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Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665.

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Horribilicribrifax
bilicribrifax auff ein par Worte zu mir bitten las-
sen. Der wird mir schon zu diesem Stück beför-
derlich seyn.

Coelestina. Palladius.
Camilla.
Coelest. Nunmehr befinde ich mich in dem Besitz höchster
Glückseligkeit/ nun ich seiner Treuen gegen Liebe
versichert.
Pallad. Welche in und umb uns breunen und würcken soll/
biß unsre Leiber in Aschen verkehret.
Coelest. Auch unter der Aschen der erblichenen Leichen sol
sie noch glimmen/ und unsre auffgerichtete Grab-
zeichen sollen nichts anders seyn als denckmahle/
der schlaffenden Liebe/ biß wir auff den Tag der
grossen vereinigung in Vollkommenheit der Lie-
be auffs neue ewig miteinander vermählet wer-
den.
Pallad. Es ist numehr Zeit den Heeren Stadthalter zuer-
suchen. Wo sind die Diener?
Coelest. Camilla komm und folge.
Cyrilla mit schönen Kleidern angezogen/
und auffgeflochtenen Haaren.
Cyrilla. Verwundert euch nicht/ daß ich so schöne bin! die
Kleider hab ich bey einer Jüdin geborget/ umb
Herren Vixephonigis eine Nase zu machen. Jung-
fer Coelestina ist nicht daheime/ das weis ich wol.
Deswegen kan ich mich desto besser in ihrem Lust-
Garten verstecken. Wo ich ihn diesen Abend recht
betriege/ muß er mich sein Lebenlang/ behalten!
Da komt der Monden. Sey mir gnädig du neu-
neues Licht/ für das Fieber und auch die Gicht.
u.d.g.

Se-
Horribilicribrifax
bilicribrifax auff ein par Worte zu mir bitten laſ-
ſen. Der wird mir ſchon zu dieſem Stuͤck befoͤr-
derlich ſeyn.

Cœleſtina. Palladius.
Camilla.
Cœleſt. Nunmehr befinde ich mich in dem Beſitz hoͤchſter
Gluͤckſeligkeit/ nun ich ſeiner Treuen gegen Liebe
verſichert.
Pallad. Welche in und umb uns breunen und wuͤrcken ſoll/
biß unſre Leiber in Aſchen verkehret.
Cœleſt. Auch unter der Aſchen der erblichenen Leichen ſol
ſie noch glimmen/ und unſre auffgerichtete Grab-
zeichen ſollen nichts anders ſeyn als denckmahle/
der ſchlaffenden Liebe/ biß wir auff den Tag der
groſſen vereinigung in Vollkommenheit der Lie-
be auffs neue ewig miteinander vermaͤhlet wer-
den.
Pallad. Es iſt numehr Zeit den Heeren Stadthalter zuer-
ſuchen. Wo ſind die Diener?
Cœleſt. Camilla komm und folge.
Cyrilla mit ſchoͤnen Kleidern angezogen/
und auffgeflochtenen Haaren.
Cyrilla. Verwundert euch nicht/ daß ich ſo ſchoͤne bin! die
Kleider hab ich bey einer Juͤdin geborget/ umb
Herren Vixephonigis eine Naſe zu machen. Jung-
fer Cœleſtina iſt nicht daheime/ das weis ich wol.
Deswegen kan ich mich deſto beſſer in ihrem Luſt-
Garten verſtecken. Wo ich ihn dieſen Abend recht
betriege/ muß er mich ſein Lebenlang/ behalten!
Da komt der Monden. Sey mir gnaͤdig du neu-
neues Licht/ fuͤr das Fieber und auch die Gicht.
u.d.g.

Se-
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[76/0092] Horribilicribrifax bilicribrifax auff ein par Worte zu mir bitten laſ- ſen. Der wird mir ſchon zu dieſem Stuͤck befoͤr- derlich ſeyn. Cœleſtina. Palladius. Camilla. Cœleſt. Nunmehr befinde ich mich in dem Beſitz hoͤchſter Gluͤckſeligkeit/ nun ich ſeiner Treuen gegen Liebe verſichert. Pallad. Welche in und umb uns breunen und wuͤrcken ſoll/ biß unſre Leiber in Aſchen verkehret. Cœleſt. Auch unter der Aſchen der erblichenen Leichen ſol ſie noch glimmen/ und unſre auffgerichtete Grab- zeichen ſollen nichts anders ſeyn als denckmahle/ der ſchlaffenden Liebe/ biß wir auff den Tag der groſſen vereinigung in Vollkommenheit der Lie- be auffs neue ewig miteinander vermaͤhlet wer- den. Pallad. Es iſt numehr Zeit den Heeren Stadthalter zuer- ſuchen. Wo ſind die Diener? Cœleſt. Camilla komm und folge. Cyrilla mit ſchoͤnen Kleidern angezogen/ und auffgeflochtenen Haaren. Cyrilla. Verwundert euch nicht/ daß ich ſo ſchoͤne bin! die Kleider hab ich bey einer Juͤdin geborget/ umb Herren Vixephonigis eine Naſe zu machen. Jung- fer Cœleſtina iſt nicht daheime/ das weis ich wol. Deswegen kan ich mich deſto beſſer in ihrem Luſt- Garten verſtecken. Wo ich ihn dieſen Abend recht betriege/ muß er mich ſein Lebenlang/ behalten! Da komt der Monden. Sey mir gnaͤdig du neu- neues Licht/ fuͤr das Fieber und auch die Gicht. u.d.g. Se-

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Zitationshilfe: Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_horribilicribrifax_1663/92>, abgerufen am 07.05.2024.