Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.Von dem Völkerrechte überhaupt, §. 8. Quellen desselben a] Verträge. Die Einwilligung der Völker kan auf beiden Seiten *] Huld. ab Eyben diss. de jure inter et intra gentes scri- pto et non scripto Giess. 1661. 4. und in Opp. T. I. n. 2. §. 9. b] Herkommen. Für eine stilschweigende Einwilligung wird es ange- *] Iac. Geringii diss. quantum gentes moribus suis obli- gentur Lipsiae. 1716. 4. Io. Wilh. de Goebel diß. de observantia gentium et imperii. Helmst. 1732. 4. Io. Wilhelm Hoffmann de observantia gentium 1736. rec. Franc. ad Viadr. 1758. 4. Heur. Chr. de Senckenberg de jure observantiae ac consuetudinis in causis publicis privatisve. Giess. 1743. 4. Von dem Voͤlkerrechte uͤberhaupt, §. 8. Quellen deſſelben a] Vertraͤge. Die Einwilligung der Voͤlker kan auf beiden Seiten *] Huld. ab Eyben disſ. de jure inter et intra gentes ſcri- pto et non ſcripto Giesſ. 1661. 4. und in Opp. T. I. n. 2. §. 9. b] Herkommen. Fuͤr eine ſtilſchweigende Einwilligung wird es ange- *] Iac. Geringii disſ. quantum gentes moribus ſuis obli- gentur Lipſiae. 1716. 4. Io. Wilh. de Goebel diß. de obſervantia gentium et imperii. Helmſt. 1732. 4. Io. Wilhelm Hoffmann de obſervantia gentium 1736. rec. Franc. ad Viadr. 1758. 4. Heur. Chr. de Senckenberg de jure obſervantiae ac conſuetudinis in cauſis publicis privatisve. Giesſ. 1743. 4. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0042" n="16"/> <fw place="top" type="header">Von dem Voͤlkerrechte uͤberhaupt,</fw><lb/> <div n="2"> <head>§. 8.<lb/><hi rendition="#g">Quellen deſſelben</hi><lb/><hi rendition="#aq">a</hi>] <hi rendition="#g"><hi rendition="#fr">Vertraͤge</hi></hi>.</head><lb/> <p>Die Einwilligung der Voͤlker kan auf beiden Seiten<lb/> entweder ausdruͤcklich, durch foͤrmliche Vertraͤge, oder<lb/> ſtilſchweigend erteilt werden. Aus den erſtern entſpringt<lb/> das <hi rendition="#fr">Vertragsrecht der Voͤlker</hi> oder das <hi rendition="#fr">verglichene<lb/> Voͤlkerrecht</hi>, welches die durch Vertraͤge beſtimten<lb/> gegenſeitigen Zwangsrechte und Pflichten enthaͤlt.</p><lb/> <note place="end" n="*]"><hi rendition="#aq">Huld. ab <hi rendition="#i">Eyben</hi> disſ. de jure inter et intra gentes ſcri-<lb/> pto et non ſcripto Giesſ.</hi> 1661. 4. und <hi rendition="#aq">in Opp. T. I. n.</hi> 2.</note> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 9.<lb/><hi rendition="#aq">b</hi>] <hi rendition="#g"><hi rendition="#fr">Herkommen</hi></hi>.</head><lb/> <p>Fuͤr eine ſtilſchweigende Einwilligung wird es ange-<lb/> ſehn, wenn ein Volk, mit Wiſſen und ohne Widerſpruch<lb/> des andern, etwas thut oder unterlaͤßt, dem dieſes,<lb/> wenn es nicht einwilligen wolte, zu widerſprechen das<lb/> Recht und die Verbindlichkeit hatte. Daraus entſtehen<lb/> gewiſſe verbindliche Gebraͤuche und Gewonheiten, die<lb/> das <hi rendition="#fr">Gewonheitsrecht der Voͤlker</hi> [<hi rendition="#aq">jus gentium con-<lb/> ſuetudinarium</hi>] das <hi rendition="#fr">Voͤlkerherkommen</hi>, das <hi rendition="#fr">herkom-<lb/> liche</hi> oder <hi rendition="#fr">praktiſche Voͤlkerrecht</hi> ausmachen, und z.<lb/> B. in Beſtimmung des Ranges und unzaͤhliger anderer<lb/> Vorfallenheiten ein großes Gewicht haben.</p><lb/> <note place="end" n="*]"><hi rendition="#aq">Iac. <hi rendition="#i">Geringii</hi> disſ. quantum gentes moribus ſuis obli-<lb/> gentur Lipſiae.</hi> 1716. 4.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Io. Wilh. de <hi rendition="#i">Goebel</hi> diß. de obſervantia gentium et<lb/> imperii. Helmſt.</hi> 1732. 4.<lb/><hi rendition="#aq">Io. Wilhelm <hi rendition="#i">Hoffmann</hi> de obſervantia gentium 1736.<lb/> rec. Franc. ad Viadr.</hi> 1758. 4.<lb/><hi rendition="#aq">Heur. Chr. de <hi rendition="#i">Senckenberg</hi> de jure obſervantiae ac<lb/> conſuetudinis in cauſis publicis privatisve. Giesſ.</hi> 1743. 4.</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Joh.</fw><lb/></note> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0042]
Von dem Voͤlkerrechte uͤberhaupt,
§. 8.
Quellen deſſelben
a] Vertraͤge.
Die Einwilligung der Voͤlker kan auf beiden Seiten
entweder ausdruͤcklich, durch foͤrmliche Vertraͤge, oder
ſtilſchweigend erteilt werden. Aus den erſtern entſpringt
das Vertragsrecht der Voͤlker oder das verglichene
Voͤlkerrecht, welches die durch Vertraͤge beſtimten
gegenſeitigen Zwangsrechte und Pflichten enthaͤlt.
*] Huld. ab Eyben disſ. de jure inter et intra gentes ſcri-
pto et non ſcripto Giesſ. 1661. 4. und in Opp. T. I. n. 2.
§. 9.
b] Herkommen.
Fuͤr eine ſtilſchweigende Einwilligung wird es ange-
ſehn, wenn ein Volk, mit Wiſſen und ohne Widerſpruch
des andern, etwas thut oder unterlaͤßt, dem dieſes,
wenn es nicht einwilligen wolte, zu widerſprechen das
Recht und die Verbindlichkeit hatte. Daraus entſtehen
gewiſſe verbindliche Gebraͤuche und Gewonheiten, die
das Gewonheitsrecht der Voͤlker [jus gentium con-
ſuetudinarium] das Voͤlkerherkommen, das herkom-
liche oder praktiſche Voͤlkerrecht ausmachen, und z.
B. in Beſtimmung des Ranges und unzaͤhliger anderer
Vorfallenheiten ein großes Gewicht haben.
*] Iac. Geringii disſ. quantum gentes moribus ſuis obli-
gentur Lipſiae. 1716. 4.
Io. Wilh. de Goebel diß. de obſervantia gentium et
imperii. Helmſt. 1732. 4.
Io. Wilhelm Hoffmann de obſervantia gentium 1736.
rec. Franc. ad Viadr. 1758. 4.
Heur. Chr. de Senckenberg de jure obſervantiae ac
conſuetudinis in cauſis publicis privatisve. Giesſ. 1743. 4.
Joh.
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