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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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Von den Gerechtsamen
vorigen russischen Regenten oder von andern gekrönten
Häuptern auf die adeliche Würde verliehen worden sind etc.
von regierenden Herrn verliehene Wappen etc. Polit.
Journ. Sept. 1785. S. 876. In Böhmen hingegen
muß ein Fremder, der erst neuerlich von einem andern
als dem Könige in Böhmen, eine Standeserhöhung er-
halten hat, wenn er sich in Böhmen niederlassen und sich
solchen Standes bedienen will, dessen Approbation aus
der böhmischen Hofkanzley erhalten. Mosers teutsches
Staatsrecht 5. Th. S. 396.
c] Mosers erste Grundlehren des Europ. V. R. S. 175.
und dessen Versuch 7. Th. S. 280.
d] So nahm es die Königin Elisabeth von England sehr
übel auf, daß Kaiser Rudolph II, wider ihr Wissen,
den Thomas von Arundel, wegen seiner Verdienste wider
die Türken 1596. zum Reichsgrafen machte; allein der
Kaiser schrieb ihr deshalb, mit Beziehung auf verschie-
dene Beispiele bey andern Nazionen: neque enim nobis
novum est, vt ad antecessorum nostrorum imitatio-
nem etiam aliorum principum subditis decernamus,
qui facile ferimus, subditos itidem nostros, a quovis
summo principe ornari.
Joh. Wilh. von Göbel Ab-
handl. aus dem Staatsr. etc. Helmst. 1737. 8.
3. Stück S. 182. M. vergl. Rich. Zouchaei ius
seciale P. II. Sect. 2. q. 10. Vtrum subditus, cui
ab extraneo principe honor delatus est, eodem apud
suos gaudere debeat?
welcher zugleich anführt, daß
eben diese Königin zwey Engländern, welche von dem
König in Frankreich den Orden des heiligen Michael er-
halten hatten, genöthigt habe, ihn aufzusagen, zurück-
zugeben und zu verlangen, daß man sie in dem Verzeich-
nisse ausstreichen solle.
e] Daher wurde dem ältern Moser von dem Herzog von
Würtemberg der ihm von Kur Köln ertheilte Geheime
Raths Character nicht beigelegt, weil er ihn ohne lan-
Von den Gerechtſamen
vorigen ruſſiſchen Regenten oder von andern gekroͤnten
Haͤuptern auf die adeliche Wuͤrde verliehen worden ſind ꝛc.
von regierenden Herrn verliehene Wappen ꝛc. Polit.
Journ. Sept. 1785. S. 876. In Boͤhmen hingegen
muß ein Fremder, der erſt neuerlich von einem andern
als dem Koͤnige in Boͤhmen, eine Standeserhoͤhung er-
halten hat, wenn er ſich in Boͤhmen niederlaſſen und ſich
ſolchen Standes bedienen will, deſſen Approbation aus
der boͤhmiſchen Hofkanzley erhalten. Moſers teutſches
Staatsrecht 5. Th. S. 396.
c] Moſers erſte Grundlehren des Europ. V. R. S. 175.
und deſſen Verſuch 7. Th. S. 280.
d] So nahm es die Koͤnigin Eliſabeth von England ſehr
uͤbel auf, daß Kaiſer Rudolph II, wider ihr Wiſſen,
den Thomas von Arundel, wegen ſeiner Verdienſte wider
die Tuͤrken 1596. zum Reichsgrafen machte; allein der
Kaiſer ſchrieb ihr deshalb, mit Beziehung auf verſchie-
dene Beiſpiele bey andern Nazionen: neque enim nobis
novum eſt, vt ad anteceſſorum noſtrorum imitatio-
nem etiam aliorum principum ſubditis decernamus,
qui facile ferimus, ſubditos itidem noſtros, a quovis
ſummo principe ornari.
Joh. Wilh. von Goͤbel Ab-
handl. aus dem Staatsr. ꝛc. Helmſt. 1737. 8.
3. Stuͤck S. 182. M. vergl. Rich. Zouchaei ius
ſeciale P. II. Sect. 2. q. 10. Vtrum ſubditus, cui
ab extraneo principe honor delatus eſt, eodem apud
ſuos gaudere debeat?
welcher zugleich anfuͤhrt, daß
eben dieſe Koͤnigin zwey Englaͤndern, welche von dem
Koͤnig in Frankreich den Orden des heiligen Michael er-
halten hatten, genoͤthigt habe, ihn aufzuſagen, zuruͤck-
zugeben und zu verlangen, daß man ſie in dem Verzeich-
niſſe ausſtreichen ſolle.
e] Daher wurde dem aͤltern Moſer von dem Herzog von
Wuͤrtemberg der ihm von Kur Koͤln ertheilte Geheime
Raths Character nicht beigelegt, weil er ihn ohne lan-
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[320/0334] Von den Gerechtſamen b] vorigen ruſſiſchen Regenten oder von andern gekroͤnten Haͤuptern auf die adeliche Wuͤrde verliehen worden ſind ꝛc. von regierenden Herrn verliehene Wappen ꝛc. Polit. Journ. Sept. 1785. S. 876. In Boͤhmen hingegen muß ein Fremder, der erſt neuerlich von einem andern als dem Koͤnige in Boͤhmen, eine Standeserhoͤhung er- halten hat, wenn er ſich in Boͤhmen niederlaſſen und ſich ſolchen Standes bedienen will, deſſen Approbation aus der boͤhmiſchen Hofkanzley erhalten. Moſers teutſches Staatsrecht 5. Th. S. 396. c] Moſers erſte Grundlehren des Europ. V. R. S. 175. und deſſen Verſuch 7. Th. S. 280. d] So nahm es die Koͤnigin Eliſabeth von England ſehr uͤbel auf, daß Kaiſer Rudolph II, wider ihr Wiſſen, den Thomas von Arundel, wegen ſeiner Verdienſte wider die Tuͤrken 1596. zum Reichsgrafen machte; allein der Kaiſer ſchrieb ihr deshalb, mit Beziehung auf verſchie- dene Beiſpiele bey andern Nazionen: neque enim nobis novum eſt, vt ad anteceſſorum noſtrorum imitatio- nem etiam aliorum principum ſubditis decernamus, qui facile ferimus, ſubditos itidem noſtros, a quovis ſummo principe ornari. Joh. Wilh. von Goͤbel Ab- handl. aus dem Staatsr. ꝛc. Helmſt. 1737. 8. 3. Stuͤck S. 182. M. vergl. Rich. Zouchaei ius ſeciale P. II. Sect. 2. q. 10. Vtrum ſubditus, cui ab extraneo principe honor delatus eſt, eodem apud ſuos gaudere debeat? welcher zugleich anfuͤhrt, daß eben dieſe Koͤnigin zwey Englaͤndern, welche von dem Koͤnig in Frankreich den Orden des heiligen Michael er- halten hatten, genoͤthigt habe, ihn aufzuſagen, zuruͤck- zugeben und zu verlangen, daß man ſie in dem Verzeich- niſſe ausſtreichen ſolle. e] Daher wurde dem aͤltern Moſer von dem Herzog von Wuͤrtemberg der ihm von Kur Koͤln ertheilte Geheime Raths Character nicht beigelegt, weil er ihn ohne lan- desherr-

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/334>, abgerufen am 23.11.2024.