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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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gans ut den Holte; da steiht da up einmol so ein grot lank Mann stad des Hirsches, de segd: "nu dat is gut, dat ik dik hewe, schon 6 paar gleserne Schlitschau hinner di caput jaget, un hewe dik nig kriegen könnt." Da nümmet he ün mit sik un schlippet em dur ein grot Water bis für en grot Künigsschlott, da mut he mit an'n Disk un eten wat. Ase se tosammen wat geeten het, segd de Künig: "ik hewe drei Döchter, bie der ölesten mußt du en Nacht waken, von des Obends niegen Uhr bis Morgen sesse, un ik kumme jedesmol, wenn de Klocke schlätt, sülwens un rope. Un wenne mie dann immer Antwort givst, so salst du se tor Fruen hewen." Ase do die jungen Lude up de Schlopkammer kämen, da stund der en steinern Christoffel, da segd de Künigsdochter to emme: "um niegen Uhr kummet min Teite (Vater), alle Stunne bis et dreie schlätt, wenn he froget, so giwet gi em Antwort statt des Künigssohns," da nickede de steinerne Christoffel mit den Koppe gans schwinne un dann jümmer langsamer, bis he to leste wier stille stund. Den anneren Morgen, da segd de Künig to emme: "du hest dine Sacken gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du möstest dann tin Nachte bie de tweiten wacken, dann will ik mie mal drup bedenken, ob du mine ölleste Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme olle Stunne sülwenst, un wenn ik die rope, so antworte mie, un wenn ik die rope un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud für mie." Un da gengen de beiden up de Schlopkammer, da stahnd da noch en gröteren steineren Christoffel, dato seg de Künigsdochter: "wenn min Teite frögt, so antworte du," da nickede de grote

gans ut den Holte; da steiht da up einmol so ein grot lank Mann stad des Hirsches, de segd: „nu dat is gut, dat ik dik hewe, schon 6 paar gleserne Schlitschau hinner di caput jaget, un hewe dik nig kriegen koͤnnt.“ Da nuͤmmet he uͤn mit sik un schlippet em dur ein grot Water bis fuͤr en grot Kuͤnigsschlott, da mut he mit an’n Disk un eten wat. Ase se tosammen wat geeten het, segd de Kuͤnig: „ik hewe drei Doͤchter, bie der oͤlesten mußt du en Nacht waken, von des Obends niegen Uhr bis Morgen sesse, un ik kumme jedesmol, wenn de Klocke schlaͤtt, suͤlwens un rope. Un wenne mie dann immer Antwort givst, so salst du se tor Fruen hewen.“ Ase do die jungen Lude up de Schlopkammer kaͤmen, da stund der en steinern Christoffel, da segd de Kuͤnigsdochter to emme: „um niegen Uhr kummet min Teite (Vater), alle Stunne bis et dreie schlaͤtt, wenn he froget, so giwet gi em Antwort statt des Kuͤnigssohns,“ da nickede de steinerne Christoffel mit den Koppe gans schwinne un dann juͤmmer langsamer, bis he to leste wier stille stund. Den anneren Morgen, da segd de Kuͤnig to emme: „du hest dine Sacken gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du moͤstest dann tin Nachte bie de tweiten wacken, dann will ik mie mal drup bedenken, ob du mine oͤlleste Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme olle Stunne suͤlwenst, un wenn ik die rope, so antworte mie, un wenn ik die rope un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud fuͤr mie.“ Un da gengen de beiden up de Schlopkammer, da stahnd da noch en groͤteren steineren Christoffel, dato seg de Kuͤnigsdochter: „wenn min Teite froͤgt, so antworte du,“ da nickede de grote

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[132/0210] gans ut den Holte; da steiht da up einmol so ein grot lank Mann stad des Hirsches, de segd: „nu dat is gut, dat ik dik hewe, schon 6 paar gleserne Schlitschau hinner di caput jaget, un hewe dik nig kriegen koͤnnt.“ Da nuͤmmet he uͤn mit sik un schlippet em dur ein grot Water bis fuͤr en grot Kuͤnigsschlott, da mut he mit an’n Disk un eten wat. Ase se tosammen wat geeten het, segd de Kuͤnig: „ik hewe drei Doͤchter, bie der oͤlesten mußt du en Nacht waken, von des Obends niegen Uhr bis Morgen sesse, un ik kumme jedesmol, wenn de Klocke schlaͤtt, suͤlwens un rope. Un wenne mie dann immer Antwort givst, so salst du se tor Fruen hewen.“ Ase do die jungen Lude up de Schlopkammer kaͤmen, da stund der en steinern Christoffel, da segd de Kuͤnigsdochter to emme: „um niegen Uhr kummet min Teite (Vater), alle Stunne bis et dreie schlaͤtt, wenn he froget, so giwet gi em Antwort statt des Kuͤnigssohns,“ da nickede de steinerne Christoffel mit den Koppe gans schwinne un dann juͤmmer langsamer, bis he to leste wier stille stund. Den anneren Morgen, da segd de Kuͤnig to emme: „du hest dine Sacken gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du moͤstest dann tin Nachte bie de tweiten wacken, dann will ik mie mal drup bedenken, ob du mine oͤlleste Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme olle Stunne suͤlwenst, un wenn ik die rope, so antworte mie, un wenn ik die rope un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud fuͤr mie.“ Un da gengen de beiden up de Schlopkammer, da stahnd da noch en groͤteren steineren Christoffel, dato seg de Kuͤnigsdochter: „wenn min Teite froͤgt, so antworte du,“ da nickede de grote

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/210>, abgerufen am 23.11.2024.