Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben. Nürnberg, 1669.Wasser zu Stein wird/ darauß man Häuser bauet; welche D 6
Waſſer zu Stein wird/ darauß man Haͤuſer bauet; welche D 6
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0087"/> Waſſer zu Stein wird/ darauß man Haͤuſer bauet;<lb/> jtem den Brunnen bey Zepuſio in Ungarn/ welches<lb/> Waſſer Eiſen verzehrt/ oder beſſer zureden/ in eine<lb/><hi rendition="#aq">Materiam</hi> verendert/ auß deren hernach durchs Feur<lb/> Kupffer gemacht wird/ da ſich der Regen in <hi rendition="#aq">Victril</hi><lb/> veraͤndert mehr daſelbſt einen gifftigen Brunnen/<lb/> deſſen Waſſer/ wo der Erdboden damit gewaͤſſert<lb/> wird/ nichts anders als Wolffskraut herfor bringt/<lb/> welcher wie der Mon ab: und zunimbt/ mehr da-<lb/> ſelbſt einen Brunnen/ der Winterszeit warm: im<lb/> Sommer aber nichts als lauter Eiß iſt/ den Wein<lb/> damit zu kuͤhlen; ich hatte die zween Bruͤnnen in<lb/> Jrrland geſehen/ darinnen das eine Waſſer wann<lb/> es getruncken wird/ alt und grau: das ander aber<lb/> huͤbſch jung macht; den Brunnen zu Aengſtlen im<lb/> Schweitzerland/ welcher nie laufft/ als wann das<lb/> Viehe auff der Wait zur Traͤncke kombt; item vnter-<lb/> ſchiedliche Brunnen in Jßland/ da ein heiß: der<lb/> ander kalt Waſſer der dritte Schweſſel/ der vierte<lb/> geſchmoltzen Wax herfor bringt; mehr die Waſſer<lb/> Gruben zu S. Stephen gegen Sanen Land in der<lb/> Eidgroſſchafft/ welche die Leut vor ein Kalender<lb/> brauchen/ weil das Waſſer truͤb wird/ wann es<lb/> regnen wil/ und hingegen ſich klar erzaigt/ wann<lb/> ſchoͤn Wetter obhanden; nicht weniger den Schant-<lb/> libach bey ober Naͤhenheimb im Ellſaß/ welcher nit<lb/> ehe fleuſt/ es ſolle dann ein groß Unglick/ als<lb/> Hunger/ Sterben oder Krieg uͤbers Land geben; den<lb/> gifftigen Brunn in <hi rendition="#aq">Arcadia/</hi> der Alexandrum <hi rendition="#aq">Mag-<lb/> num</hi> umbs Leben brachte; die Waffer zu <hi rendition="#aq">Sibaris,</hi><lb/> welche die graue Haar wider ſchwartz machen/ die<lb/><hi rendition="#aq">Aquæ Sueflanæ</hi> die den Weibern die Unfruchtbar-<lb/> keit benemmen; die Waſſer in der Jnſul <hi rendition="#aq">Enaria</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 6</fw><fw place="bottom" type="catch">welche</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0087]
Waſſer zu Stein wird/ darauß man Haͤuſer bauet;
jtem den Brunnen bey Zepuſio in Ungarn/ welches
Waſſer Eiſen verzehrt/ oder beſſer zureden/ in eine
Materiam verendert/ auß deren hernach durchs Feur
Kupffer gemacht wird/ da ſich der Regen in Victril
veraͤndert mehr daſelbſt einen gifftigen Brunnen/
deſſen Waſſer/ wo der Erdboden damit gewaͤſſert
wird/ nichts anders als Wolffskraut herfor bringt/
welcher wie der Mon ab: und zunimbt/ mehr da-
ſelbſt einen Brunnen/ der Winterszeit warm: im
Sommer aber nichts als lauter Eiß iſt/ den Wein
damit zu kuͤhlen; ich hatte die zween Bruͤnnen in
Jrrland geſehen/ darinnen das eine Waſſer wann
es getruncken wird/ alt und grau: das ander aber
huͤbſch jung macht; den Brunnen zu Aengſtlen im
Schweitzerland/ welcher nie laufft/ als wann das
Viehe auff der Wait zur Traͤncke kombt; item vnter-
ſchiedliche Brunnen in Jßland/ da ein heiß: der
ander kalt Waſſer der dritte Schweſſel/ der vierte
geſchmoltzen Wax herfor bringt; mehr die Waſſer
Gruben zu S. Stephen gegen Sanen Land in der
Eidgroſſchafft/ welche die Leut vor ein Kalender
brauchen/ weil das Waſſer truͤb wird/ wann es
regnen wil/ und hingegen ſich klar erzaigt/ wann
ſchoͤn Wetter obhanden; nicht weniger den Schant-
libach bey ober Naͤhenheimb im Ellſaß/ welcher nit
ehe fleuſt/ es ſolle dann ein groß Unglick/ als
Hunger/ Sterben oder Krieg uͤbers Land geben; den
gifftigen Brunn in Arcadia/ der Alexandrum Mag-
num umbs Leben brachte; die Waffer zu Sibaris,
welche die graue Haar wider ſchwartz machen/ die
Aquæ Sueflanæ die den Weibern die Unfruchtbar-
keit benemmen; die Waſſer in der Jnſul Enaria
welche
D 6
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