pulsschlag unsrer eignen Stimmung mitempfinden und sich ein Gewissen daraus machen, auf unsrer Stirn zu lesen, Wünsche von unsern Lippen zu stehlen. Und die, welche mit der Welt in Hader leben, werden das Bedürfniß, einen felsenfesten Punkt der Anlehnung inmitten der Wogen einer in ihren Gesinnungen zweifelhaften Gesellschaft zu haben, nur um so dringender empfinden. Es muß Herzen geben, die die geheime Werkstatt unsres Innern kennen und auf uns schwören, selbst wenn die ganze Welt uns verläßt. Dies war der Reiz, der Börne an seine Freundin fesselte. Sie wußte um ihn die trauliche Atmosphäre einer Familie, die stärkende Luft einer Freistatt, den Trost einer Heimath zu verbreiten. Daß es an vielen klugen Beurtheilungen dieses Verhältnisses nicht fehlte, versteht sich bei einer, von dem Gewöhnlichen abweichenden
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[154/0196] Kasse und entbehrte, wenn ihn sein kranker Körper an das Zimmer oder Bett fesselte, keinerlei liebevoller Handreichungen, grade so, wie sich nur die Ehe in solchen äußersten Lagen als eine milde Wärterin und Trösterin zu bewähren pflegt. Börne war nachgrade in die Jahre gekommen, wo man sich nach einem trauten Umkreis behaglicher Häuslichkeit sehnt. Es ist ein so schöner Trost, Herzen zu wissen, die den Pulsschlag unsrer eignen Stimmung mitempfinden und sich ein Gewissen daraus machen, auf unsrer Stirn zu lesen, Wünsche von unsern Lippen zu stehlen. Und die, welche mit der Welt in Hader leben, werden das Bedürfniß, einen felsenfesten Punkt der Anlehnung inmitten der Wogen einer in ihren Gesinnungen zweifelhaften Gesellschaft zu haben, nur um so dringender empfinden. Es muß Herzen geben, die die geheime Werkstatt unsres Innern kennen und auf uns schwören, selbst wenn die ganze Welt uns verläßt. Dies war der Reiz, der Börne an seine Freundin fesselte. Sie wußte um ihn die trauliche Atmosphäre einer Familie, die stärkende Luft einer Freistatt, den Trost einer Heimath zu verbreiten. Daß es an vielen klugen Beurtheilungen dieses Verhältnisses nicht fehlte, versteht sich bei einer, von dem Gewöhnlichen abweichenden

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/196>, abgerufen am 23.11.2024.