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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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steinerne Christoffel wier mit den Koppe gans schwinne un dann jümmer langsamer, bis he to leste wier stille stund. Un de Künigssohn legte sik up den Dörsüll (Thürschwelle), legte de Hand unner den Kopp un schläpt inne. Den anneren Morgen seh de Künig to ünne: "du hast dine Sacken twaren gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du möstest süs bie der jungesten Künigsdochter en Nacht wacken, dann will ik mie bedenken, ob du mine tweide Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme alle Stunne sülwenst, un wenn ik rope, so antworte mie, un wenn ik die rope un du antwortest nig, so soll fleiten dein Blaud für mie." Da gingen se wier tohope (zusammen) up ehre Schlopkammer, da was da noch en viel grötern un viel längern Christoffel, ase bie de twei ersten; dato segde de Künigsdochter: "wenn min Teite röpet, so antworte du," da nickede de grote lange steinerne Christoffel wohl ene halwe Stunne mit den Koppe, bis de Kopp tolest wier stille stund. Un de Künigssohn legte sik up de Dörsül und schläp inne. Den annern Morgen da segd de Künig: "du hast twaren gut wacket, awerst ik kann die noch mine Dochter nig giewen, ik hewe so en groten Wall, wenn du mie den von hüte Morgen sesse bis tin Morgen afhoggest, so will ik mie drup bedenken." Da dehe (that d. i. gab) he ünne en gleserne Exen, en gläsernen Kiel un en gleserne Holt-Hacke midde. Wie he in dat Holt kummen is, da hoggete he einmal to, da was de Exe entwei, da nam he den Kiel un schlett einmal mit de Holt-Hacke daruppe, da is et so kurt un so klein ase Grutt (Sand). Da was he so bedröwet und glövte, nu möste he sterwen,

steinerne Christoffel wier mit den Koppe gans schwinne un dann juͤmmer langsamer, bis he to leste wier stille stund. Un de Kuͤnigssohn legte sik up den Doͤrsuͤll (Thuͤrschwelle), legte de Hand unner den Kopp un schlaͤpt inne. Den anneren Morgen seh de Kuͤnig to uͤnne: „du hast dine Sacken twaren gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du moͤstest suͤs bie der jungesten Kuͤnigsdochter en Nacht wacken, dann will ik mie bedenken, ob du mine tweide Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme alle Stunne suͤlwenst, un wenn ik rope, so antworte mie, un wenn ik die rope un du antwortest nig, so soll fleiten dein Blaud fuͤr mie.“ Da gingen se wier tohope (zusammen) up ehre Schlopkammer, da was da noch en viel groͤtern un viel laͤngern Christoffel, ase bie de twei ersten; dato segde de Kuͤnigsdochter: „wenn min Teite roͤpet, so antworte du,“ da nickede de grote lange steinerne Christoffel wohl ene halwe Stunne mit den Koppe, bis de Kopp tolest wier stille stund. Un de Kuͤnigssohn legte sik up de Doͤrsuͤl und schlaͤp inne. Den annern Morgen da segd de Kuͤnig: „du hast twaren gut wacket, awerst ik kann die noch mine Dochter nig giewen, ik hewe so en groten Wall, wenn du mie den von huͤte Morgen sesse bis tin Morgen afhoggest, so will ik mie drup bedenken.“ Da dehe (that d. i. gab) he uͤnne en gleserne Exen, en glaͤsernen Kiel un en gleserne Holt-Hacke midde. Wie he in dat Holt kummen is, da hoggete he einmal to, da was de Exe entwei, da nam he den Kiel un schlett einmal mit de Holt-Hacke daruppe, da is et so kurt un so klein ase Grutt (Sand). Da was he so bedroͤwet und gloͤvte, nu moͤste he sterwen,

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[133/0211] steinerne Christoffel wier mit den Koppe gans schwinne un dann juͤmmer langsamer, bis he to leste wier stille stund. Un de Kuͤnigssohn legte sik up den Doͤrsuͤll (Thuͤrschwelle), legte de Hand unner den Kopp un schlaͤpt inne. Den anneren Morgen seh de Kuͤnig to uͤnne: „du hast dine Sacken twaren gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du moͤstest suͤs bie der jungesten Kuͤnigsdochter en Nacht wacken, dann will ik mie bedenken, ob du mine tweide Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme alle Stunne suͤlwenst, un wenn ik rope, so antworte mie, un wenn ik die rope un du antwortest nig, so soll fleiten dein Blaud fuͤr mie.“ Da gingen se wier tohope (zusammen) up ehre Schlopkammer, da was da noch en viel groͤtern un viel laͤngern Christoffel, ase bie de twei ersten; dato segde de Kuͤnigsdochter: „wenn min Teite roͤpet, so antworte du,“ da nickede de grote lange steinerne Christoffel wohl ene halwe Stunne mit den Koppe, bis de Kopp tolest wier stille stund. Un de Kuͤnigssohn legte sik up de Doͤrsuͤl und schlaͤp inne. Den annern Morgen da segd de Kuͤnig: „du hast twaren gut wacket, awerst ik kann die noch mine Dochter nig giewen, ik hewe so en groten Wall, wenn du mie den von huͤte Morgen sesse bis tin Morgen afhoggest, so will ik mie drup bedenken.“ Da dehe (that d. i. gab) he uͤnne en gleserne Exen, en glaͤsernen Kiel un en gleserne Holt-Hacke midde. Wie he in dat Holt kummen is, da hoggete he einmal to, da was de Exe entwei, da nam he den Kiel un schlett einmal mit de Holt-Hacke daruppe, da is et so kurt un so klein ase Grutt (Sand). Da was he so bedroͤwet und gloͤvte, nu moͤste he sterwen,

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/211>, abgerufen am 23.11.2024.