Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

Bild:
<< vorherige Seite

viel läßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit, dafür halten, daß diese Klüfte durch Verwitterung und fließendes Wasser größtentheils mit Bergschutt ausgefüllt sind.

Die zweite Art der Einfurchungen betrifft die den Flußarmen und Flußbetten äusserst ähnlichen Gebilde. Vor Allem gehört hieher 1) dasjenige Flußbett, welches ich entdeckte*), und welches nördlich vom Hipparch etwa. 5° entfernt beginnt und sich, wie es, nach einigen meiner neuesten Beobachtungen wahrscheinlich ist, in das Mare vaporum ausmündet. Noch weiter, entdecte ich, 2) mehrere Flußarme, die in großen Spalten (m. s. oben), münden a) zwei Flußarme, vom Agrippa aus kommend, in den tiefen und weiten Kanal südlich am Hyginus ein, welche Arme man

*) Wenn sich schon mancher Beobachter von der Wirklichkeit dieses Flußbettes, als eines solchen nicht überzeugen zu können glaubt, so wird er es, sobald er dieses überaus deutliche Gebilde in seiner ganzen Ausdehnung in der Wirklichkeit und ohne bedeutede Atmosphärische Trübung erblickt. So gelang es mir einmal es mit sieben Flußarmen abzuzeichnen, obgleich der Boden am Mysius nicht ganz ohne Trübung war, indem ich 3 Rundgrübchen westlich an der Einbeugung des Flußbettes beim Mysius nicht sah, die ich doch zu anderen Zeiten gesehen hatte. -- Wenn auch schon in diesem Flußbette kein Wasser mehr rinnt, so kann doch einst in ihm, denn, wenn jetzt der Mond noch zur Hälfte aufgeschwemmtes Land hat, so mußte er einst Meere gehabt haben; und diese konnten wohl unmöglich ohne Flüsse gewesen seyn. -- Die Fläche fand ich auch hier durchaus abhängig nach Nord, und nur Täuschung ist es, wenn dort eine hellere Stelle dieses zu gewissen Zeiten zu verneinen scheint.

viel läßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit, dafür halten, daß diese Klüfte durch Verwitterung und fließendes Wasser größtentheils mit Bergschutt ausgefüllt sind.

Die zweite Art der Einfurchungen betrifft die den Flußarmen und Flußbetten äusserst ähnlichen Gebilde. Vor Allem gehört hieher 1) dasjenige Flußbett, welches ich entdeckte*), und welches nördlich vom Hipparch etwa. 5° entfernt beginnt und sich, wie es, nach einigen meiner neuesten Beobachtungen wahrscheinlich ist, in das Mare vaporum ausmündet. Noch weiter, entdecte ich, 2) mehrere Flußarme, die in großen Spalten (m. s. oben), münden a) zwei Flußarme, vom Agrippa aus kommend, in den tiefen und weiten Kanal südlich am Hyginus ein, welche Arme man

