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Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.

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seye! Und ist er nicht selbst ein GOtt/ so
ist er jedoch ohne Zweiffel den höchsten
Göttern nahe verwand! Jn dem deine
Hochheit der gemeinen Menschen ge-
wöhnliche Gemühts-Neigungen mit
himmlischen Tugenden übertrifft! O
ihr unsterbliche Götter! Mein und al-
ler Menschen Sinn schätzt sichs vor ein
Glück und absonderliche Beseligung/
wann wir uns an unseren abgesagten
Feinden rächen können; Aber jetzt ler-
ne ich durch eure eigne Exempel/ daß un-
ser elende Art irrdisch und viehisch/ die
eurige aber gantz himmlisch seye!

Jch glaube daß Musai den Joseph
angebettet: wann er ihm nicht befoh-
len hätte/ daß er hingehen und die An-
kömling seiner Verhör getrösten folte:
Gehe hin/ sagt er zum Musai/ es seynd
meine leibliche Brüder/ dessen du dich
aber nicht mercken lassen/ noch derglei-
chen thun sollest/ daß du sie kennest biß
daß ich dir wincke/ alsdann kanst du ih-
nen einreiben was sie an mir begangen:

doch

ſeye! Und iſt er nicht ſelbſt ein GOtt/ ſo
iſt er jedoch ohne Zweiffel den hoͤchſten
Goͤttern nahe verwand! Jn dem deine
Hochheit der gemeinen Menſchen ge-
woͤhnliche Gemuͤhts-Neigungen mit
himmliſchen Tugenden uͤbertrifft! O
ihr unſterbliche Goͤtter! Mein und al-
ler Menſchen Sinn ſchaͤtzt ſichs vor ein
Gluͤck und abſonderliche Beſeligung/
wann wir uns an unſeren abgeſagten
Feinden raͤchen koͤnnen; Aber jetzt ler-
ne ich durch eure eigne Exempel/ daß un-
ſer elende Art irꝛdiſch und viehiſch/ die
eurige aber gantz himmliſch ſeye!

Jch glaube daß Muſai den Joſeph
angebettet: wann er ihm nicht befoh-
len haͤtte/ daß er hingehen und die An-
koͤmling ſeiner Verhoͤr getroͤſten folte:
Gehe hin/ ſagt er zum Muſai/ es ſeynd
meine leibliche Bruͤder/ deſſen du dich
aber nicht mercken laſſen/ noch derglei-
chen thun ſolleſt/ daß du ſie kenneſt biß
daß ich dir wincke/ alsdann kanſt du ih-
nen einreiben was ſie an mir begangen:

doch
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[178.[178]/0182] ſeye! Und iſt er nicht ſelbſt ein GOtt/ ſo iſt er jedoch ohne Zweiffel den hoͤchſten Goͤttern nahe verwand! Jn dem deine Hochheit der gemeinen Menſchen ge- woͤhnliche Gemuͤhts-Neigungen mit himmliſchen Tugenden uͤbertrifft! O ihr unſterbliche Goͤtter! Mein und al- ler Menſchen Sinn ſchaͤtzt ſichs vor ein Gluͤck und abſonderliche Beſeligung/ wann wir uns an unſeren abgeſagten Feinden raͤchen koͤnnen; Aber jetzt ler- ne ich durch eure eigne Exempel/ daß un- ſer elende Art irꝛdiſch und viehiſch/ die eurige aber gantz himmliſch ſeye! Jch glaube daß Muſai den Joſeph angebettet: wann er ihm nicht befoh- len haͤtte/ daß er hingehen und die An- koͤmling ſeiner Verhoͤr getroͤſten folte: Gehe hin/ ſagt er zum Muſai/ es ſeynd meine leibliche Bruͤder/ deſſen du dich aber nicht mercken laſſen/ noch derglei- chen thun ſolleſt/ daß du ſie kenneſt biß daß ich dir wincke/ alsdann kanſt du ih- nen einreiben was ſie an mir begangen: doch

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Zitationshilfe: Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 178.[178]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/182>, abgerufen am 24.11.2024.