Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

Bild:
<< vorherige Seite

Seleniten von dem allmählig scheinbar vom Monde hinweg verschwundenen starken Drittheile des Ringwalles ihre Wohnungen gedeckt, oder zur Verengerung ihres durchziehenden Walles verwendet haben konnten, als man von dem Rauchnebel nie mit einiger Zuversicht aufspüren kann.

k) Aus frühen Abbildungen Grimaldi's, Riccioli's, Cassinis' und Tob. Mayer's leitete schon Schröter*) eine auffallende atmosphärische Veränderlichkeit des Vitruvius ab. Meine Beobachtungen bestätigen dieses: denn einmal sieht man ihn ganz, wie ein gewöhnliches Ringgebirge, überhaupt nach der Wechselzeit des Mond-Tages, mehr oder minder grau, aber auch scheinbar verändert, einmal mit, einmal wieder ohne Centralberg, oder ganz überwölkt**), oder nur innen mit einer nicht ganz an das Ringgebirge sich schließenden Wolkenscheibe versehen, die, wie Rauch, längliche Erhöhungen bekommt und sie unter der Beobachtung wieder verliert; wie ich dieses am 18. August 1821 Morgens nach halb 4 Uhr, als eben die Sonne im Begriff war, über ihn unterzugehen, gesehen hatte; da hingegen ein anderes Mal, als eben die Sonne über ihm aufgieng (es war am 15. Febr. 1822 Abends 71/4 Uhr), statt durch Rauchwolken ganz verseichtet zu seyn, Vitruv ohne ganz ungewöhnliche Tiefe zu haben schien, und wobei gerade,

*) A. a. O. §. 144.
**) Deshalb scheint ihn auch Cassini gar nicht gesehen zu haben.

Seleniten von dem allmählig scheinbar vom Monde hinweg verschwundenen starken Drittheile des Ringwalles ihre Wohnungen gedeckt, oder zur Verengerung ihres durchziehenden Walles verwendet haben konnten, als man von dem Rauchnebel nie mit einiger Zuversicht aufspüren kann.

κ) Aus frühen Abbildungen Grimaldi's, Riccioli's, Cassinis' und Tob. Mayer's leitete schon Schröter*) eine auffallende atmosphärische Veränderlichkeit des Vitruvius ab. Meine Beobachtungen bestätigen dieses: denn einmal sieht man ihn ganz, wie ein gewöhnliches Ringgebirge, überhaupt nach der Wechselzeit des Mond-Tages, mehr oder minder grau, aber auch scheinbar verändert, einmal mit, einmal wieder ohne Centralberg, oder ganz überwölkt**), oder nur innen mit einer nicht ganz an das Ringgebirge sich schließenden Wolkenscheibe versehen, die, wie Rauch, längliche Erhöhungen bekommt und sie unter der Beobachtung wieder verliert; wie ich dieses am 18. August 1821 Morgens nach halb 4 Uhr, als eben die Sonne im Begriff war, über ihn unterzugehen, gesehen hatte; da hingegen ein anderes Mal, als eben die Sonne über ihm aufgieng (es war am 15. Febr. 1822 Abends 7¼ Uhr), statt durch Rauchwolken ganz verseichtet zu seyn, Vitruv ohne ganz ungewöhnliche Tiefe zu haben schien, und wobei gerade,

*) A. a. O. §. 144.
**) Deshalb scheint ihn auch Cassini gar nicht gesehen zu haben.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="3">
          <div n="4">
            <div>
              <div>
                <div>
                  <p><pb facs="#f0083" n="76"/>
Seleniten von dem allmählig scheinbar vom Monde hinweg verschwundenen starken Drittheile des Ringwalles ihre Wohnungen gedeckt, oder zur Verengerung ihres durchziehenden Walles verwendet haben konnten, als man von dem Rauchnebel nie mit einiger Zuversicht aufspüren kann.</p><lb/>
                  <p>&#x03BA;) Aus frühen Abbildungen <hi rendition="#g">Grimaldi's</hi>, <hi rendition="#g">Riccioli's</hi>, <hi rendition="#g">Cassinis</hi>' und <hi rendition="#g">Tob. Mayer's</hi> leitete schon <hi rendition="#g">Schröter</hi><note place="foot" n="*)">A. a. O. §. 144.<lb/></note> eine auffallende atmosphärische Veränderlichkeit des Vitruvius ab. Meine Beobachtungen bestätigen dieses: denn einmal sieht man ihn ganz, wie ein gewöhnliches Ringgebirge, überhaupt nach der Wechselzeit des Mond-Tages, mehr oder minder grau, aber auch scheinbar verändert, einmal mit, einmal wieder ohne Centralberg, oder ganz überwölkt<note place="foot" n="**)">Deshalb scheint ihn auch <hi rendition="#g">Cassini</hi> gar nicht gesehen zu haben.<lb/></note>, oder nur innen mit einer nicht ganz an das Ringgebirge sich schließenden Wolkenscheibe versehen, die, wie Rauch, längliche Erhöhungen bekommt und sie unter der Beobachtung wieder verliert; wie ich dieses am 18. August 1821 Morgens nach halb 4 Uhr, als eben die Sonne im Begriff war, über ihn unterzugehen, gesehen hatte; da hingegen ein anderes Mal, als eben die Sonne über ihm aufgieng (es war am 15. Febr. 1822 Abends 7¼ Uhr), statt durch Rauchwolken ganz verseichtet zu seyn, Vitruv ohne ganz ungewöhnliche Tiefe zu haben schien, und wobei gerade,<lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[76/0083] Seleniten von dem allmählig scheinbar vom Monde hinweg verschwundenen starken Drittheile des Ringwalles ihre Wohnungen gedeckt, oder zur Verengerung ihres durchziehenden Walles verwendet haben konnten, als man von dem Rauchnebel nie mit einiger Zuversicht aufspüren kann. κ) Aus frühen Abbildungen Grimaldi's, Riccioli's, Cassinis' und Tob. Mayer's leitete schon Schröter *) eine auffallende atmosphärische Veränderlichkeit des Vitruvius ab. Meine Beobachtungen bestätigen dieses: denn einmal sieht man ihn ganz, wie ein gewöhnliches Ringgebirge, überhaupt nach der Wechselzeit des Mond-Tages, mehr oder minder grau, aber auch scheinbar verändert, einmal mit, einmal wieder ohne Centralberg, oder ganz überwölkt **), oder nur innen mit einer nicht ganz an das Ringgebirge sich schließenden Wolkenscheibe versehen, die, wie Rauch, längliche Erhöhungen bekommt und sie unter der Beobachtung wieder verliert; wie ich dieses am 18. August 1821 Morgens nach halb 4 Uhr, als eben die Sonne im Begriff war, über ihn unterzugehen, gesehen hatte; da hingegen ein anderes Mal, als eben die Sonne über ihm aufgieng (es war am 15. Febr. 1822 Abends 7¼ Uhr), statt durch Rauchwolken ganz verseichtet zu seyn, Vitruv ohne ganz ungewöhnliche Tiefe zu haben schien, und wobei gerade, *) A. a. O. §. 144. **) Deshalb scheint ihn auch Cassini gar nicht gesehen zu haben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

N.E.M.O: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-10-06T11:52:44Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-10-06T11:52:44Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/83
Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/83>, abgerufen am 02.05.2024.