*) Wenn sich schon mancher Beobachter von der Wirklichkeit dieses Flußbettes, als eines solchen nicht überzeugen zu können glaubt, so wird er es, sobald er dieses überaus deutliche Gebilde in seiner ganzen Ausdehnung in der Wirklichkeit und ohne bedeutede Atmosphärische Trübung erblickt. So gelang es mir einmal es mit sieben Flußarmen abzuzeichnen, obgleich der Boden am Mysius nicht ganz ohne Trübung war, indem ich 3 Rundgrübchen westlich an der Einbeugung des Flußbettes beim Mysius nicht sah, die ich doch zu anderen Zeiten gesehen hatte. — Wenn auch schon in diesem Flußbette kein Wasser mehr rinnt, so kann doch einst in ihm, denn, wenn jetzt der Mond noch zur Hälfte aufgeschwemmtes Land hat, so mußte er einst Meere gehabt haben; und diese konnten wohl unmöglich ohne Flüsse gewesen seyn. — Die Fläche fand ich auch hier durchaus abhängig nach Nord, und nur Täuschung ist es, wenn dort eine hellere Stelle dieses zu gewissen Zeiten zu verneinen scheint.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0030" n="19"/>
viel läßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit, dafür halten, daß diese Klüfte durch Verwitterung und fließendes Wasser größtentheils mit Bergschutt ausgefüllt sind.</p><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#g">zweite Art</hi> der Einfurchungen betrifft die den Flußarmen und Flußbetten äusserst ähnlichen Gebilde. Vor Allem gehört hieher 1) dasjenige Flußbett, welches ich entdeckte<note place="foot" n="*)">Wenn sich schon mancher Beobachter von der Wirklichkeit dieses Flußbettes, als eines solchen nicht überzeugen zu können glaubt, so wird er es, sobald er dieses überaus deutliche Gebilde in seiner ganzen Ausdehnung in der Wirklichkeit und ohne bedeutede Atmosphärische Trübung erblickt. So gelang es mir einmal es mit <hi rendition="#g">sieben Flußarmen</hi> abzuzeichnen, obgleich der Boden am Mysius nicht ganz ohne Trübung war, indem ich 3 Rundgrübchen westlich an der Einbeugung des Flußbettes beim Mysius nicht sah, die ich doch zu anderen Zeiten gesehen hatte. &#x2014; Wenn auch schon in diesem Flußbette kein Wasser mehr rinnt, so kann doch einst in ihm, denn, wenn jetzt der Mond noch zur Hälfte aufgeschwemmtes Land hat, so mußte er einst Meere gehabt haben; und diese konnten wohl unmöglich ohne Flüsse gewesen seyn. &#x2014; Die Fläche fand ich auch hier durchaus abhängig nach Nord, und nur Täuschung ist es, wenn dort eine hellere Stelle dieses zu gewissen Zeiten zu verneinen scheint.<lb/></note>, und welches nördlich vom Hipparch etwa. 5° entfernt beginnt und sich, wie es, nach einigen meiner neuesten Beobachtungen wahrscheinlich ist, in das Mare vaporum ausmündet. Noch weiter, entdecte ich, 2) mehrere Flußarme, die in großen Spalten (m. s. oben), münden a) zwei Flußarme, vom Agrippa aus kommend, in den tiefen und weiten Kanal südlich am Hyginus ein, welche Arme man<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0030] viel läßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit, dafür halten, daß diese Klüfte durch Verwitterung und fließendes Wasser größtentheils mit Bergschutt ausgefüllt sind. Die zweite Art der Einfurchungen betrifft die den Flußarmen und Flußbetten äusserst ähnlichen Gebilde. Vor Allem gehört hieher 1) dasjenige Flußbett, welches ich entdeckte *), und welches nördlich vom Hipparch etwa. 5° entfernt beginnt und sich, wie es, nach einigen meiner neuesten Beobachtungen wahrscheinlich ist, in das Mare vaporum ausmündet. Noch weiter, entdecte ich, 2) mehrere Flußarme, die in großen Spalten (m. s. oben), münden a) zwei Flußarme, vom Agrippa aus kommend, in den tiefen und weiten Kanal südlich am Hyginus ein, welche Arme man *) Wenn sich schon mancher Beobachter von der Wirklichkeit dieses Flußbettes, als eines solchen nicht überzeugen zu können glaubt, so wird er es, sobald er dieses überaus deutliche Gebilde in seiner ganzen Ausdehnung in der Wirklichkeit und ohne bedeutede Atmosphärische Trübung erblickt. So gelang es mir einmal es mit sieben Flußarmen abzuzeichnen, obgleich der Boden am Mysius nicht ganz ohne Trübung war, indem ich 3 Rundgrübchen westlich an der Einbeugung des Flußbettes beim Mysius nicht sah, die ich doch zu anderen Zeiten gesehen hatte. — Wenn auch schon in diesem Flußbette kein Wasser mehr rinnt, so kann doch einst in ihm, denn, wenn jetzt der Mond noch zur Hälfte aufgeschwemmtes Land hat, so mußte er einst Meere gehabt haben; und diese konnten wohl unmöglich ohne Flüsse gewesen seyn. — Die Fläche fand ich auch hier durchaus abhängig nach Nord, und nur Täuschung ist es, wenn dort eine hellere Stelle dieses zu gewissen Zeiten zu verneinen scheint.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

N.E.M.O: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-10-06T11:52:44Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-10-06T11:52:44Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/30
Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/30>, abgerufen am 04.12.2024.