Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

sagen wollte, er solle nach Y gesezt werden: so
würde diess durch die Bezeichnung heissen d 5
nach f 3. Man schreibe die Bezeichnung auf den
Rand des Brettes.

2) Von dem Werthe und dem Gange der Steine.
Jedes von den beyden kleinen Heeren besteht
aus einem Könige, einem Feldherrn, zwey Läufern,
zwey Springern, zwey Thürmen und 8 gemei-
nen Soldaten.

Der König (le roi, the king, il Re) ist der vor-
nehmste Stein im Spiel, darum ist er auch der
grösste. Der Zweck des Spiels gehet einzig da-
hin, ihn so einzusperren, dass er sich ergeben
muss. Sein Gang ist sehr gravitätisch langsam,
denn er kann auf einmal nicht mehr gehn als ei-
nen Schritt, aber diesen kann er nach Belieben
nach allen Richtungen thun, vorwärts, rückwärts
seitwärts und auch über die Ecken seines Fel-
des in die benachbarten. So kann er auch je-
den feindlichen Stein, der sich neben ihn auf ein
Feld stellt, in alle den Richtungen nehmen, wenn
er sich dadurch nicht einem andern feindlichen
Steine bloss stellt.

Die Königin, Dame, (La Dame, la Regina, the
Queen), besser und richtiger der Feldherr (denn
das ist dieser Stein auch ursprünglich), ist der
wirksamste Stein im ganzen Spiele. Er geht vor-
wärts, rückwärts, seitwärts und übereck wie der

ſagen wollte, er ſolle nach Y geſezt werden: ſo
würde dieſs durch die Bezeichnung heiſsen d 5
nach f 3. Man ſchreibe die Bezeichnung auf den
Rand des Brettes.

2) Von dem Werthe und dem Gange der Steine.
Jedes von den beyden kleinen Heeren beſteht
aus einem Könige, einem Feldherrn, zwey Läufern,
zwey Springern, zwey Thürmen und 8 gemei-
nen Soldaten.

Der König (le roi, the king, il Re) iſt der vor-
nehmſte Stein im Spiel, darum iſt er auch der
gröſste. Der Zweck des Spiels gehet einzig da-
hin, ihn ſo einzuſperren, daſs er ſich ergeben
muſs. Sein Gang iſt ſehr gravitätiſch langſam,
denn er kann auf einmal nicht mehr gehn als ei-
nen Schritt, aber dieſen kann er nach Belieben
nach allen Richtungen thun, vorwärts, rückwärts
ſeitwärts und auch über die Ecken ſeines Fel-
des in die benachbarten. So kann er auch je-
den feindlichen Stein, der ſich neben ihn auf ein
Feld ſtellt, in alle den Richtungen nehmen, wenn
er ſich dadurch nicht einem andern feindlichen
Steine bloſs ſtellt.

Die Königin, Dame, (La Dame, la Regina, the
Queen), beſſer und richtiger der Feldherr (denn
das iſt dieſer Stein auch urſprünglich), iſt der
wirkſamſte Stein im ganzen Spiele. Er geht vor-
wärts, rückwärts, ſeitwärts und übereck wie der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0478" n="446"/>
&#x017F;agen wollte, er &#x017F;olle nach Y ge&#x017F;ezt werden: &#x017F;o<lb/>
würde die&#x017F;s durch die Bezeichnung hei&#x017F;sen d 5<lb/>
nach f 3. Man &#x017F;chreibe die Bezeichnung auf den<lb/>
Rand des Brettes.</p><lb/>
              <p>2) <hi rendition="#i">Von dem Werthe und dem Gange der Steine</hi>.<lb/>
Jedes von den beyden kleinen Heeren be&#x017F;teht<lb/>
aus einem <hi rendition="#i">Könige</hi>, einem <hi rendition="#i">Feldherrn</hi>, zwey Läufern,<lb/>
zwey Springern, zwey Thürmen und 8 gemei-<lb/>
nen Soldaten.</p><lb/>
              <p>Der <hi rendition="#i">König</hi> (le roi, the king, il Re) i&#x017F;t der vor-<lb/>
nehm&#x017F;te Stein im Spiel, darum i&#x017F;t er auch der<lb/>
grö&#x017F;ste. Der Zweck des Spiels gehet einzig da-<lb/>
hin, ihn &#x017F;o einzu&#x017F;perren, da&#x017F;s er &#x017F;ich ergeben<lb/>
mu&#x017F;s. Sein Gang i&#x017F;t &#x017F;ehr gravitäti&#x017F;ch lang&#x017F;am,<lb/>
denn er kann auf einmal nicht mehr gehn als ei-<lb/>
nen Schritt, aber die&#x017F;en kann er nach Belieben<lb/>
nach allen Richtungen thun, vorwärts, rückwärts<lb/>
&#x017F;eitwärts und auch über die Ecken &#x017F;eines Fel-<lb/>
des in die benachbarten. So kann er auch je-<lb/>
den feindlichen Stein, der &#x017F;ich neben ihn auf ein<lb/>
Feld &#x017F;tellt, in alle den Richtungen nehmen, wenn<lb/>
er &#x017F;ich dadurch nicht einem andern feindlichen<lb/>
Steine blo&#x017F;s &#x017F;tellt.</p><lb/>
              <p>Die <hi rendition="#i">Königin, Dame</hi>, (La Dame, la Regina, the<lb/>
Queen), be&#x017F;&#x017F;er und richtiger der <hi rendition="#i">Feldherr</hi> (denn<lb/>
das i&#x017F;t die&#x017F;er Stein auch ur&#x017F;prünglich), i&#x017F;t der<lb/>
wirk&#x017F;am&#x017F;te Stein im ganzen Spiele. Er geht vor-<lb/>
wärts, rückwärts, &#x017F;eitwärts und übereck wie der<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[446/0478] ſagen wollte, er ſolle nach Y geſezt werden: ſo würde dieſs durch die Bezeichnung heiſsen d 5 nach f 3. Man ſchreibe die Bezeichnung auf den Rand des Brettes. 2) Von dem Werthe und dem Gange der Steine. Jedes von den beyden kleinen Heeren beſteht aus einem Könige, einem Feldherrn, zwey Läufern, zwey Springern, zwey Thürmen und 8 gemei- nen Soldaten. Der König (le roi, the king, il Re) iſt der vor- nehmſte Stein im Spiel, darum iſt er auch der gröſste. Der Zweck des Spiels gehet einzig da- hin, ihn ſo einzuſperren, daſs er ſich ergeben muſs. Sein Gang iſt ſehr gravitätiſch langſam, denn er kann auf einmal nicht mehr gehn als ei- nen Schritt, aber dieſen kann er nach Belieben nach allen Richtungen thun, vorwärts, rückwärts ſeitwärts und auch über die Ecken ſeines Fel- des in die benachbarten. So kann er auch je- den feindlichen Stein, der ſich neben ihn auf ein Feld ſtellt, in alle den Richtungen nehmen, wenn er ſich dadurch nicht einem andern feindlichen Steine bloſs ſtellt. Die Königin, Dame, (La Dame, la Regina, the Queen), beſſer und richtiger der Feldherr (denn das iſt dieſer Stein auch urſprünglich), iſt der wirkſamſte Stein im ganzen Spiele. Er geht vor- wärts, rückwärts, ſeitwärts und übereck wie der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/478
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/478>, abgerufen am 10.05.2024.