Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665.Horribilicribrifax studiret, wozu dienet der Lateinische Vnrath? Sempron. Qvid Gallo margaritum? Cyrill. Ja im Keller ist Margrice. Sempron. Eine Sau fragt nicht nach Muscaten. Cyrill. Mußkaten in warm Bier sind gut vor die Mutter- Kranckheit. Sempron. kalos me upemnesas. Cyrille. Ja wenn ich kalt aaß/ so nisete ich. Sempron. katagelas' mou. Cyrille. Ja die geele Kuh! Sempron. Ey nun ad rem tandem. Cyrille. Redet ich hab es verstanden. Sempron. Höret Frau Cyrille, ihr könnet mir übermas- sen beförderlich seyn in einer Sachen/ welche ist Grandis momenti. Cyrille. Scheltet ihr von gotz Elementen? je Herr/ es ist grosse bittre Sünde. Sempron. Grandis momenti. heist eine Sache von Wich- tigkeit. alla tau ta easomen. Cyrille. Ja so meent ihr? Sempron. Nein doch! plane non! Cyrille. Jch bin keine Nonn. Sempron. Höret doch recht zu! Cyrille. Ey Herr/ so müst ihr reden/ daß ich es verstehen kan. Sempron. Jhr kennet Jungfrau Coelestinam wol/ no- stin'? Cyrill. Herr/ sie wohnt nicht gegen Osten/ es ist grade ge- gen Mittag. Sempron. An dieselbe habe ich einen Brieff von Jmpor- tantz. zu bestellen. Cyrille. Habt ihr mit derselben einen Tantz zubestellen? Sempron. Jch sage/ daß ich ihr hanc Epistolam, diesen Brieff/ gerne zustellen wolte. Cyrille. Aber ist dieser gestolne Brieff vom Tantzen? Sempr.
Horribilicribrifax ſtudiret, wozu dienet der Lateiniſche Vnrath? Sempron. Qvid Gallo margaritum? Cyrill. Ja im Keller iſt Margrice. Sempron. Eine Sau fragt nicht nach Muſcaten. Cyrill. Mußkaten in warm Bier ſind gut vor die Mutter- Kranckheit. Sempron. καλῶς με ὑπέμνησας. Cyrille. Ja wenn ich kalt aaß/ ſo niſete ich. Sempron. καταγελᾳς᾽ μȣ. Cyrille. Ja die geele Kuh! Sempron. Ey nun ad rem tandem. Cyrille. Redet ich hab es verſtanden. Sempron. Hoͤret Frau Cyrille, ihr koͤnnet mir uͤbermaſ- ſen befoͤrderlich ſeyn in einer Sachen/ welche iſt Grandis momenti. Cyrille. Scheltet ihr von gotz Elementen? je Herr/ es iſt groſſe bittre Suͤnde. Sempron. Grandis momenti. heiſt eine Sache von Wich- tigkeit. ἀλλὰ ταῦ τα ὲάσωμεν. Cyrille. Ja ſo meent ihr? Sempron. Nein doch! planè non! Cyrille. Jch bin keine Nonn. Sempron. Hoͤret doch recht zu! Cyrille. Ey Herr/ ſo muͤſt ihr reden/ daß ich es verſtehen kan. Sempron. Jhr kennet Jungfrau Cœleſtinam wol/ no- ſtin’? Cyrill. Herr/ ſie wohnt nicht gegen Oſten/ es iſt grade ge- gen Mittag. Sempron. An dieſelbe habe ich einen Brieff von Jmpor- tantz. zu beſtellen. Cyrille. Habt ihr mit derſelben einen Tantz zubeſtellen? Sempron. Jch ſage/ daß ich ihr hanc Epiſtolam, dieſen Brieff/ gerne zuſtellen wolte. Cyrille. Aber iſt dieſer geſtolne Brieff vom Tantzen? Sempr.
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Horribilicribrifax
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Sempron. Qvid Gallo margaritum?
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Sempron. Eine Sau fragt nicht nach Muſcaten.
Cyrill. Mußkaten in warm Bier ſind gut vor die Mutter-
Kranckheit.
Sempron. καλῶς με ὑπέμνησας.
Cyrille. Ja wenn ich kalt aaß/ ſo niſete ich.
Sempron. καταγελᾳς᾽ μȣ.
Cyrille. Ja die geele Kuh!
Sempron. Ey nun ad rem tandem.
Cyrille. Redet ich hab es verſtanden.
Sempron. Hoͤret Frau Cyrille, ihr koͤnnet mir uͤbermaſ-
ſen befoͤrderlich ſeyn in einer Sachen/ welche iſt
Grandis momenti.
Cyrille. Scheltet ihr von gotz Elementen? je Herr/ es iſt
groſſe bittre Suͤnde.
Sempron. Grandis momenti. heiſt eine Sache von Wich-
tigkeit. ἀλλὰ ταῦ τα ὲάσωμεν.
Cyrille. Ja ſo meent ihr?
Sempron. Nein doch! planè non!
Cyrille. Jch bin keine Nonn.
Sempron. Hoͤret doch recht zu!
Cyrille. Ey Herr/ ſo muͤſt ihr reden/ daß ich es verſtehen
kan.
Sempron. Jhr kennet Jungfrau Cœleſtinam wol/ no-
ſtin’?
Cyrill. Herr/ ſie wohnt nicht gegen Oſten/ es iſt grade ge-
gen Mittag.
Sempron. An dieſelbe habe ich einen Brieff von Jmpor-
tantz. zu beſtellen.
Cyrille. Habt ihr mit derſelben einen Tantz zubeſtellen?
Sempron. Jch ſage/ daß ich ihr hanc Epiſtolam, dieſen
Brieff/ gerne zuſtellen wolte.
Cyrille. Aber iſt dieſer geſtolne Brieff vom Tantzen?
Sempr.
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