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Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben. Nürnberg, 1669.

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Antropophagi in Seythia und die Caffres in Jndia
die Menschen Fleisch fressen; die Andabati so mit
zugethanen Augen streitten und in den Hauffen schla-
gen; die Agriophani/ die Löwen und Panterthier
Fleisch fressen; die Arimphei so unter den Bäumen
ohn alle Verwahrung sicher hinein schlaffen/ die
Bactriani/ welche so massig leben/ daß bey ihnen
kein Laster verhaffter ist/ als Fressen und Sauffen;
die Samogeden die hinder der Moscau unter dem
Schnee wohnen/ die Jnsulaner im sinu Persarum
als zu Ormus/ die wegen grosser Hitz im Wasser
schlaffen; die Grünländer/ deren Weiber Hosen
tragen; die Berbeti/ welche alle die so über 50. Jahr
leben/ schlachten und ihren Göttern opffern; die
Jndianer hinder der Magelanischen Strassen/ am
Mare Pacifice/ deren Weiber kurtze Haar die Män-
ner selbst aber lange Zöpff tragen; die Condei, die
sich von Schlangen ernähren; die unteutsche hinder
Liffland/ die sich zu gewisen Zeiten deß Jahrs in Wer-
wölff verwandlen/ die Gapij welche ihre alte nach er-
langten sibenzigsten Jahr mit Hunger hinrichten;
die schwartze Tartern/ deren Kinder ihre Zähn mit
auff die Welt bringen; die Geta so alle Ding/ auch
die Weiber gemein haben die Himatopodes/ welche
auff der Erden kriechen wie die Schlangen/ Bra-
silianer so die frembte mit Wainen: und die Mo-
sineci
so ihre Gäst mit Prügeln empfangen; ja ich
hatte auch die selenitische Weiber gesehen/ welche
(wie Herodotu behaubtet) Eyer legen und Men-
schen drauß hecken/ die zehenmal grösser werden als
wie in Europa.

Also hatte ich auch viel wunderbarliche Brunnen
gesehen/ als am Vrsprung der Weixel einen/ dessen

Wasser

Antropophagi in Seythia und die Caffres in Jndia
die Menſchen Fleiſch freſſen; die Andabati ſo mit
zugethanen Augen ſtreitten und in den Hauffen ſchla-
gen; die Agriophani/ die Loͤwen und Panterthier
Fleiſch freſſen; die Arimphei ſo unter den Baͤumen
ohn alle Verwahrung ſicher hinein ſchlaffen/ die
Bactriani/ welche ſo maſſig leben/ daß bey ihnen
kein Laſter verhaffter iſt/ als Freſſen und Sauffen;
die Samogeden die hinder der Moſcau unter dem
Schnee wohnen/ die Jnſulaner im ſinu Perſarum
als zu Ormus/ die wegen groſſer Hitz im Waſſer
ſchlaffen; die Gruͤnlaͤnder/ deren Weiber Hoſen
tragen; die Berbeti/ welche alle die ſo uͤber 50. Jahr
leben/ ſchlachten und ihren Goͤttern opffern; die
Jndianer hinder der Magelaniſchen Straſſen/ am
Mare Pacificè/ deren Weiber kurtze Haar die Maͤn-
ner ſelbſt aber lange Zoͤpff tragen; die Condei, die
ſich von Schlangen ernaͤhren; die unteutſche hinder
Liffland/ die ſich zu gewiſen Zeiten deß Jahrs in Wer-
woͤlff verwandlen/ die Gapij welche ihre alte nach er-
langten ſibenzigſten Jahr mit Hunger hinrichten;
die ſchwartze Tartern/ deren Kinder ihre Zaͤhn mit
auff die Welt bringen; die Geta ſo alle Ding/ auch
die Weiber gemein haben die Himatopodes/ welche
auff der Erden kriechen wie die Schlangen/ Bra-
ſilianer ſo die frembte mit Wainen: und die Mo-
ſineci
ſo ihre Gaͤſt mit Pruͤgeln empfangen; ja ich
hatte auch die ſelenitiſche Weiber geſehen/ welche
(wie Herodotu behaubtet) Eyer legen und Men-
ſchen drauß hecken/ die zehenmal groͤſſer werden als
wie in Europa.

Alſo hatte ich auch viel wunderbarliche Brunnen
geſehen/ als am Vrſprung der Weixel einen/ deſſen

Waſſer
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[0086] Antropophagi in Seythia und die Caffres in Jndia die Menſchen Fleiſch freſſen; die Andabati ſo mit zugethanen Augen ſtreitten und in den Hauffen ſchla- gen; die Agriophani/ die Loͤwen und Panterthier Fleiſch freſſen; die Arimphei ſo unter den Baͤumen ohn alle Verwahrung ſicher hinein ſchlaffen/ die Bactriani/ welche ſo maſſig leben/ daß bey ihnen kein Laſter verhaffter iſt/ als Freſſen und Sauffen; die Samogeden die hinder der Moſcau unter dem Schnee wohnen/ die Jnſulaner im ſinu Perſarum als zu Ormus/ die wegen groſſer Hitz im Waſſer ſchlaffen; die Gruͤnlaͤnder/ deren Weiber Hoſen tragen; die Berbeti/ welche alle die ſo uͤber 50. Jahr leben/ ſchlachten und ihren Goͤttern opffern; die Jndianer hinder der Magelaniſchen Straſſen/ am Mare Pacificè/ deren Weiber kurtze Haar die Maͤn- ner ſelbſt aber lange Zoͤpff tragen; die Condei, die ſich von Schlangen ernaͤhren; die unteutſche hinder Liffland/ die ſich zu gewiſen Zeiten deß Jahrs in Wer- woͤlff verwandlen/ die Gapij welche ihre alte nach er- langten ſibenzigſten Jahr mit Hunger hinrichten; die ſchwartze Tartern/ deren Kinder ihre Zaͤhn mit auff die Welt bringen; die Geta ſo alle Ding/ auch die Weiber gemein haben die Himatopodes/ welche auff der Erden kriechen wie die Schlangen/ Bra- ſilianer ſo die frembte mit Wainen: und die Mo- ſineci ſo ihre Gaͤſt mit Pruͤgeln empfangen; ja ich hatte auch die ſelenitiſche Weiber geſehen/ welche (wie Herodotu behaubtet) Eyer legen und Men- ſchen drauß hecken/ die zehenmal groͤſſer werden als wie in Europa. Alſo hatte ich auch viel wunderbarliche Brunnen geſehen/ als am Vrſprung der Weixel einen/ deſſen Waſſer

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Zitationshilfe: Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben. Nürnberg, 1669, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_continuatio_1669/86>, abgerufen am 25.11.2024.