Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665.Schertz-Spiel. Tode haben/ daß du von dessen unüberwindlichenFaust gestorben/ der den König in Schweden nie- dergeschossen. Daradir. Tröste dich mit dem/ daß du durch dessen Hand hingerichtet wirst/ der dem Tylli und Pappenheim den Rest gegeben. Horrib. So hab ich mein Schwerd außgezogen in der Schlacht vor Lützen. Darad. Morbieu, me voyla en colere! mort de ma vie! je suis fasche per ma foy. So hab ich zur Wehre gegriffen in dem Treffen vor Nerglingen. Horrib. Eine solche positur machte ich in der letzten Nie- derlage vor Leipzig. Darad. So lieff ich in dem Waal Graben/ als man Glogau hat einbekommen. Horrib. Ha! ha! Jst er nicht qvesto capitaino, mit dem ich Kugeln wechselte bey der Gula? Darad. O! ist er nicht der jenige Signeur mit dem ich Brü- derschafft machte zu Schlichtigheim. Horrib. Ha mon signeur, mon Frere! Darad. Ha Fratello mio illustrissimo! Horrib. Behüte GOtt/ welch ein Vnglück hätte bald ge- schehen sollen! Darad. Welch ein Blutvergiessen! massacre & stra- ge, wenn wir einander nicht erkennet hätten! Horrib. Magnifici & Cortesi Heroi, können leicht unwis- send zusammen gerathen. Darad. Ler beaux Esprits lernen einander durch derglei- chen recontre erkennen. Dionysius. Daradiridatumdarides. Horribilicribrifax. Dionysius. Welche Berenhänter rasen hier für unsrer Thü-
Schertz-Spiel. Tode haben/ daß du von deſſen unuͤberwindlichenFauſt geſtorben/ der den Koͤnig in Schweden nie- dergeſchoſſen. Daradir. Troͤſte dich mit dem/ daß du durch deſſen Hand hingerichtet wirſt/ der dem Tylli und Pappenheim den Reſt gegeben. Horrib. So hab ich mein Schwerd außgezogen in der Schlacht vor Luͤtzen. Darad. Morbieu, me voyla en colere! mort de ma vie! je ſuis faſchè per ma foy. So hab ich zur Wehre gegriffen in dem Treffen vor Nerglingen. Horrib. Eine ſolche poſitur machte ich in der letzten Nie- derlage vor Leipzig. Darad. So lieff ich in dem Waal Graben/ als man Glogau hat einbekommen. Horrib. Ha! ha! Jſt er nicht qveſto capitaino, mit dem ich Kugeln wechſelte bey der Gula? Darad. O! iſt er nicht der jenige Signeur mit dem ich Bruͤ- derſchafft machte zu Schlichtigheim. Horrib. Ha mon ſigneur, mon Frere! Darad. Ha Fratello mio illuſtriſſimo! Horrib. Behuͤte GOtt/ welch ein Vngluͤck haͤtte bald ge- ſchehen ſollen! Darad. Welch ein Blutvergieſſen! maſſacre & ſtra- ge, wenn wir einander nicht erkennet haͤtten! Horrib. Magnifici & Corteſi Heroi, koͤnnen leicht unwiſ- ſend zuſammen gerathen. Darad. Ler beaux Esprits lernen einander durch derglei- chen recontre erkennen. Dionyſius. Daradiridatumdarides. Horribilicribrifax. Dionyſius. Welche Berenhaͤnter raſen hier fuͤr unſrer Thuͤ-
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dergeſchoſſen.
Daradir. Troͤſte dich mit dem/ daß du durch deſſen Hand
hingerichtet wirſt/ der dem Tylli und Pappenheim
den Reſt gegeben.
Horrib. So hab ich mein Schwerd außgezogen in der
Schlacht vor Luͤtzen.
Darad. Morbieu, me voyla en colere! mort de ma vie!
je ſuis faſchè per ma foy. So hab ich zur Wehre
gegriffen in dem Treffen vor Nerglingen.
Horrib. Eine ſolche poſitur machte ich in der letzten Nie-
derlage vor Leipzig.
Darad. So lieff ich in dem Waal Graben/ als man Glogau
hat einbekommen.
Horrib. Ha! ha! Jſt er nicht qveſto capitaino, mit dem
ich Kugeln wechſelte bey der Gula?
Darad. O! iſt er nicht der jenige Signeur mit dem ich Bruͤ-
derſchafft machte zu Schlichtigheim.
Horrib. Ha mon ſigneur, mon Frere!
Darad. Ha Fratello mio illuſtriſſimo!
Horrib. Behuͤte GOtt/ welch ein Vngluͤck haͤtte bald ge-
ſchehen ſollen!
Darad. Welch ein Blutvergieſſen! maſſacre & ſtra-
ge, wenn wir einander nicht erkennet haͤtten!
Horrib. Magnifici & Corteſi Heroi, koͤnnen leicht unwiſ-
ſend zuſammen gerathen.
Darad. Ler beaux Esprits lernen einander durch derglei-
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Dionyſius. Daradiridatumdarides.
Horribilicribrifax.
Dionyſius. Welche Berenhaͤnter raſen hier fuͤr unſrer
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